Mangelndes Politwissen in der Schule? Nicht in Worb! 

Vor einiger Zeit wurde ich, über einen Zeitungsartikel, auf ein Positionspapier des Dachverbandes der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) aufmerksam. Ganz einfach formuliert, fordert der LCH mit einem ganzen Blumenstrauss von Massnahmen, dass das Wissen rund um die Demokratie bei den Jugendlichen unbedingt gestärkt werden muss. Mit einem grossen Teil der Forderungen des LCH bin auch ich einverstanden.  

Auch aus meiner Sicht soll die Schule zwar parteipolitisch und religiös neutral sein, aber sie soll nicht werteneutral sein. Es ist essenziell wichtig, dass den jungen Leuten demokratische und humanistische Werte vermittelt werden. Sonst werden autoritäre Denkweisen gefördert und da gibt es um uns herum aktuell weiss Gott genug Beispiele, wo man ganz deutlich sieht, was dabei herauskommt! Gerade Junge sollen lernen, alles was auf sie zu kommt, kritisch zu betrachten, sich gut zu überlegen, ob das, was im Raum steht, für einen selber richtig erscheint. Genau das kritische und prüfende Überlegen stärkt z.B. auch die Medienkompetenz. Oder einfach gesagt: Nicht alles, was in den Medien steht, einfach glauben, sondern sich selbst eine eigene Meinung bilden! 

LCH fordert weiter, dass demokratische Prozesse an den Schulen erlebbar gemacht werden und dass ausserschulische Akteure wie Politiker mit einbezogen werden sollten. Genau das macht Worb! Seit einigen Jahren organisiert Schulleiter Oliver Rüesch und sein Team für die Achtklässler ein Polit-Parcours. 6 Worber «Politikerinnen» und «Politiker» helfen vor Ort mit, diesen Parcours zu gestalten. Es werden in verschiedenen Workshops Themen wie Rechte, Pflichten und Mitwirkungsmöglichkeiten behandelt. Die Gremien der Gemeinde werden vorgestellt, und es wird ein politisches Thema diskutiert inkl. Meinungsbildung und Abstimmung. Auch ich darf dort mitwirken und ich freue mich jedes Jahr darauf. Die Zusammenarbeit mit den Teenagern «fägt» und ich staune immer wieder, wie bewandert und wie weitsichtig unsere Jugendlichen bereits in diesem Alter sind. Umso mehr habe ich Freude an unseren Jungen, weil ich mir bewusst bin, dass Politik sicher in diesem Alter nicht das Lebensthema Nr.1 ist. 

Ich werde auch dieses Jahr Werbung machen für den Worber Jugendrat, der leider zurzeit wegen mangelndem Interesse der Jugendlichen nicht existiert. Dies wäre ein Instrument, bei dem sich Junge aktiv in das politische Geschehen einbringen könnten. 

Das Präsidium nimmt unter anderem an den Sitzungen des Parlaments teil. Es bringt die Anliegen und Anträge des Jugendrats über parlamentarische Vorstösse und über mündliche Stellungnahmen in die Verhandlungen des Parlaments ein. 

Für eine lebendige Schweizer Demokratie von morgen!

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Hansueli Steinmann,
Mitglied Parlament,
Fraktionspräsident SVP

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