Diese Visualisierung in der Abstimmungsbotschaft sorgt für Diskussionsstoff. Bild: ©Nightnurs Images Zürich

Sternenmatt: Bilderstreit

In den letzten Wochen haben sich die Ereignisse rund um die Umzonung der Sternenmatt überschlagen. Wie bekannt ist, hat das Komitee «Heit Sorg zu Worb» beim Regierungsstatthalteramt eine Abstimmungsbeschwerde eingereicht. Gemeinderat und Parlament stehen nach wie vor hinter der geplanten Wohnüberbauung und dem damit verbundenen Gemeindespielplatz

Der Abstimmungskampf rund um die Umzonung der Sternenmatt schlägt derzeit hohe Wellen: Befürworterinnen und Gegnerschaft werfen sich gegenseitig vor, die Stimmbevölkerung mit irreführendem Bildmaterial zu manipulieren. Wie bereits in den Medien zu lesen war, hat das Komitee «Heit Sorg zu Worb» bei der Regierungsstatthalterin eine Abstimmungsbeschwerde eingereicht. Stein des Anstosses sind die Visualisierungen der Halter AG, die die Gemeinde im Abstimmungsbüchlein verwendet hat. «Bei der Abstimmung geht es um die Umzonung der Sternenmatt, nicht um ein konkretes Bauprojekt. Wir sind der Meinung, dass das in der Abstimmungsbotschaft verwendete Bild den Eindruck erweckt, es werde über die Überbauung selbst abgestimmt. Das finden wir nicht richtig», so Erwin Flückiger vom gegnerischen Komitee.

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller steht hinter der Abstimmungsbotschaft: «Das verwendete Bild dient der Information, die wenigsten Leute können sich unter einem Plan etwas vorstellen. Genau dieses Projekt wird umgesetzt.»

Das unterstreicht auch Guido Federer, SP und derzeit höchster Worber. Aus seiner Sicht ist die Beschwerde haltlos, da die Zonenplanänderung mit dem geplanten Bauprojekt untrennbar verknüpft sei. «Die Visualisierungen sind nicht aus er Luft gegriffen. In der Überbauungsordnung, die vom Gemeinderat bewilligt wurde, sind Anzahl Gebäude und deren Höhe sowie die Grösse des Spielplatzes und die Zufahrt zur Einstellhalle klar definiert. Das kann nicht einfach so geändert werden», so Federer. Der erhobene Vorwurf, die Visualisierungen würden nicht dem geplanten Bauvorhaben entsprechen, kann Jan Lauper, Projektleiter bei der Halter AG, ebenfalls nicht so stehen lassen. «Halter steht dazu, dass das Projekt so ausgeführt wird wie auf den Visualisierungen dargestellt. Das wir unsere Versprechen halten beweisen die diversen, erfolgreich realisierten Bauwerke in der Region Bern. Zudem wäre es entgegen unserem Eigeninteresse die bereits zahlreich vorhandenen Wohnungsinteressentinnen durch falsche Bilder zu täuschen.»

Wohnungen vs. Grünzone
Egal wie die Entscheidung über die Abstimmung ausfällt, «Heit Sorg zu Worb» denkt nicht ans Aufgeben, wie Erwin Flückiger bestätigt: «Wir wollen dafür sorgen, dass die Umzonung der Sternenmatt nicht stattfindet.» Ferner wolle man erreichen, dass die Gemeinde die Sternenmatt kauft, um eine Parklandschaft umzusetzen, wofür das Gelände vorgesehen sei. Ein Unterfangen, das für die Gemeinde mit beträchtlichen Kosten verbunden wäre. «Eine utopische Vorstellung», sagt Guido Federer, «allein der Kauf des Areals würde mit grosser Wahrscheinlichkeit den mit der aktiven Bodenpolitik verbundenen Rahmenkredit von 10 Millionen übersteigen». Mit Blick auf die Sanierung des Oberstufenzentrums Worbboden und weiteren anstehenden Schulhaussanierungen sowie der prekären Situation des Wisleparks plädiert er dafür die vorhandene Infrastruktur zu erhalten. Weitere Projekte seien derzeit finanziell nicht tragbar.

Die Gemeinde hatte bis zum 26. Februar Zeit eine Stellungnahme auf die Beschwerde zu verfassen. Daher war die Entscheidung von Regierungsstatthalterin Ladina Kirchen, ob die Abstimmung verschoben wird oder nicht, bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch Ausstehend. Der Entscheid über die Beschwerde selbst wird voraussichtlich nach dem 3. März gefällt. AW

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