Suche
Close this search box.

Energiestadt Worb

Nun darf ich hier zum ersten Mal, nachdem ich per 25. Januar die Nachfolge von Simon Stucki im GGR angetreten habe, meinen ersten Polit-Forum-Artikel schreiben. 

Ich habe mich entschieden über das Energiestadtlabel unserer Gemeinde zu schreiben und welche Gedanken und Fragen sich mir, als Neupolitiker dazu aufdrängen. 

Seit März 2005 trägt die Gemeinde Worb nun das Label der Energiestadt, mit der letzten Rezertifizierung im November 2022 erreichte sie einen Erfüllungswert von 71.90 % welches einer Steigerung von 12.90 % entspricht. In all den Jahren wurden viele öffentliche Bauten saniert, die Verkehrssituation wurde überdacht und über viele Jahre angepasst. Die Umfahrung wurde realisiert und Niedriggeschwindigkeitszonen wurden erstellt. Sollte hierbei das Label nicht überall umgesetzt werden? Wie kann es sein, dass durch die neue Verkehrsplanung nun Kreuzungen erstellt wurden, beispielsweise jene an der Bernstrasse mit der Einfahrt zum Wislepark, auf denen es möglich ist, sich Schachmatt zu setzen? Ist dies der Versuch zu belegen, dass die Niedriggeschwindigkeitszonen tatsächlich funktionieren und sinnvoll sind? Was ist denn mit den Emissionen, die durch mindestens drei wegen Verkehrsbehinderungen stehende Fahrzeuge entstehen? 

Wie war es mit den Bepflanzungen der neu erschaffenen Grünflächen an der Verzweigung Enggisteinstrasse / Hauptstrasse? Diese sind jetzt plötzlich verschwunden. Warum? Vertragen sie den Frost nicht? Wäre hier eine einheimische, frostresistente Bepflanzung nicht nur sinnvoller, sondern auch energieeffizienter gewesen? Wenn wie versprochen das Label auch auf kommunaler Ebene umgesetzt wird, sollten solche Punkte ebenfalls berücksichtigt werden.

Auf die neue Rezertifizierung des Labels, welche im Jahr 2026 erfolgen wird, hat sich die Gemeinde Worb zum Ziel gesetzt den Goldstatus zu erreichen. Dieser setzt 75 % der möglichen Punkte voraus. Welche Vorteile hat dieses Label, welches uns bei allen Aktionen der Gemeinde potenzierte Kosten auferlegt? Ist dies tatsächlich noch der richtige Weg für Worb? Auch in Anbetracht der Abstimmung über das CO2-Gesetz welches auf eidgenössischer Ebene abgelehnt wurde. Sollte nicht genau aus diesem Grund das Label eher hinterfragt als noch weiter ausgebaut werden?

Es dürfte auch ein Mitgrund sein, dass die finanzielle Lage von Worb nicht eben kribbelnd ist, und es dürfte ein Mitgrund sein, weshalb die Sanierung eines Schulhauses heute gegen die 30 Millionen kosten soll. Immer wieder wird uns erklärt, die Energiewende sei eine Chance und sie würde uns vor einer Klimakatastrophe bewahren. Ich sehe im Zusammenhang mit dem WOBO-Projekt und dem Energielabel aktuell eher gute Chancen darauf, dass es eine Steuererhöhung setzt. Und das wäre mit Blick auf die aktuelle Lage und die umliegenden Gemeinden die noch grössere Katastrophe.

In diesem Sinne freue ich mich auf mein neues Amt und die damit verbundenen Aufgaben und spannenden Diskussionen.

Meister Stefan

Stefan Meister,
SVP, Mitglied GGR

Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

Ab dem 1. Januar 2026 sollen in der Gemeinde Worb eigene Radarkontrollen durchgeführt werden. Eine Mehrheit des Parlaments hat für die Anschaffung eines eigenen Messgeräts einen Kredit von 204 000 Franken bewilligt. FDP und SVP sehen das Geschäft mit einer gewissen Skepsis.

Im Lauf dieses Jahres wurden 2 Bevölkerungsgruppen nach ihrer Zufriedenheit befragt. Während sich die ältere Generation laut den Rückmeldungen in der Gemeinde Worb wohl fühlt, scheint es bei der Kinder- und Jugendfreundlichkeit Nachholbedarf zu geben.

Am 25. November ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, seit diesem Tag wird im Kanton Bern mit einer Plakatkampagne auf häusliche Gewalt aufmerksam gemacht. Auch Worb beteiligt sich, um Betroffenen und Helfenden aus unserer Gemeinde aufzuzeigen, wo sie Unterstützung finden können. In einem Gespräch zeigen Gemeinderätin Karin Waber und Stephan Leiser, Leiter der Sozialdienste Worb, auf, dass häusliche Gewalt keine Privatangelegenheit ist.