Darf die Sicherheit die Gemeinde etwas kosten?

Die Feuerwehr ist Aufgabe der Gemeinde. So steht es im Feuerschutz- und Feuerwehrgesetz des Kantons Bern. Damit habe ich die oben gestellte Frage bereits beantwortet, oder etwa doch nicht? Die Feuerwehr finanziert sich aus den Feuerwehrersatzabgaben, aus den Beiträgen der GVB und aus zum Teil verrechenbaren Einsätzen. Wenn dies nicht reicht, dann muss der Rest aus dem allgemeinen Haushalt der Gemeinde finanziert werden. In der Gemeinde Worb ist dies ca. Fr. 125 000 pro Jahr. Dies macht ca. Fr. 11 pro Einwohner und Jahr aus. Damit ist die Feuerwehr Worb mit ihren knapp 80 Feuerwehrangehörigen gut ausgerüstet und kann die rund 60 Einsätze bewältigen. Dazu setzen die Feuerwehrangehörigen ihre Freizeit ein und sind an 365 Tagen und Nächten für die Gemeinde Worb da und müssen innerhalb von 10 Minuten nach Alarm auf dem Schadenplatz einsatzbereit sein. Dazu benötigen sie moderne Mittel, um Menschen und Tiere retten zu können und Sachwerte zu schützen. Die Feuerwehrarbeit hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Aufgaben müssen mit weniger Personen bewältigt werden, der Gesundheitsschutz muss stärker beachtet werden und auch die Aufgaben sind komplexer geworden. Dazu ist eine intensive Ausbildung und eine Technisierung der Einsatzkräfte notwendig, um den Anforderungen gerecht zu werden. Da die Feuerwehr heute nur noch durch wenige, gut ausgebildete Personen sichergestellt wird und diese viele Stunden im Jahr dafür investieren, ist es auch fair, dass diese Leistung in Form von Sold fair bezahlt wird und sie auch einmal einen Dank bekommen. Es gibt zwar viele Vorgaben, was die Feuerwehr alles erfüllen muss. Vieles ist aber im Bereich des Ermessens der Gemeinde, wie exakt die Feuerwehr ausgestattet ist und welche Einsätze verrechnet werden und welche als Dienst an der Allgemeinheit getragen werden. Dies ist auch gut so. Das Feuerwehrkader bemüht sich, mit den Mitteln der Feuerwehr haushälterisch umzugehen, versucht dabei aber auch, dass die Feuerwehr modern ausgerüstet ist und dass die Feuerwehr Worb auch attraktiv bleibt, damit immer genügend Personen bereit sind, ihre Freizeit für die Feuerwehr einzusetzen. Denn die Feuerwehr ist kein Verein, sondern eine Aufgabe der Gemeinde, die als Milizsystem in Worb hervorragend funktioniert. Dies auch deshalb, weil sich die Gemeinde Worb die Sicherheit der Gemeinde etwas kosten lässt. Ich denke, jeder Franken ist hier gut investiert. Auch wenn zu hoffen ist, dass es für die Feuerwehr möglichst wenige Einsätze gibt, so ist doch sicherzustellen, dass sie jederzeit für den Ernstfall bereit ist.

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Titus Moser
Mitglied Sicherheitskommission

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