Am 7. November 2025 gastiert Esther Hasler mit ihrem neuen Programm «7 auf einen Streich!» im Bärensaal Worb. Das betörende Klavierkabarett ist frech, schwarzhumorig und zugleich eine Hommage an das Leben, die Liebe und die Freiheit. Regie führt Didi Sommer (Comedia Zap).
Vor zwanzig Jahren wurde Esther Hasler buchstäblich vom Erfolg überrumpelt. Innert kürzester Zeit schrieb sie damals ihr erstes Soloalbum «Küss den Frosch!» mit der Regie von Angela Buddecke. Nach der geglückten und rappelvollen Premiere in der Berner Charmelokalität «La Cappella» konnte sich Hasler vor Anfragen kaum retten. Der Stein kam ins Rollen und dieses Jahr feiert die Klavierkabarettistin ihr siebtes Soloprogramm mit «7 auf einen Streich!». Die Zahl Sieben war für die charismatische Künstlerin schon immer eine besondere und ihre persönliche Glückszahl.
Haslers Stücke entstehen aus dem prallen Leben. Sie beschreibt sich als «gerne auf Empfang» und verbringt einen Grossteil ihrer Arbeit allein an ihrem Flügel. Ihr Atelier in der Berner Altstadt dient als Rückzugsort und Inspirationsquelle. Themen fliegen ihr entgegen, werden gesammelt, bis sich Lieder und Figuren herauskristallisieren. Sobald genügend Material zusammengekommen ist, prüft sie zusammen mit Regisseur Didi Sommer – selbst begnadeter Comedian und Regisseur –, ob und wie die Texte vom Publikum verstanden werden. Bei der darauffolgenden Feinarbeit geht es darum, die Texte und Lieder durch Finessen, wie einem sich ändernden Dialekt, zum Leuchten zu bringen. Esther Hasler wechselt als Tochter einer Liechtensteinerin und eines Ostschweizers spielend zwischen Dialekten und Sprachen hin- und her. Jeder Dialekt fühle sich im Körper anders an und verändere die Körperspannung, beschreibt Hasler die entstehende Dynamik. Figuren sind ein wichtiger Bestandteil der Programme der Kabarettistin. Einige von ihnen existieren über mehrere Programme hinweg, entwickeln sich weiter und gewinnen an Eigenheiten. So darf sich das Publikum dieses Jahr auf ein Wiedersehen mit dem «zugedröhnten» Bio-Zuchtlachs freuen, der friedfertig seine Runden im Zuchtlachsbecken dreht und aufgehört hat, gegen den Strom zu schwimmen. «’S goht öis wirkli guet da», versucht er sich einzureden; immerhin sei er zertifiziert.
Haslers Humor ist subtil und kommt ganz ohne «Schenkelklopfer-Sprüche» aus. «Das Beste, was mir passieren kann, ist, wenn die Leute sich durch meine Songs und Texte berühren lassen», sinniert Hasler. Die Künstlerin mit dem ansteckenden Lachen ist ein Fan von Situationskomik, skurrilen Momenten und schwarzem Humor.
Die Handlung ihrer Programme webt Hasler wie ein textiles Gewebe: «Es gibt verschiedene Fäden und Handlungsstränge. Manche halte ich bewusst im Vordergrund, andere im Hintergrund; vielschichtig, wie das Leben eben ist.» Und doch hat jedes Stück sein eigenes Thema. «Küss den Frosch!» handelte von Verwandlung, «Wildfang» von Freiheit, «7 auf einen Streich!» von Lebensfreude und Mut.
Musikalisches Allroundtalent
Dass die Musik bereits in Haslers Kindheit ein natürlicher Bestandteil ihres Lebens war, erstaunt kaum. Klassisches Chanson, Jazz, Latin, Rap, Reggae – mehrere Sprachen und Stile fliessen in ihrem Programm zusammen. Die Musikerin schreckt auch vor unregelmässigen 7/8-Takten nicht zurück. Die Allrounderin sucht stets nach der Variante, die einem Lied die grösste Präsenz verleiht.
Wer wissen will, welche Botschaft ihre neue Figur, die philosophische Fliege «Sophie», verkündet, und Lust hat auf einen Abend voller hintergründigem Humor ohne Moralkeule, ist am 7. November im Bärensaal Worb genau richtig. «Der Bärensaal ist schön, wenn er voll ist – und die Lichtstimmungen dort sind einfach wunderbar», schwärmt die Künstlerin. JL
Vorverkauf Bärensaal Worb: www.eventfrog.ch
Türöffnung, Bar und Abendkasse: 19.30 Uhr
Vorstellungsbeginn: 20 Uhr