Worbboden-13-2006
Im Oktober kommt der Kredit für die Gesamtsanierung des roten Schulhauses an die Urne. Bild: Archiv WoPo

Oberstufenzentrum Worbboden: Sanierungskredit kommt im Herbst vors Volk

Am 22. Oktober 2023 stimmt die Worber Bevölkerung über den Kredit für die Gesamtsanierung des roten Schulhauses ab. Nach wie vor herrschen in Gemeinderat und Parlament Konsens, dass die Sanierung unumgänglich ist, strittig sind nur die längerfristigen Auswirkungen, die das Projekt auf die Gemeindefinanzen haben könnte.

Im kommenden Herbst hat die Worber Bevölkerung über zwei Kredite abzustimmen: den Verpflichtungskredit der Gesamtsanierung des Oberstufenzentrums Worbboden über 23,272 Millionen Franken und den Kredit für die Miete des Provisoriums, in dem während den Bauarbeiten der Unterricht stattfinden soll, der mit 2,8 Millionen zu Buche schlägt. Dass der markante Gebäudekomplex stark sanierungsbedürftig ist und heutigen Unterrichtsformen nicht mehr entspricht, darüber herrschte auch bei der zweiten Lesung der Abstimmungsbotschaft an der Sitzung des Grossen Gemeinderates vom 15. Mai parteiübergreifend Konsens. Ebenso unstrittig ist, dass die Sanierung für die Gemeindefinanzen eine Herausforderung sein wird und dass andere anstehende Investitionen aus Kapazitätsgründen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden müssten. Betroffen wären z.B. das Schulhaus Sonnhalde und die Turnhalle der Schulanlage Wyden, deren Sanierungen erst nach Fertigstellung der Arbeiten im Oberstufenzentrum Worbboden, im Sommer 2027, an die Hand genommen werden könnten. Was nach wie vor für Diskussionsstoff sorgt, ist die Frage, ob es nun zu einer Steuererhöhung kommen würde, um das Projekt zu stemmen. Für die Bürgerlichen ist eine Erhöhung der Steuern unumgänglich, sollte die Gesamtsanierung in diesem Ausmass durchgeführt werden. Wie Gemeinderat Bruno Wermuth, GLP, in seinem Schlusswort betonte, befände sich die Gemeinde aktuell in keiner prekären Finanzlage, und verwies auf den positiven Abschluss der Rechnung 2021, der einen Ertragsüberschuss von 1,7 Millionen Franken aufweist. Ebenso wenig könne zum jetzigen Zeitpunkt vorausgesagt werden, ob eine Steuersatzänderung notwendig sein wird.
Das Parlament steht mehrheitlich hinter der Vorlage, während sie von FDP und SVP abgelehnt wird.

«Wir haben keinen Plan B»
So oder so, eine Gesamtsanierung ist unumgänglich und Worb wird wohl in diesen sauren Apfel beissen müssen. Ein Neubau der Schulanlage kommt schon aus Kostengründen nicht in Frage und immer wiederkehrende Teilsanierungen sind längerfristig auch keine Option. Ebenso hätten sich andere Alternativen, wie z.B. die Etappierung der Sanierungsarbeiten bei laufendem Schulbetrieb, als nicht zielführend oder kaum durchführbar erwiesen. So gibt es keinen Plan B, sollten die Sanierungskredite abgelehnt werden. Der Gemeinderat ist jedoch von dem vorliegenden Projekt überzeugt und will nun die kommende Abstimmung abwarten. Für Bruno Wermuth steht fest, das Projekt darf nicht länger aufgeschoben werden. «Es ist höchste Zeit, dass wir die Gesamtsanierung des Oberstufenzentrums angehen. Wir können es uns definitiv nicht mehr leisten den baulichen Unterhalt dieser wichtigen Infrastruktur der Gemeinde zu vernachlässigen.»

Den Worberinnen und Worbern soll reiner Wein eingeschenkt werden, aus diesem Grund sollen einzelne Punkte der Abstimmungsbotschaft erneut überarbeitet werden. Des Weiteren soll vor der Abstimmung am 22. Oktober eine Informationsveranstaltung durchgeführt werden, Ort und Zeitpunkt werden noch bekannt gegeben. AW

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