2110_Wirtschaft_Atelier-V_Foto
Die Grafiker von Atelier V beim Umbau: v.l. Lars Villiger, Derek Mündlein, Remo Abplanalp, Christoph Rytz.Bild: zvg

Atelier V Worb: Umbau in Eigenregie

Die Grafiker von Atelier V bauen aktuell an ihrer neuen Büroeinrichtung in der alten Mosterei. Inhaber Lars Villiger hat die Raumgestaltung selbst entworfen und geplant. Nach dem 20-Jahre-Jubliäum im vergangenen Jahr richtet er sein Atelier für die Zukunft aus. 

Bereits vor einem Jahr befasste sich Lars Villiger intensiv mit seiner und der Zukunft seines Grafikateliers. Auslöser waren das 20-jährige Bestehen und die damit verbundene Erkenntnis, dass nun gewisse Investitionen in IT- und Büro-Infrastruktur nötig werden würden. Atelier V ist aktuell in vier Bereichen tätig: Ideen, Grafikdesign, Digital und Raum, wobei letzterer im Vergleich zu den digitalen Projekten bisher etwas weniger umfassend ist. Das Sinnieren über die Ausrichtung des Ateliers sowie seine persönliche Motivation, sich in den Gebieten Raumgestaltung, Ausstellungskonzepte und Produktedesign weiterzuentwickeln, führten Villiger zu einer neuen Vision und einem neuen Ziel: Damit alle vier Bereiche auf ein ähnliches Volumen kommen, soll der Bereich Raum ausgebaut werden. Deshalb wird nun fleissig und in Eigenregie umgebaut. 

«Wir wollen zeigen, dass wir das Handwerk verstehen und unsere Kompetenz unter Beweis stellen», erklärt Lars Villiger das unübliche Vorgehen. Nach seinen Plänen baut er mit seinem Team von Grafikern eine neue Inneneinrichtung für ihre Lokalität in der alten Mosterei. Es entstehen sechs Arbeitsplätze, jeder auf einer Art Holzinsel, die dann zusammengefügt werden. Das Design ist schlicht und minimalistisch. Es wird keine Möbel und keine Ablageflächen mehr geben, ausser für die Administration. Die unverstellbaren Holzpulte sind so angeordnet, dass man jeweils von der einen Seite stehend und auf der anderen Seite sitzend daran arbeiten kann. Persönliche Utensilien sowie Büromaterial wie Stifte oder Klebstreifen werden in kleine, schwarze Boxen versorgt, die unter die Holzinseln geschoben werden können. Einzig beim Eingang sind eine Präsentationswand und ein Materialmuster-Tisch vorgesehen. Bei der Materialwahl wird ebenfalls auf Luxus verzichtet. «Wir bauen für den Moment, nicht für die Ewigkeit», so die Begründung. «In der Grafik ist uns eine genaue Umsetzung unserer Vorgaben wichtig. Also bauen wir ebenfalls so exakt, wie wir uns das für unsere Arbeit wünschen. Dies aber einfach gemäss unseren Fähigkeiten. Es muss nicht perfekt werden», erklärt Lars Villiger. Begleitet wird der Umbau von Möbelschreiner Andreas Pfister, mit dem Villiger seit 23 Jahren unter dem Label «eigenwert» Designmöbel entwickelt. Pfister hat den Mitarbeitenden eine kurze Einführung in sein Handwerk gegeben. Zudem bietet er maschinelle Unterstützung für das Projekt. 

Bereit für die Zukunft
Für die erste Umbauphase von September bis Dezember ist der Raum vollständig geleert worden. «Wir haben gründlich ausgemistet», erzählt Lars Villiger. Die Arbeitsplätze befinden sich vorübergehend im Sitzungszimmer. Anfang Dezember soll der Wieder-Einzug erfolgen. Die erste Phase beinhaltet auch einen neuen Durchgang zwischen den Räumlichkeiten von Atelier V und «eigenwert». So erhält Villiger von seinem Büro direkt Zugang zu einer Plattform im Ausstellungsraum von «eigenwert». Hier richtet er sich eine Werkstatt ein. Eine Fräse sowie eine neue Lasermaschine hat er bereits angeschafft, um zukünftig Messestände und Showrooms zu planen und gestalten. In der zweiten Phase im nächsten Jahr werden Küche und Sitzungszimmer modernisiert. Es soll zudem eine Box für Online-Meetings entstehen. Lars Villiger investiert aber nicht nur in den Umbau, er hat auch einen neuen Arbeitsplatz geschaffen und einen ehemaligen Praktikanten angestellt: «Nur so können wir das Projekt neben dem Tagesgeschäft stemmen.» Auf die Frage, wie das Team auf die Projektidee reagiert hat, meint er: «Ein Grafiker muss ein breites Wissen und Interesse haben. Daher waren alle offen und begeisterungsfähig, auch wenn die handwerklichen Geschicke nicht bei allen gleich ausgeprägt sind. Bis jetzt zeigen alle Freude, allerdings ist die körperliche Anstrengung schon eine Herausforderung für uns.» Villiger blickt zuversichtlich in die Zukunft und freut sich darauf, Atelier V mit diesem Projekt weiterzuentwickeln und langfristig zu stärken. CK

Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

Pump1

Bis 2029 soll der Trinkwasserverbrauch in der Landwirtschaft gesenkt werden. Was einfach klingt, entpuppt sich als sehr komplex, wenn man tiefer in die Materie geht. Denn stillgelegte Quellen und Grundwasserbrunnen können nicht einfach so wieder reaktiviert werden, um Brauchwasser für

Streitgespräch

Am 30. November 2025 stimmen wir unter anderen auch über die Initiative für eine Zukunft ab, die von der Juso lanciert wurde, wonach Erbschaften abzüglich eines Freibetrags von 50 Millionen mit einer Erbschaftsteuer von 50% besteuert werden sollen. Für Daniel

Bei der Berufswahl hat man die Qual der Wahl und nicht immer ist es einfach, für sich den richtigen Beruf zu finden. Für erste Kontakte mit der Berufswelt hat das Worber Gwärb in Zusammenarbeit mit dem Oberstufenzentrum Worbboden die Berufstour