Samir Ben erfüllte sich mit der Teilnahme in Le Mans einen Traum. Bild: zvg

Motorsport: Samir Ben fuhr in Le Mans

Für den Worber Samir Ben erfüllte sich ein Traum: Er war dabei, als am vergangenen 15. und 16. Juni das 24-Stunden-Rennen in Le Mans über die legendäre Piste ging. Eine aktive Rolle konnte er im Rahmenprogramm spielen als Pilot eines Autos der Klasse LMP3, mit dem er den «Michelin Le Mans Cup» bestreitet. Unter den 40 in Le Mans gestarteten LMP3-Fahrern erreichte Samir Ben mit seinem Teamkollegen Pieder Decurtins im ersten Rennen den 18. Rang. Im zweiten Rennen wurde das Team nach einem 15. Rang aus technischen Gründen disqualifiziert.

Im Alter von 7 Jahren pilotierte Samir Ben, der von allem Fahrbaren magisch angezogen wurde, seinen ersten Kart. Auf der Kartbahn Kappelen bei Lyss drehte er seine ersten Runden. Bald bestritt er auch Rennen. Über die verschiedenen Kategorien arbeitete er sich hoch in die Klasse der Schaltkarts (KZ2). Immer dabei war sein Vater, sei es als Manager oder Schrauber. 

Der Traum von Samir Ben war der Umstieg vom Kart ins Auto. Er bereitete sich in der Folge intensiv auf den grossen Schritt vor durch physisches Training, mentale Einheiten und ungezählte Stunden am Simulator. 2021 konnte er in die Formel 4 bei Jenzer Motorsport einsteigen, was nicht jedem Kartpilot gelingt. Mit Jenzer Motorsport bestritt er die italienische Meisterschaft. 2022 konnte er an der deutschen ADAC F4 starten. 2023 machte er den nächsten Schritt, indem er in einem Rennauto der Klasse LMP3 zu seiner ersten Endurance-Meisterschaft startete.

Aktuell fährt Samir Ben im Team «Haegeli by T2 Racing» aus Trun (GR) und bestreitet Langstreckenrennen im Rahmen des «Michelin Le Mans Cup». Dabei werden 2-Stunden-Rennen gefahren. Die Autos sind mit identischen Motoren ausgerüstet, so dass nicht PS die Rennen entscheiden, sondern das fahrerische Können und die Abstimmung des Autos. Eingesetzt werden zwei Piloten, die sich nach einer Stunde Fahrzeit ablösen. Wichtig ist, dass das Fahrzeug unbeschädigt über die Ziellinie gebracht wird, weil jeder Unfall das Budget belastet. Immer nur daran zu denken, wäre gemäss Samir Ben aber nicht hilfreich, weil er dadurch automatisch langsamer fahren würde. Das Team und die Sponsoren erwarten jedoch, dass er abliefere und schnell fahre. Im Gespräch betont Samir Ben, dass viel mehr hinter seinem Sport steckt, als Aussenstehende sehen. Er gibt an, täglich zwei bis drei Stunden zu trainieren. Dazu gehören Ausdauertraining auf dem Fahrrad, Klettern, Langlauf im Winter, Luftgewehrschiessen, Reaktionsübungen vor dem Bildschirm und natürlich Lektionen am Rennsimulator. Auch Trainings bei Hitze seien hilfreich, weil es im geschlossenen Cockpit bei heissem Wetter schnell gefühlt 60 Grad heiss werden könne. Samir Ben ist sich bewusst, dass sein Sport nicht überall gern gesehen wird. Da hätten es sein Bruder und seine Schwester, die beide Fussball spielen, einfacher, ihren Sport zu erklären. Er weist darauf hin, dass dank des Rennsports bei den Autos grosse technische Fortschritte erzielt wurden und dass auch Elektroautos dank der Formel-E grosse Entwicklungsschritte gemacht haben. Er findet es schade, dass diese Aspekte oft völlig ausgeblendet werden. Ob Samir Ben im kommenden Jahr eine dritte Saison mit einem LMP3-Auto fahren wird, ist noch offen. Schliesslich müsse das Paket auch für die Sponsoren stimmen, von denen er noch zwei oder drei brauchen könnte. «Mein längerfristiges Ziel ist der Sieg beim legendären 24h-Rennen von Le Mans! Ich werde wie immer mein Bestes geben und versuchen, mich Schritt für Schritt nach vorne zu arbeiten.», so Samir Ben. WM

www.samirben.ch

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