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Der Natur- und Vogelschutzverein bei einem Einsatz 2021. Bild: zvg

Natur- und Vogelschutzverein: Wildhecken schneiden

Eine Hecke braucht Pflege, egal ob sie im Siedlungsraum oder in der Landschaft steht. Für diesen Eingriff sind Grundkenntnisse über die verschiedenen Arten und den Heckentyp nötig. Unter der fachlichen Leitung von Martin Müller findet im November in Rüfenacht ein Workshop des Natur- und Vogelschutzvereins statt, an dem theoretisches Wissen und praktische Anwendung vermittelt werden. 

Der Heckenschnittkurs findet auf dem Areal von Marco Jorio, Historiker und langjähriges Mitglied des Natur- und Vogelschutzvereins Muri-Gümligen-Rüfenacht statt. Der Verein hat in Rüfenacht in mehrjährigen Einsätzen den Waldrand ökologisch aufgewertet.

Herr Jorio, warum ist das Pflegen der Hecken wichtig für den Natur- und Tierschutz?
Marco Jorio: Ein gepflegter Waldsaum ist ökologisch sehr reich und wichtig für die Fauna und die Flora. Der dunkle Wald bietet da viel weniger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Aber ein Waldrand braucht Pflege, damit er erstens nicht mit dem Wald vorrückt, was die Bauern und Grundstückbesitzer nicht sehr freuen würde, und zweitens nicht von Neophyten und aggressiven Sträuchern wie z.B. dem Hartriegel überwuchert wird. Wichtig ist eine Vielfalt von einheimischen, wenn möglich von bedrohten Sträuchern.

Welche Sträucher eignen sich gut für Wildhecken?
Jede Hecke ist standortgebunden: Höhe über Meer, Bodenbeschaffenheit, Ausrichtung, Besonnung, Wasser. Es gibt in jeder Hecke Sträucher, die besser wachsen als andere. Hier in Rüfenacht war es beispielsweise schwierig, den roten Holunder zu setzen; er wollte einfach nicht kommen. Dafür passte es anderen besser: Pfaffenhütli, Weissdorn oder Schwarzdorn.

Welche Pflanzen sollten hingegen entfernt werden?
Alles, was nicht in eine einheimische Hecke gehört: invasive Neophyten, z.B. Sommerflieder und Kirschlorbeer, aggressive Sträucher, z.B. zu viele Hartriegel, oder Bäume wie Buchen oder Fichten. KS

Wildheckenschnittkurs in Rüfenacht

Sa., 12.11.2022, 9–16 Uhr
Treffpunkt: 9 Uhr an der Hinterhausstrasse 30 in Rüfenacht
Mitbringen: Falls vorhanden, können eigene Werkzeuge mitgebracht werden (Baumsägen und Scheren), der Witterung angepasste Kleider, Arbeitshandschuhe
Verpflegung: Znüni und Zmittagessen werden von der Familie Jorio offeriert
Leitung: Martin Müller
Anmeldung: Bis Donnerstag 10.11.2022 bei Helena Meichtry: Telefon 032 724 09 41, Mobile 079 371 64 94 oder helena.meichtry@floraneuch.ch

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