Kunststoff– recyklieren oder verbrennen

In der Schweiz wird jährlich rund eine Million Tonnen Kunststoff verbraucht. Nur ein Viertel davon hat eine lange Lebensdauer, z.B. als Fensterrahmen. Vom Rest hat ein grosser Teil nur eine kurze Lebensdauer von 4 bis 6 Wochen und nachher stellt sich die Frage was nun?

Bisher wird der allergrösste Teil des Kunststoffs verbrannt. Im Kanton Bern wird neu eine Recyclinglösung angeboten, die eine einheitliche und koordinierte Sammlung von Haushalt-Kunststoffen möglich macht. Die Gemeinde Worb nimmt daran ebenfalls teil. Die SP begrüsst dies sehr. Damit können die Stoffkreisläufe geschlossen, Ressourcen geschont und Treibhausgase eingespart werden.

Was uns jedoch stört, ist der Ablauf der Sammlung sowie der Preis. Die Rolle ist ungefähr gleich teuer wie eine Rolle Abfallsäcke inkl. Abfallmarken. Die Benutzer haben aber Mehraufwand für die Trennung im Haushalt und müssen die Säcke noch zur Sammelstelle bringen. In anderen Gemeinden werden die Säcke vor Ort abgeholt. Der Preis und der Modus Operandi dürften sogar in diversen Haushalten zu Gegenteiligem führen. Um die Sammelmenge massgeblich steigern zu können, ist es jedoch notwendig, dass möglichst viele Leute mitmachen. Kurz, aus unserer Sicht besteht bei diesem System noch Optimierungspotenzial.

Wir haben deshalb beim Gemeinderat eine Interpellation eingereicht und möchten verschiedene Fragen beantwortet haben: 
– Wie wurde der Preis der Sammelsäcke festgesetzt und ist dieser kostendeckend?
– Zu welchen Preisen können Unternehmen an der Sammlung teilnehmen und wird der Kunststoff dort abgeholt?
– Ist zu erwarten, dass der Preis mit steigender Sammelmenge sinken wird?
– In anderen Gemeinden (z.B. Belp) werden die Säcke mit dem Haushaltskunststoff vor Ort abgeholt (ca. 1 × pro Monat). Wurde eine Vor-Ort-Abholung bei Privaten auch geprüft und, wenn dies der Fall ist, weshalb wurde diese Option verworfen?
– Worin sieht der Gemeinderat den Anreiz für die Bevölkerung, an der Separatsammlung für Kunststoffe teilzunehmen?
– Welcher Anteil des gesammelten Kunststoffes kann recycelt werden?

Wir wünschen allen Worberinnen und Worbern viel Spass beim Sammeln.

Guido-Federer-06-22

Guido Federer,
Mitglied GGR und Planungskommission

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