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Leben und arbeiten mit der Natur: Bei Katrin Zutter sind die Übergänge fliessend. Bild: zvg

Atelier Worb: Schläft ein Lied in allen Dingen…

Vom 20. Oktober bis zum 5. November 2023 wird in der Galerie Atelier Worb Verborgenes sichtbar. Mit ihrer klaren Formsprache verleiht die Künstlerin Katrin Zutter ihrer Faszination für die Natur Ausdruck und lädt die Betrachtenden dazu ein, das Staunen zu lernen.

Die Werke von Katrin Zutter erscheinen filigran und gleichzeitig kraftvoll, klar strukturiert und doch wohnt ihnen Verspieltheit und ein leiser Schalk inne. Wenn die Künstlerin in Jens im Seeland in ihrem Garten arbeitet oder im nahe gelegenen Wald Pilze sammelt, richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf die Vorgänge in der Natur. Vom Keimling bis zur Blüte, auch die Spuren des Verfalls. Ihr Blick fokussiert die Struktur eines Tannzapfens, wie auch die Bruchäste auf dem Waldboden. All diese Eindrücke fliessen in ihr Schaffen «die Schönheit der Formen, Spuren der Verwitterung – offen gelegte Baupläne, all das bringt mich zum Staunen.» In ihren Zeichnungen und Objekten vereint Katrin Zutter ihr Interesse an Biologie und Mathematik und ihre Leidenschaft für verschiedene Handwerke. Das kommt nicht von ungefähr, von 1970 bis 1992 unterrichtete sie an bernischen Sekundarschulen Biologie, Zeichnen und Werken. Aufenthalte in Westafrika haben ebenfalls bleibende Spuren im Schaffen der Künstlerin hinterlassen. Erste künstlerische Arbeiten sind 1976 entstanden und seit 1993 ist Katrin Zutter freischaffende Künstlerin. Ihr Werk war schon an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen von der Schweiz bis Finnland und Russland zu sehen. In der Galerie Atelier Worb ist Katrin Zutter zum fünften Mal zu Gast.

Der Klang des Inneren
Ganz nach dem titelgebenden Gedicht des deutschen Lyrikers Joseph Freiherr von Eichendorff, forscht Katrin Zutter nach dem Klang der Eindrücke, die sie in der Natur aufgesogen hat; lässt sie zum Teil lange in sich ruhen, bis sie zu einer Idee für ein Objekt oder eine Zeichnung gereift sind. «Ich höre sozusagen das innere Lied und versuche es zum Klingen zu bringen», umschreibt die Künstlerin ihren Schaffensprozess. Nicht nur ihre Inspiration, auch das Material für ihre Objekte stammt teilweise aus der nahen Umgebung. In ihrem Atelier wachsen mitgebrachte Äste zu neuen Formen, oder Objekte werden akribisch mit den Schuppen von Tannzapfen überzogen. Ihre detaillierten, meist realistischen Zeichnungen öffnen ein Fenster in den Mikrokosmos und offenbaren z. B. die filigrane Struktur eines Blattes. Andere zeigen in feinen Strichen Gebilde, die im Inneren gewachsen sind. Dabei setzt Katrin Zutter die überbordende Vielfalt der Natur in eine klare Formsprache um, bei der manchmal eine schalkhafte Leichtigkeit dazugehört. «Das Augenzwinkern gehört zu meinem Schaffen. Mir geht es vor allem darum, wieder zum Staunen zu kommen.» AW

AUSSTELLUNG
Vernissage

Freitag, 20. Oktober 2023 ab 18 Uhr
Einführung durch Katharina Bütikofer

Öffnungszeiten
Mittwoch 14 bis 17 Uhr
Freitag 17 bis 19 Uhr
Samstag 14 bis 17 Uhr
Sonntag 11 bis 16 Uhr

Die Kartenserie «Saatgut-Saatzeit» wird zum Anlass der Ausstellung neu aufgelegt.
Die Künstlerin ist während den Öffnungszeiten anwesend. 
Mehr über die Galerie Atelier Worb unter: atelierworb.ch

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