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Trakt 3 der Schulanlage Rüfenacht. Bild: M. Küenzi

Schulhaus Rüfenacht: Pleiten, Pech und Pannen

Verzögerungen, ein knappes Zeitfenster, Planungsfehler und ein Wasserschaden: Die Sanierung von Trakt 3 des Schulhauses Rüfenacht ist unter keinem guten Stern gestanden. So musste das Worber Parlament eine Kreditabrechnung mit erheblichen Mehrkosten, wenn auch zähneknirschend, zur Kenntnis nehmen.

Mit Unvorhergesehenem und Kostenüberschreitungen muss bei Bau- und Sanierungsprojekten immer gerechnet werden. Bei der Sanierung des Turnhallentraktes in Rüfenacht ist eine ganze Reihe widriger Umstände zusammengekommen, was sich auch in der Kreditabrechnung niederschlägt, die der Gemeinderat an der Parlamentssitzung vom 16. Mai zur Kenntnisnahme vorgelegt hat. Der im Februar 2019 genehmigte Verpflichtungskredit von 520 000 Franken wurde um 99 372.50 Franken überschritten und schlägt nun mit 619 372.50 Franken zu Buche. Bei der umfassenden Sanierung, die 2020 hauptsächlich während den Sommerferien stattgefunden hat, wurden unter anderem die Sanitäranlagen ersetzt, eine neue Liftanlage sowie ein Treppenlift installiert und eine IV-Konforme Toilette eingebaut. Infolge eines Wasserschadens während der Sanierungsphase mussten keramische Wandbeläge ersetzt werden. Zudem musste auf teurere, schnelltrocknende Materialien zurückgegriffen werden, da sonst der Schulbeginn im August nicht möglich gewesen wäre. Erschwerend seien chaotische Zustände, Personalmangel und terminliche Engpässe auf der Baustelle hinzugekommen. So konnte auch nicht ermittelt werden, wer oder was für den Wasserschaden verantwortlich gewesen ist, was dazu geführt habe, dass der Schadensfall von keiner Versicherung abgedeckt wurde. Wie Bruno Fivian (SVP), der selbst Arbeiten bei der Sanierung ausgeführt hat, in seinem Votum an der GGR-Sitzung aufwies, waren wichtige Vorabklärungen vor Start des Sanierungsprojektes nicht getroffen worden. Dass es bereits bei der Planung zu Fehlern gekommen war, musste auch Gemeinderat Bruno Wermuth (GLP), Vorsteher des Baudepartements, einräumen. Das Projekt sei sehr kurzfristig angesetzt worden, so fehlte z.B. ein detaillierter Baubeschrieb und im Kostenvoranschlag seien einzelne Arbeiten nicht oder nur unzureichend erfasst gewesen. Auch der Entscheid, die Projektierung und Bauleitung intern in der Bauabteilung abzudecken, habe sich im Nachhinein als Fehler erwiesen. Aus heutiger Sicht hätten viele der aufgetretenen Schwierigkeiten mit einer sorgfältigeren, aber auch aufwändigeren Bauvorbereitung zumindest teilweise vermieden werden können. «Wir haben unsere Lehren daraus gezogen», wie Bruno Wermuth in seinem Schlusswort versicherte. Für künftige Projekte wird die Zusammenarbeit mit Externen angestrebt, wie es bei der anstehenden Sanierung des Oberstufenzentrums Worbboden bereits der Fall ist. Mit dem derzeit laufenden Vorprojekt sollen Pannen wie bei der Sanierung in Rüfenacht vermieden und eine genauere Kostenschätzung ermöglicht werden. AW

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