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Im Moment ist die Stromversorgung sicher. Bild: M. Küenzi

Energiesparmassnahmen Worb: Advent wird weniger hell

Der Gemeinderat von Worb reagiert auf die drohende Energiemangellage und setzt weitgehende Energiesparmassnahmen in den öffentlichen Gebäuden sowie dem öffentlichen Raum um. So wird dieses Jahr in Worb auf die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung verzichtet. Gleichzeitig soll der Bau von Solaranlagen weiter vorangetrieben werden.

Laut einer Studie, die vom Bundesamt für Energie (BFE) veröffentlicht wurde, sei die Stromversorgung für diesen Winter nicht gravierend gefährdet. Dennoch können Engpässe gegen Ende des Winterhalbjahres nicht ausgeschlossen werden. Strom sparen bleibt also weiterhin das Gebot der Stunde, um dem entgegenzuwirken.

Der Gemeinderat von Worb bekennt sich zum Ziel des Bundes, den Energieverbrauch zu senken, und setzt weitgehende Energiesparmassnahmen in den öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Raum um. So bleibt die strenge kommunale Temperaturrichtlinie weiterhin unverändert bestehen und bei Gebäuden und Räumen, die nicht beheizt werden müssen, wird eine maximal mögliche Temperaturabsenkung umgesetzt. In den Verwaltungsgebäuden wird, soweit möglich, das Warmwasser ausgeschaltet. In den Schulen sind bereits 70 bis 80 % der Wasserbezugsstellen nur mit Kaltwasseranschlüssen ausgestattet. Die Beleuchtung in den Gängen der Dienstgebäude wird ebenfalls reduziert und die in Betrieb stehenden Geräte sollen ebenfalls auf ein Minimum reduziert und ausserhalb der Arbeitszeiten ganz ausgeschaltet werden.

Wie auch Konolfingen und Oberdiessbach, verzichtet die Gemeinde Worb dieses Jahr komplett auf die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung. Da die Strassen- und Gebäudebeleuchtung im öffentlichen Raum in den letzten Jahren laufend optimiert und auf LED umgerüstet wurde, bleibt diese bis auf Weiteres unverändert in Betrieb.

Mit der Energiesparkampagne des Bundes, die auch in der Worber Post veröffentlicht wurde, will der Gemeinderat die Bevölkerung dazu aufrufen, Strom zu sparen.

Ausbau von Solaranlagen
An der Sitzung des Grossen Gemeinderates am 14. November waren weniger die Energiesparmassnahmen Thema, dafür umso mehr der Weiterausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Gemeindegebiet. Mit einem überparteilichen Vorstoss von SP plus Grüne, die Mitte und GLP wurde der Gemeinderat dazu aufgerufen, den Bau von Solaranlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden zu überprüfen.

Wie der Gemeinderat in seiner Stellungnahme aufweist, sind bereits die Dächer von fünf Schulen und Kindergärten mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Ebenfalls soll bei gemeindeeigenen Liegenschaften, bei denen in den nächsten fünf bis zehn Jahren Sanierungen anstehen, die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit von erneuerbarer Energieproduktion geprüft werden. Weiter verpflichte sich die Gemeinde Worb, die seit 2005 zertifizierte Energiestadt ist, bei Sanierungen die Vorgaben des Gebäudestandards der Energiestadt einzuhalten. Dass der Gemeinderat die erneuerbaren Energien fördern will, sei erfreulich, wie Myriam Gerber, Grüne, in ihrem Votum ausführte, diese Entwicklung müsse nun weiterausgebaut werden. Aus Sicht der Grünen sollten dabei aber nicht nur die Dächer im Fokus sein, sondern auch die Möglichkeit geprüft werden, ob Gebäudefassaden mit Solaranlagen ausgerüstet werden können. Sich in der Energiefrage auch anderen Alternativen zuzuwenden, dafür plädierte Daniel Aebersold, SVP, gerade im Winter könne die Energieversorgung nicht alleine durch Solarenergie erbracht werden. Es müsse mehrgleisig gefahren werden. Da der Bedarf an nachhaltig erzeugtem Strom stetig steigt, kamen an der Parlamentssitzung auch Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Parkplätzen zur Sprache. Doch wie Gemeinderat Adrian Hauser, Mitte, in seinem Schlusswort sagte, stünden Solaranlagen auf Parkplätzen aktuell nicht im Vordergrund. Das Potential von Solaranlagen auf Dachflächen in Worb sei noch bei weitem nicht ausgeschöpft. «7 % der Dächer in Worb sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Damit stehen wir besser da als der Schweizer Durchschnitt, der bei 6 % liegt. Im Moment sind die Dächer im Fokus, Weiteres wird aber geprüft», so Hauser. AW

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