Niklaus-Gfeller-Worb
«Worb ist auf einem guten Weg», Niklaus Gfeller an der Preisverleihung in Zürich. Bild: zvg

Gemeinderating 2023: Auszeichnung für Worb

Am 24. August 2023 hat Solidar Suisse in Zürich zehn Deutschschweizer Gemeinden ausgezeichnet, die durch ihre nachhaltige Beschaffungspraxis einen Beitrag zur globalen Zusammenarbeit leisten. Worb ist beim Gemeinderating mit fünf weiteren Berner Gemeinden in die Top Ten gekommen.

Normalerweise engagiert sich das NGO mit Sitz in Zürich in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa für faire Arbeitsbedingungen, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung. Ganz nach dem Motto, globales Handeln beginnt vor der eigenen Haustür, richtet Solidar Suisse mit dem Gemeinderating, das dieses Jahr zum fünften Mal durchgeführt wurde, den Fokus bewusst auf die Schweiz und das Beschaffungswesen der öffentlichen Hand und untersucht welches Gewicht soziale und ökologische Kriterien in der Beschaffungspraxis der Gemeinden hat. Denn ob die Pflastersteine, mit denen der Dorfplatz gepflastert wird, unter menschenunwürdigen Bedingungen in Indien abgebaut wurden und einen weiten Weg hinter sich haben, oder aus dem Tessin stammen, sollte mitkalkuliert werden.

Von den 97 Schweizer Gemeinden, die dieses Jahr den Fragebogen von Solidar Suisse ausgefüllt haben, haben sich Gemeinden aus Bern besonders hervorgetan, gleich fünf haben sich in den oberen Rängen platziert. Worb hat es mit Rang zehn gerade noch in die Top Ten geschafft, noch besser haben Münsingen auf Rang sieben und Bern mit Rang vier abgeschnitten. Am 24. August 2023 durfte Gemeindepräsident Niklaus Gfeller bei einer kleinen Feier in Zürich die Auszeichnung für Worb entgegennehmen. Worb hat dieses Jahr zum ersten Mal am Gemeinderating teilgenommen und Niklaus Gfeller zeigte sich sichtlich stolz. «Worb macht bewusst bei solchen Ratings mit, sie zeigen uns im Vergleich mit anderen Gemeinden, wo wir stehen, welche Defizite es noch gibt, aber auch in welchen Bereichen wir vorbildlich sind. Die Auszeichnung zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.» Bereits 2017 habe der Worber Gemeinderat beschlossen ökologischen und sozialen Aspekten im Beschaffungswesen mehr Beachtung zu schenken. Wie Susanne Rudolf, Kampagnenleiterin von Solidar Suisse, bei ihrer Präsentation darlegte, hat das revidierte Bundesgesetz zum Beschaffungswesen, das 2021 in Kraft getreten ist und bei dem erstmals soziale, wie ökologische Kriterien verankert wurden, noch keinen grossen Einfluss. Ein Grossteil der Schweizer Gemeinden habe noch keine konkreten Richtlinien für mehr Nachhaltigkeit in der Beschaffungspraxis. Mit ihrem Rating wolle das NGO jedoch nicht den Finger auf den wunden Punkt legen, sondern die öffentliche Hand sensibilisieren und die Motivation stärken sich zu verbessern. Eine weitere Erkenntnis aus den Ratings ist, dass Gemeinden und Städte mit einem Energiestadtlabel insgesamt besser abschneiden. AW

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