Fragen über Fragen – oder: Was mache ich hier überhaupt?

Die Welt fühlt sich unsicher und komplexer an. Man könnte sagen, dass es immer mehr Fragen und immer weniger Antworten gibt. Es fallen politische Entscheide weit weg von uns, die uns gegen den Strich gehen. Und wir alle, ob wir wollen oder nicht, müssen das aushalten. In die Ferne schauen ist aber nicht immer nötig. Manchmal bin ich im Worber Parlament frustriert, weil die politischen Entscheide nicht die sind, die ich mir wünsche. Oder weil Prozesse unverständlich langsam passieren. Dann frage ich mich: Was mache ich hier überhaupt?

Kürzlich bin ich über ein Video gestolpert. Darin geht es um die Frustration, die man aushalten muss, wenn man etwas Neues lernt. Man muss auf dem Weg von der Ahnungslosigkeit bis zur Kompetenz das Gefühl, dass man mehr Fragen als Antworten hat, aushalten können. Nur so kann man lernen. Dieses «aushalten können» gibt es auch in anderen Situationen, wo wir nicht alle Antworten haben, wo Unsicherheit herrscht. Man redet dann von Resilienz. Kurzum: Wer gut mit Ungewissheiten umgehen kann, ist resilient.

Es gibt eine menschliche Eigenschaft, die uns dabei hilft, das zu tun, und das ist Neugierde. Wenn wir mit Neugierde an etwas herangehen, dann sind Fragen nicht mehr so frustrierend; stattdessen helfen sie uns dabei, Antworten zu finden. Im Parlament gemeinsam Antworten für Worb finden. Das mache ich hier. Überhaupt.

Ursula Wyss,
Mitglied Parlament,
Vorstand SP Worb

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