Mobilitätsentwicklung Worb: Die Zukunft beginnt heute

Bevölkerungsstrukturen, Bedürfnisse und das Klima sind im Wandel. Im vergangenen Oktober haben sich 21 Worberinnen und Worber am RegioMove Go Workshop damit befasst, wie man diesem Wandel begegnen könnte. 

Mit dem Zukunftsbild 2041 hat die Gemeindeverwaltung im August 2021 einen Blick auf Worb von morgen gewagt. Diese Zukunftsvision sieht eine moderne und in vielen Belangen aufgeschlossene Gemeinde vor, wo Denken und Handeln auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, sich alle Altersgruppen wohlfühlen und von bedarfsgerechten Dienstleistungen und Angeboten profitieren können und in der neue Mobilitätsformen Einzug gehalten haben. Schöne Zukunftsvisionen sind das eine, etwas ganz anderes ist deren Realisierung. Ein Thema, dass in Worb immer wieder aufkommt, betrifft die Mobilität und deren Gestaltung. Ein Dauerbrenner, der voraussichtlich bleiben wird, denn in Worb und Rüfenacht sind mehrere grössere Siedlungsbauprojekte in Planung, davon sind drei bereits mitten im Planerlassverfahren, oder stehen kurz vor Abschluss. Damit verändern sich auch die Ansprüche an die Mobilität und es stellen sich Fragen wie man den Motorisierten- und den Langsamverkehr gefahrlos aneinander vorbeibringt oder ob es gar Möglichkeiten gibt den Verkehr zu reduzieren. Unter anderem mit diesen Fragen haben sich am 21. Oktober 2022 21 Personen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft beim RegioMove Go Workshop befasst. RegioMove, eine Initiative der Büro für Mobilität AG (bfm) und des Migros-Pionierfonds, versteht sich als Impulsgeberin und unterstützt Gemeinden und Regionen bei der Entwicklung von zukunftsweisenden Mobilitätslösungen. Am Workshop wurden vier, für Worb relevante, Handlungsfelder bestimmt und vertieft verarbeitet. Dabei handelte es sich unter anderem um Themen wie: «Fördern, dass Menschen dort arbeiten, wo sie wohnen», Fahrzeuge und Fahrten teilen» oder «die Mobilität der Region bedarfsgerecht, flexibel und multimodal gestalten». Durch diese partizipative Vorgehensweise sollen möglichst praxistaugliche und kurz- bis mittelfristig umsetzbare Massnahmen erarbeitet werden. 

Auch wenn sich das Homeoffice in den letzten Jahren etabliert hat, haben längst nicht alle die Möglichkeit, sich zu Hause einen Arbeitsbereich einzurichten, hinzukommt, dass die sozialen Kontakte zu Kolleginnen fehlen. Eine für Worb mögliche Lösung könnten öffentliche Co-Working-Spaces sein oder das Erstellen von Plattformen, die auf bereits bestehende Angebote in der Region hinweisen. Der Verkehr lässt sich aber auch reduzieren, indem Fahrten oder Fahrzeuge geteilt werden. Auf sogenannten Carpooling-Plattformen wie z. B. HitchHike können Mitfahrgelegenheiten organisiert werden. Solche Netzwerke können nicht nur von Privatpersonen, sondern auch von Gemeinden und Unternehmen genutzt werden. Der Gedanke des Teilens wurde am Workshop noch weitergesponnen, denn wer hat nicht im Keller oder der Abstellkammer eine Bohrmaschine und andere Werkzeuge liegen, die kaum genutzt werden? Hier könnten sich Quartiere oder Nachbarn untereinander vernetzen und Sharing-Angebote aufbauen. Grössere Herausforderungen stellt die flexible Umgestaltung des öffentlichen Verkehrs. Wo liniengeführte Ortsbusse nicht rentabel sind, könnten «on demand» Fahrdienste wie z. B. Mybuxi einspringen. Doch nachdem Mybuxi den Betrieb in Ostermundigen im April 2021 eingestellt hat, ist ungewiss, ob dieses Angebot für Worb in Frage kommt. Wie es weitergeht, wird sich zeigen, die Umweltkommission wird 2023 die Themen von RegioMove Go weiterverfolgen. AW

Dokumentation zum Workshop: www.regiomove.ch/go-worb

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