Sportzentrum Worb AG: Durchzogene Bilanz

Der Verwaltungsrat der Sportzentrum Worb AG blickt auf ein durchzogenes Betriebsjahr 2024. Mit dem nasskalten Wetter in Mai und Juni ist der Saisonstart in der Badi sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Wegen den wiederholten politischen Angriffe in den letzten Jahren wird der Verwaltungsrat geschlossen zurücktreten.

Obschon die Schwimmbecken im August und September gut ausgelastet waren, konnte der schlechte Saisonstart ertragsmässig nicht wettgemacht werden. Die schlechteren Verkaufserlöse des Schwimmbads haben sich auch negativ auf den Restaurantbetrieb ausgewirkt. Obschon durch die Umstellung auf Selbstbedienung in den Wintermonaten Einsparungen bei den Material- und Personalkosten erzielt werden konnten, wurden die Umsätze des Gastronomiebereichs im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 000 Franken verfehlt. Darüber hinaus konnten sinkende Stromkosten  verzeichnet werden, auch wenn diese immer noch mit rund 100 000 Franken über den langjährigen Durchschnittskosten liegen. Mit der Hockeymeisterschaft und dem Treichle-Cup des HC Wisle ist die Wintersaison im gewohnten Rahmen verlaufen. Dank den Stammvereinen, die die Eishalle nutzen und dem freien Eislaufen sind die Erträge stabil geblieben. Im Fitness- und Wellnessbereich haben sich die Kundenfrequenzen gesteigert, liegen allerdings im Fitness immer noch rund 30 % unter den durchschnittlichen Werten vor der Pandemie. Der grosse Sanierungsbedarf des Wisleparks ist nach wie vor Thema. Obschon nur das Notwendige und wenn möglich in Eigenregie repariert worden sei, schlägt sich der Liegenschaftsunterhalt mit rund 180 000 Franken in der Erfolgsrechnung nieder. Nach Abzug des Gemeindebeitrages und der Auflösung von 64 000 Franken an stillen Reserven verbucht die Sportzentrum Worb AG einen Verlust von rund 118 000 Franken.

Verwaltungsrat tritt zurück
Wie für viele weitere Sportzentren im Kanton Bern haben sich die Rahmenbedingungen für den Betrieb deutlich verändert. Die aussergewöhnlichen Ereignisse wie die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten sich auf das Kundenverhalten ausgewirkt und die Stromkosten massiv steigen lassen. Wie der Verwaltungsrat in seinem Jahresbericht hervorhebt, hätten diese Entwicklungen gezeigt, dass die finanzielle Unterstützung der Gemeinde den normalen Betreib in «guten Zeiten» abdeckt, bei unerwarteten Ereignissen aber nicht mehr ausreichend sei. Darüber hinaus stehen bei den Anlagen des 40-jährigen Schwimmbads sowie beim Dach der Eishalle umfassende Sanierungsarbeiten an, die dringend notwendig sind. Geschäftsleitung wie Verwaltungsrat seien sich ihrer Verantwortung bewusst und würden in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat Massnahmen zur Kosteneinsparung und den anstehenden Sanierungsarbeiten von Badi und Eishalle planen.

Die politischen Angriffe, denen der Wislepark wiederholt ausgesetzt war, bedauert der Verwaltungsrat sehr. Aus seiner Sicht basieren sie auf unrealistischen Vorstellungen, was die Finanzierung einer derartigen Anlage betrifft, und führe in der Bevölkerung zu Verunsicherung. Aufgrund der gegenwärtigen politischen Lage hat der Verwaltungsrat, neben 2 Rücktritten, die nach 12 Jahren Amtszeit bereits angekündigt waren, beschlossen, auf die Generalversammlung im Juni 2025 gesamthaft zurückzutreten. AW

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