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v.l.: Thomas Kipfer, EEK Immobilien AG, Richard Sägesser, SIMAG AG, Erwin Kämpfer, Architekt, Christoph Baumgartner, EEK Immobilien AG. Bild: CK

SIMAG AG Worb: Nach 135 Jahren im Familienbesitz: Verzinkerei-Areal verkauft

Die EEK Immobilien AG kauft die beiden Parzellen der ehemaligen Verzinkerei von der SIMAG AG von Richard Sägesser. Vorerst ist auf dem nördlichen Teil, wo die alten Stahl- und Metallbau-Hallen stehen, eine Wohnüberbauung geplant, die ab 2022 realisiert werden soll. Für die Entwicklung des südlichen Areals bestehen noch keine konkreten Pläne. 

Seit dem 1. September ist die EEK Immobilien AG Besitzerin des ehemaligen Verzinkerei-Areals zwischen dem Friedhof und dem Bahnhof Worb Dorf. Für den bisherigen Besitzer, Richard Sägesser, endet in vierter Generation die 135-jährige Firmengeschichte seiner Familie und ihrer Betriebe. Sägesser zeigt sich erleichtert: «Ich bin froh, dass ich jemanden gefunden habe, der das ganze Areal übernimmt, und es nicht zerstückelt wird. Seit Jahrzehnten habe ich einen Abschluss angestrebt. Dabei war es mir immer wichtig, dass etwas Gutes entsteht.» Bereits seit 2019 ist Sägesser mit der EEK Immobilien AG in Kontakt. Da Unsicherheiten bestanden, einerseits betreffend Altlasten im Boden und andererseits bezüglich der Möglichkeiten zur Entwicklung des Areals, hat Sägesser die entsprechenden Abklärungen getroffen und offene Punkte mittels Bauvoreingabe bei der Gemeinde geklärt (siehe Worber Post 12/2020). Mittlerweile besteht ein Entsorgungskonzept und im Austausch mit der Gemeinde ist bezüglich der Überbauungsordnung Klarheit geschaffen worden. Beim Verkauf und der Planung massgeblich beteiligt ist der Worber Architekt Erwin Kämpfer. Er wird das Projekt auch weiterhin begleiten und betreuen.

«Sinnvolle Gestaltung»
Die EEK Immobilien AG hat ihren Sitz in Bern und ist eine Tochtergesellschaft der Genossenschaft EEK, zu der auch die Bank EEK gehört. Sie hält seit Jahren Wohnliegenschaften in und um Bern mit dem klaren Bekenntnis, Wohnraum zu halten oder zu schaffen. «Wir verfolgen keine kurzfristigen Ziele», sagt Thomas Kipfer von der EEK Immobilien AG. Gemeinsam mit Erwin Kämpfer und Richard Sägesser wolle man das Areal entwickeln, im Sinne einer langfristigen Strategie. Vorderhand ist der Abriss der SAWO-Hallen geplant. Anschliessend soll eine Überbauung mit ca. 35 Wohnungen und allenfalls Flächen für Dienstleistungsbetriebe realisiert werden. Das entsprechende Baugesuch wird voraussichtlich anfangs 2022 eingereicht. Ziel ist es, im nächsten Jahr mit dem Bau zu beginnen. «Für uns ist klar, dass wir die Überbauung mit regionalen und lokalen Firmen realisieren. Uns ist es ein Anliegen, das Worber Gewerbe zu berücksichtigen. Zudem ist Nachhaltigkeit ein Thema für uns und wir werden die ökologischen Aspekte, wie beispielsweise die Möglichkeit der Fernwärme, ebenfalls in unsere Planung einbeziehen», erläutert Thomas Kipfer.

Gemäss Überbauungsordnung, die für den Entwicklungsschwerpunkt Worbboden und damit auch für das Areal der ehemaligen Verzinkerei gilt, darf aktuell noch eine Fläche von 5000 Quadratmetern für Wohnnutzen bebaut werden. Auf die Frage, was auf dem anderen Teil des Areals geplant ist, meint Kipfer: «Wir sind nicht unter Zeitdruck. Die bestehenden Mietverträge haben wir übernommen. Unser Ziel ist es, beide Parzellen sinnvoll zu gestalten.» Erwin Kämpfer ergänzt: «Bei der Entwicklung des Areals stehen zukunftsorientierte Nutzungsüberlegungen im Mittelpunkt. Das bedarf einer langfristigen Planung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde.» CK

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