Im vergangenen März haben sich fünf Klassen aus dem Schulhaus Wyden 1 intensiv mit der Klimaerwärmung und den Auswirkungen, die sie auf Tiere, Pflanzen und letztendlich uns Menschen hat, befasst. Am 22. Mai 2023 haben die Kinder ihre Plakate, die im Zuge des Projekts entstanden sind, persönlich dem Gemeinderat übergeben. Die Plakate sind noch bis zum 12. Juni 2023 auf dem Bärenplatz Worb zu sehen.
Seit 2021 ist das Pandamobil des WWF auf Tournee und besucht Schweizer Schulen. Mit «Tropf, tropf … der Gletscher schmilzt» lernen die Kinder auf spielerische Weise, wie sich die Klimaverschiebung auf die Gletscher und den Alpenraum sowie die Arktis auswirkt. Im März hat das Pandamobil für zwei Wochen beim Schulhaus Wyden haltgemacht. Wie Susanna Berger, Lehrerin der vierten Klasse, sagt, hat die sich anbahnende Klimakrise die Kinder sehr beschäftigt. «Wir Lehrpersonen haben festgestellt, wir müssen das Thema mit dem Fokus ‹wir können etwas tun› weiterführen». Von der ersten bis zur vierten Klasse haben die Kinder sich mit dem Soll- und Istzustand der Erde und den Möglichkeiten, die sich zu deren Schutz bieten, auseinandergesetzt. Einige der Schülerinnen und Schüler haben sich mit ihren Fragen zum Klimaschutz und was die Einzelnen tun können nach draussen gewagt und den Worberinnen und Worbern an einer Strassenumfrage auf den Zahn gefühlt. Wie sich bei der nicht repräsentativen Umfrage ergeben habe, achte eine Mehrheit der Angefragten in ihrem Alltag darauf, Ressourcen zu schonen, gingen wenn möglich mit dem Fahrrad zur Arbeit oder bevorzugen beim Einkauf regionale oder lokale Produkte.
Den Kindern zuhören
Mit den Plakaten, die gegenwärtig auf dem Bärenplatz stehen, richten sich die Kinder direkt an die Worber Bevölkerung, schliesslich wird ihre Generation stärker von den Folgen der Klimaerwärmung betroffen sein, als es für uns im Moment der Fall ist. Beim Gestalten der Plakate konnten sie sich noch einmal mit dem Gelernten auseinandersetzen und haben zusammengefasst, was jede Einzelne tun kann, um das Klima zu schonen. «Mich hat erstaunt, dass die Kinder schon sehr viel darüber wussten, was man tun kann», so Susanna Berger. Weiter führt sie aus, dass von den Schülerinnen und Schülern viel positive Energie kommt. «Sie haben die Zuversicht, dass etwas gemacht wird.»
Ihren grossen Auftritt hatten die Kinder der 2. bis 4. Klasse am 22. Mai – dem internationalen Tag der Biodiversität – als sie im Bärensaal ihre Plakate an Gemeindepräsident Niklaus Gfeller sowie die Gemeinderäte Adrian Hauser (Vorsteher Umweltkommission) und Christoph Moser (Vorsteher Bildungskommission) übergaben. Für einmal waren die Rollen vertauscht und die Erwachsenen hörten den Kindern zu, die den legitimen Anspruch «Wir wollen auf einer sauberen Erde leben» vor versammeltem Publikum äusserten und die Konsequenzen ansprachen, die uns alle treffen könnten, wenn sich nicht Grundlegendes in der Klimapolitik oder im Konsumverhalten der Menschen ändert. Als Vorsteher der Umweltkommission richtete sich Gemeinderat Adrian Hauser (Mitte) direkt an die Kinder und bedankte sich für ihre Leistung: «Normalerweise sollten die Erwachsenen Vorbild sein, heute seid ihr die Vorbilder.» Anschliessend stand er den Fragen der Kinder Rede und Antwort und erläuterte unter anderem den derzeitigen Ausbaustand der Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden der Gemeinde. Als Beispiel nannte er die Solaranlage auf den Dächern des Schulhauses Wyden, die in ihrem dreijährigen Bestehen den jährlichen Strombedarf von 20 Familien produziert habe. Im Anschluss wurden die Plakatstelen auf dem Bärenplatz aufgestellt, wo sie noch bis zum 12. Juni verbleiben. Von ihrer Plakataktion erhoffen sich die Schülerinnen und Schüler vom Wyden 1, dass ihre Plakate die Worber Bevölkerung erreicht, und die eine oder den anderen dazu bringt, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern. AW