IMG_3252
Biodiverser Begegnungsort. Bild: zvg

Tag des Friedhofs: Kommt ein Vogel geflogen

Der Worber Friedhof hat sich in den vergangenen Jahren unter Gärtnerin Regula Wyss zu einer blühenden Oase für Wildblumen, Insekten und Kleintieren gewandelt. Am diesjährigen «Tag des Friedhofs» werden nun die Vögel ins Zentrum gestellt: An geführten Rundgängen erfahren die Besucherinnen interessante Fakten über die lokale Vogelpopulation und können sich selbst ein Bild davon machen, wie sehr eine gut durchdachte Bepflanzung die Biodiversität fördert. Wer handwerklich begabt ist, kann unter Anleitung aus Bausätzen in einer Werkstatt vor Ort einen Nistkasten selbst herstellen.  

Der «Tag des Friedhofs» wird am 16. September zum dritten Mal in Worb durchgeführt. Vor über 20 Jahren wurde dieser Tag ins Leben gerufen, um Friedhöfe als Orte der Begegnung, als Raum für die Auseinandersetzung mit Leben und Tod, aber auch als Kultur- und Naturoase ins Gedächtnis der Menschen zu bringen. Die Friedhofsgärtnerinnen Regula Wyss und ihr Team organisieren den Anlass in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Worb und stellen den Tag unter das Motto «Kommt ein Vogel geflogen». Gemeinsam mit Brigitte Sommer und Martin Müller vom Natur- und Vogelschutzverein MuGüRü, sowie Regina Messer, Erzählerin, ist ein attraktives Programm rund um das Thema Vögel entstanden. Der Natur- und Vogelschutzverein wird mit einem Stand vertreten sein, Brigitte Sommer wird die Führungen leiten und dabei die vorhandenen Arten wie beispielsweise Grünspecht, Buchfink, Meise, Girlitz und Rotschwanz porträtieren. Sie wird die ökologischen Zusammenhänge von insektenfreundlichen Pflanzen und der Vielfalt der Vogelwelt erklären, Regina Messer wird Vogelgeschichten erzählen. Zum Anlass werden Getränke und Gebäck angeboten.

Ökologische Aufwertung 
Dank des jahrelangen Einsatzes von Regula Wyss mit ihrem Team hat sich der Friedhof zu einem blühenden Garten Eden gewandelt, der ganz nach ökologischen Grundsätzen bepflanzt und gepflegt wird. Es werden weder Insektizide noch Laubbläser verwendet, der Gartenschnitt wird kompostiert. Die wunderschönen Blumenwiesen dienen aber nicht nur den Tieren und machen uns Menschen Freude. Mit dem Wandel der Zeiten sind neue Möglichkeiten entstanden, nun dürfen an ausgewählten Standorten mitten in einer Blumenwiese auch Aschenbeisetzungen durchgeführt werden. Dem Gärtnerinnenteam ist es ausserdem gelungen, neue Lebensräume für Kleintiere zu schaffen, wie beispielsweise Blindschleichen, Igel und Wiesel.
Der Worber Friedhof ist zurzeit einen Besuch wert. Prächtige, alte Bäume spenden Schatten, an einheimischen, blühenden Stauden summen Käfer und kreisen Schmetterlinge. Die Richtlinien der Gemeinde Worb zur Biodiversität sind hier auf beeindruckende Weise umgesetzt worden. Doch nicht nur im Sommer, auch in der kalten Jahreszeit schafft das Friedhofsteam ein stimmungsvolles Ambiente, indem es winterliche Dekorationen für die Abdankungshalle gestaltet.

Blick in die Zukunft
Zunächst einmal hoffen die Veranstalterinnen des Anlasses auf viele Besucher aller Altersgruppen, so dass dieser Tag, wie schon beim letzten Mal, ein Erfolg wird. In den Tagen danach werden die neu gebauten Nistkästen an sieben geeigneten Bäumen angebracht. Dabei müssen die Vogelfachleute darauf achten, dass die Nistkästen in die richtige Himmelsrichtung zeigen und sich nicht zu dicht aufeinander befinden. Die Vögel bleiben ein Thema auf dem Friedhofsgelände: Im kommenden Frühling möchten die Frauen einen Rundgang zum Sonnenaufgang anbieten, wo Interessierte alles über die Gesänge der gefiederten Bewohner des Friedhofs erfahren können. Und wer weiss: Vielleicht gelingt es sogar, den geschützten und selten gewordenen Gartenrotschwanz mit Hilfe des richtigen Nistkastens eines Tages im Friedhofspark ansiedeln zu können. KS

Tag des Friedhofs 
Samstag, 16. September 2023, 11–16 Uhr
3 geführte Rundgänge à ca. 30 Minuten
11.30 Uhr, 13.00 Uhr, 14.30 Uhr
Vogelgeschichten: Regina Messer
Getränke, Gebäck
Das Team freut sich auf viele interessierte Gäste.

Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

Worb und der Wohnungsbau: Allein um das moderate Bevölkerungswachstum von 30 Personen im Jahr zu erreichen, müssten jährlich 40 neue Wohnungen gebaut werden. Noch wird in Worb auf innere Verdichtung gesetzt, doch auch das wird bald ausgeschöpft sein. Hinzu kommt, dass Bauprojekte immer komplexer werden, wie ein Blick auf die Areale Verzinkerei und Sternenmatt zeigt.

Am Freitag, 12. September, 14 bis 18 Uhr, und Samstag, 13. September, 9 bis 16 Uhr, öffnen schweizweit rund 130 Betriebe der Holzkette ihre Türen und zeigen dem Publikum, wozu Holz fähig ist. Mindestens jeweils drei Betriebe aus verschiedenen Bereichen der Holzkette bilden zusammen eine Gruppe und führen die Veranstaltung gemeinsam durch. Aus Worb dabei sind die Gfeller Holzbau GmbH und die OLWO AG.

Die Chäs-Chiubi 2024 wurde gemäss Schätzungen des Veranstalters von rund 3 000 Personen besucht. Dieser Erfolg ist Grund genug, den zwei bisherigen Chäs-Chiubis eine dritte folgen zu lassen. Am 6. September wird diese stattfinden, auch heuer mit einem attraktiven Programm.