Investitionen in die ­Zukunft

Die Worber Gemeindefinanzen entwickeln sich auf den ersten Blick erfreulich. Statt des infolge der COVID-Pandemie erwarteten Verlusts resultiert ein sattes Plus. Besonders erfreulich ist, dass der allgemeine Haushalt sogar fast 3,2 Millionen Franken besser als budgetiert abschliesst. Zeit, über eine Steuersenkung zu reden.

Bekannt ist, dass Worb seit Jahren im regionalen Vergleich über eine hohe Steuerbelastung verfügt. Wir bezahlen in unserer Gemeinde zum Beispiel auch mehr als in der Stadt Bern. Dieser Umstand, verknüpft mit der bereits hohen Steuerlast des Kantons, führt zu einem Standortnachteil, wenn es darum geht, für junge Familien und innovative Unternehmen attraktiv zu sein. Worb muss sich dieser Herausforderung nun dringend stellen.

Man mag mir nun entgegenhalten, es sollen nicht schon wieder Firmen von diesem Geldsegen profitieren. Dem ist aber entgegenzuhalten, dass in Worb ohnehin fast alle Steuern von Bürgerinnen und Bürgern, und nicht von Unternehmen bezahlt werden. Profitieren würden eben also gerade alle!

Könnte Worb das Geld nicht investieren? Immerhin stehen wichtige Projekte an. Naja, während die fortlaufende Weiterentwicklung der öffentlichen Infrastruktur für eine attraktive Gemeinde eine Selbstverständlichkeit sein muss, stellen wir in Worb seit Jahren fest, dass die budgetierten Investitionen gar nicht abgearbeitet werden können. Mehr Geld für Infrastruktur und Verwaltung würden nach meiner Beurteilung daher nichts bringen. Sie wären gar kontraproduktiv und würden zu Fehlbeschaffungen und Fehlinvestitionen führen. Erfahrungen aus Grossprojekten der letzten Jahre lassen leider grüssen.

Ich appelliere daher stattdessen für mehr Investitionen in die Zukunft unserer Bürgerinnen und Bürger, indem wir ihnen allen – ganz einfach – ein Stück mehr finanzielle Freiheit verschaffen.

Michael Suter

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