Engagiert, kompetent – und übergangen: Wenn Qualität am Preis scheitert

In den letzten Jahren haben wir uns mit grossem Engagement und fachlicher Expertise für ein Projekt zur Sprachförderung bei Kindern eingesetzt. Wir haben fundierte Recherchen durchgeführt, den Bedarf in unserer Gemeinde sichtbar gemacht und Lösungen erarbeitet, um Kindern – unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund – gerechte Bildungschancen zu ermöglichen.

Unser Konzept basiert auf neusten Erkenntnissen der Pädagogik, unsere Mitarbeitenden sind hervorragend ausgebildet und erhalten faire Löhne – ein bewusster Entscheid, der Qualität und Respekt gegenüber pädagogischer Arbeit vereint. Gerade in einem Berufsfeld, das vorwiegend von Frauen getragen wird, sollte eine faire Entlohnung selbstverständlich sein – und nicht zum Ausschlusskriterium werden.

Umso enttäuschender ist es, dass die Gemeinde sich nun entschieden hat, das Projekt an eine andere Organisation zu vergeben – mit der Begründung, unser Angebot sei «zu teuer». Qualität hat ihren Preis – insbesondere wenn es um die Sprachentwicklung unserer Jüngsten geht. Dass bei dieser Entscheidung nicht nur die inhaltliche Qualität, sondern auch das langjährige Engagement übergangen wurde, schmerzt. Die Haltung der Gemeinde steht für uns im Kontrast zu politischen Bekenntnissen zu fairer Entlohnung und sozialer Gerechtigkeit.

Besonders irritierend ist zudem, dass unsere Präsidentin, Regina Widmer, die das Projekt mit Herzblut vorangetrieben und wesentlich mitgestaltet hat, in offiziellen Kommunikationen der Gemeinde nicht ein einziges Mal erwähnt wurde. Ein weiterer Hinweis darauf, wie wenig Wertschätzung der unbezahlten, oft weiblich geleisteten Arbeit in sozialen und pädagogischen Bereichen entgegengebracht wird.

Wir blicken nun gespannt auf den Wechsel an der Spitze des Departements Soziales und setzen darauf, dass unter der künftigen Leitung andere Werte in den Vordergrund rücken: Anerkennung, Transparenz, gerechte Rahmenbedingungen und ein echtes Interesse an der Vielfalt und Wichtigkeit der Angebote, die unsere Gemeinde lebendig machen.

Wir stehen weiterhin für Qualität, Chancengerechtigkeit und faire Bedingungen. Und wir bleiben laut – für die Kinder, für die Fachpersonen und für eine Gesellschaft, die den Wert von Bildung nicht am Preisschild misst.

Spielgruppe Näscht, Regina Widmer

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