Suche
Close this search box.
Alena Langegger nimmt es genau. Bild: zvg

«Ein Gallenröhrling wird schnell mit einem Steinpilz verwechselt»: Pilzkontrolle 

Nachdem die Pilzkontrolle in der Gemeinde Worb während 2 Jahren als Pilotprojekt durchgeführt wurde, wird sie nun zur festen Institution. In den beiden Pilot-Jahren wurden von Pilzkontrolleurin Alena Langenegger 360 kg Pilze von 300 Sammlerinnen kontrolliert. Rund 9 kg Pilze wurden aussortiert, 6 kg Pilze waren nicht essbar, weitere 3 kg Pilze waren giftig. 

Jeden Mittwoch- und Sonntagabend schaut sich Alena Langenegger, amtlich ausgebildete Pilzkontrolleurin, die Ausbeute der Pilzsammler an, bestimmt sie und teilt ihr Wissen über Zubereitung und Lagerung mit ihnen. Dazu hat die Worber Post ein Interview mit der Pilzexpertin geführt.

Warum sollten auch erfahrene Sammler ihren Fund von Ihnen kontrollieren lassen?
A.L.: Ich finde es wichtig, dass eine Expertin die Pilze anschaut. Durch diese Kontrolle beugt man Pilzvergiftungen vor und lernt gleichzeitig neue Pilzarten kennen. Auch erfahrenen Sammlern gibt die Kontrolle Sicherheit, denn es gibt verschiedene Wälder mit unterschiedlichen Pilzarten.

Was für Informationen bekommen die Besucher über ihren Fund?
Ich bestimme den Pilz und erkläre, ob er essbar, ungeniessbar oder giftig ist. Wenn es mir die Zeit erlaubt, dann beschreibe ich die Merkmale des Pilzes, wo er wächst, wie man ihn zubereitet und konserviert. Bei Verwechslungen erkläre ich die Unterschiede.

Welche Pilze sind schwierig zu bestimmen, wo besteht Verwechslungsgefahr?
Für Anfänger sind alle Pilze schwierig. Man muss das Auge auf die Farben, Lamellen und Röhren trainieren. Auch Schneckenbisse verraten, welchen Pilz wir vor uns haben. Man kann den Gallenröhrling schnell einmal mit einen Steinpilz verwechseln, das passiert auch erfahrenen Sammlern. Dann werden Schönfussröhrling und Rotfussröhrling verwechselt. Der Karbolchampignon wird gern mit dem Anischampignon verwechselt, doch er ist giftig, beim Kochen stinkt es nach Karbol und sein Genuss ruft Magen- und Darmprobleme hervor.

Erzählen Sie uns noch etwas zu Ihrer Ausbildung und Erfahrung.
Ich habe meine Ausbildung im Herbst 2020 gemacht und besuche weiterhin Tagungen und Kurse. Es gibt immer noch viel zu lernen, auch für einen Pilzkontrolleur. Schon als Kind habe ich mit meinen Eltern und Grosseltern Pilze gesammelt, es hat mich immer fasziniert. Vor 15 Jahren bin ich dann mit meinem Sohn auf dem Rücken und dem Korb in der Hand wieder in die Wälder gezogen.

Welchen Rat möchten Sie Interessierten mit auf den Weg geben?
Für das Sammeln empfehle ich einen Korb, damit die Pilze genug Luft bekommen. Schwitzende, ranzige Pilze im Plastiksack kommen bei der Kontrolle nicht durch. Zweitens möchte ich alle bitten, wenn ihr in den Wald geht, nehmt den Abfall mit, den ihr vorfindet. Es werden viele Bierflaschen, Dosen, Plastiktüten, Schuhe, und Nuggis liegengelassen. Nicht alles passiert absichtlich, die Füchse sind oft für die Schuhe verantwortlich. Trotzdem, wer diese Dinge sieht, sollte sie nicht liegenlassen. KS

Pilzkontrolle


Ab 4. August bis Ende Oktober
Mittwoch und Sonntag, 18–19 Uhr

Raum unter der Turnhalle, Schulhaus Zentrum
Die Kontrolle ist gratis.
Alle Termine der Pilzkontrollen sind auf der Website der Gemeinde Worb aufgeschaltet: 
worb.ch/de/veranstaltungen/

Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

Intransparenz, Orientierungslosigkeit und nicht eingehaltene Versprechen: Die Vorwürfe, die die FDP Worb in einer Pressemitteilung gegen den Verwaltungsrat der Sportzentrum Worb AG, der Betreiberin des Wislepark, und gegen den Gemeindepräsidenten Niklaus Gfeller erhebt, sind harsch. Für Gregory Graf, Präsident der FDP Worb, steht fest, jetzt müssen gangbare und innovative Lösungen für die Zukunft des Wisleparks gefunden werden.

Der Schulweg soll so sicher wie möglich sein, aus diesem Grund bringen immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, was zuweilen zu einem regelrechten Verkehrschaos vor den Schulhäusern führt. Mit der Aktion «Ab hier kann ich’s allein» sollen Eltern dazu bewegt werden, ihre Kinder zu Fuss zur Schule zu schicken.

Am 2. September 2024 beginnen die Bauarbeiten zum Projekt «Rossweidli» auf der früheren Pferde-Weide der Egger-Brauerei. Am Zelgweg entstehen 13 Mietwohnungen in 2 energieautarken Holzhäusern. Der Bezug ist für Frühling 2026 geplant.