chinoworb: 10 Jahre Jubiläum

Das Kino schliessen oder einen neuen Anfang wagen? Diese Frage stellte sich 2012, als der damalige Betreiber aufgab und teure Investitionen in die Technik nötig wurden. Es fanden sich engagierte Retter, die das Abenteuer wagten und die nötigen Finanzmittel investierten. Das neue «chinoworb» nahm vor 10 Jahren den Betrieb mit neuer Ausrichtung wieder auf.

Das «Kino Worb» wurde im November 1955 eröffnet. Jeder, der in Worb und Umgebung aufgewachsen ist, erinnert sich und berichtet gern, manche mit glänzenden Augen, von ersten Kinoerfahrungen. Ältere Einwohner erzählen von italienischen Gastarbeitern, die in den 60er Jahren das Kino füllten, Zigaretten rauchten und die grossen italienischen Filmklassiker mit Diven wie Sofia Loren oder Gina Lollobrigida im Kino Worb anschauten. 

Als in den Zehnerjahren die Besucherzahlen zu sinken begannen und hohe Investitionen für die Digitalisierung nötig wurden, gab der damalige Betreiber Manuel Zach 2012 den Betrieb auf. Glücklicherweise wollten nicht alle die Schliessung des Kinos akzeptieren. Mit grosser Unterstützung der Worber Bevölkerung konnten der Journalist Martin Christen und der Architekt Rolf Nöthiger das Kino retten, technisch aufrüsten und ins neue, digitale Filmzeitalter führen. «Wir haben Herzblut für Worb und wollen einen Beitrag leisten, dass Worb eine lebendige Gemeinde bleibt», sagte Martin Christen damals. 

Im Januar 2013 wurde das chinoworb mit neuem Namen und erweitertem Profil wiedereröffnet. Zusätzlich zur Digitalisierung verschönerte eine sanfte Renovation Saal und Foyer, es wurde ein neues Konzept mit Vermietungen und Public Viewing eingeführt. Die Programmation der Filme liegt seit dieser Zeit in den Händen von Katja Morand, die es versteht, qualitativ hochwertige, oft international prämierte Filme ins chinoworb zu bringen. Inzwischen wird sonntags ein Kinderfilm gezeigt, das Kino wird bei Sport-Grossanlässen zum Public-Viewing-Lokal, und Lesungen oder Vorträge ergänzen das kulturelle Angebot. Firmen, Organisationen und Private mieten das Kino für Präsentationen und Apéros, die Nachfrage ist ungebrochen. In den letzten 10 Jahren ist das chinoworb zu einem Kulturort mit unverwechselbarem Charakter geworden, wo es auf vielfältige Weise zur Bereicherung des Freizeitangebots und Unterhaltung der Bevölkerung von Worb und Umgebung beiträgt. 2018 beschlossen Martin Christen und Rolf Nöthiger, das chinoworb in neue Hände zu übergeben. 

So kam es, dass der Ortsverein der Gemeinde Worb das Kino 2019 übernahm und dabei das bewährte Konzept beibehielt. Er führte das chinoworb erfolgreich durch die Pandemie und ins Jahr 2023. Heute ist das chinoworb als Kulturort etabliert, getragen von vielen freiwilligen Mitarbeitenden und einer treuen Fangemeinde. Aus diesem Anlass findet am 1. April ein grosses Kino-Fest statt, es werden 10 Stunden lang Publikumslieblinge der letzten 10 Jahre zu einem reduzierten Eintritt von 10 Franken gezeigt. KS

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