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Das Zentrum Alter befindet sich bei der Altersbetreuung Worb. Bild: CK

Zentrum Alter Worb: Pilotprojekt um drei Jahre verlängert

Das Parlament hat der Verlängerung der Pilotphase für das Zentrum Alter Worb um weitere drei Jahre einstimmig zugestimmt. Es folgt damit dem Antrag des Gemeinderates, der nach seiner Beurteilung der Pilotphase Kosten und Nutzen nicht abschliessend beurteilen kann. Der neue Leistungsvertrag soll konkreter formuliert und besser kontrolliert werden. 

Ende Jahr läuft die dreijährige Pilotphase für das Zentrum Alter Worb aus, weshalb der Gemeinderat eine Beurteilung vorgenommen hat. Diese hat ergeben, dass einige Aufgaben, wie die Organisation von Veranstaltungen, pandemiebedingt nur teilweise umgesetzt werden konnten. Die vorgesehene Stelle mit einem Pensum von 40 Prozent ist nicht geschaffen worden, obwohl dies vom Gemeinderat verlangt worden ist. Die Aufgaben einer oder eines Altersbeauftragten sind bisher ungenügend bearbeitet worden. Potenzial besteht zudem bei der Aufwertung und der Förderung der Weiterbildung im Bereich der Freiwilligenarbeit. Professionelle Dienstleistungen müssen in Absprache mit den bestehenden Leistungserbringern weiter ausgebaut werden. Es besteht noch Handlungsbedarf bei der Bekanntmachung in der Öffentlichkeit und auf der Webseite muss deutlich ersichtlich sein, dass es sich beim Zentrum Alter Worb um eine Institution der Gemeinde handelt. Die Projektphase hat aber gezeigt, dass das Zentrum Alter einen grossen Beitrag zum Wohle der älteren Bevölkerung leistet. Um Kosten und Nutzen abschliessend bewerten zu können, stellte der Gemeinderat an der letzten Parlamentssitzung den Antrag, die Pilotphase zu verlängern. Der Leistungsvertrag soll konkreter und verbindlicher formuliert und dessen Umsetzung enger kontrolliert werden. Besonders die verlangte Stelle soll rasch geschaffen und besetzt werden. 

Lobende Worte
Gemeinderätin und Sozialvorsteherin Karin Waber hielt in ihrem Votum fest, dass im Zentrum Alter gute Arbeit geleistet worden ist. Sie hob besonders das Notfallsystem mit der Spitex und die Unterstützung bei der Covid-Impfung oder beim Ausdruck der Zertifikate hervor. Im Parlament gab es ausschliesslich positive Voten zum Zentrum Alter. Kritik gab es allerdings an der Botschaft des Gemeinderates. Lenka Kölliker, FDP, die das Zentrum Alter als ehemalige Sozialvorsteherin zwei Jahre begleitete, findet es respektlos, dass man erst Mitte Dezember über einen Vertrag diskutiert, der Ende Jahr ausläuft. Der Antrag sei zudem in der Sozialbehörde nicht behandelt worden. Für sie sei das Zentrum Alter ein Erfolgsmodell. Dies zeige sich auch darin, dass sich Delegationen aus umliegenden Gemeinden darüber informiert hätten. Das Zentrum Alter sei ein fester Bestandteil der Worber Alterspolitik und eine Stelle mit einem 40-Prozent-Pensum nicht zwingend zielführend. Wichtig sei die durchgehende Erreichbarkeit zu den üblichen Öffnungszeiten. Deborah Zürcher kritisierte für die Fraktion Mitte/GLP das mangelhafte Controlling. Man sei erstaunt, dass gewisse Ziele nicht erreicht worden seien, und könne nicht immer allem Covid die Schuld geben. In einer emotionalen Rede wies Tiziano Cavargna, SP, auf die Wichtigkeit des Projektes hin, welches Pionierarbeit leiste. In der Beurteilung des Gemeinderates stünden die Mängel im Fokus und die gute Arbeit, die geleistet worden sei, werde zu wenig hervorgehoben. Lobende Worte fürs Zentrum Alter kamen ebenfalls von Simon Stucki von der SVP. Die Anlaufstelle sei in kurzer Zeit bekannt geworden und habe das Interesse der Nachbargemeinden geweckt. Trotz skeptischen Stimmen aus der Politik hätten die Seniorinnen und Senioren schnell Vertrauen ins Zentrum Alter gefasst. Am Ende der Diskussion waren sich alle einig, dass das Zentrum Alter weitergeführt werden muss, und stimmten dem Antrag des Gemeinderates zur Verlängerung der Pilotphase um drei Jahre einstimmig zu. CK

Zentrum Alter Worb

2019 startete das Pilotprojekt Zentrum Alter Worb, welches in der Altersbetreuung Worb angesiedelt ist und sich als Koordinationsstelle für Altersfragen versteht. Die Stiftung Altersbetreuung Worb hat für die Führung eine jährliche Entschädigung von 50 000 Franken erhalten. Die Aufgaben sind in einer Leistungsvereinbarung geregelt und basieren auf den definierten Massnahmen im Altersleitbild. Die Betreuung erfolgte bisher durch Frank Heepen, Heimleiter Altersbetreuung Worb, und Annemarie Pulver, Präsidentin Verein Seniorinnen und Senioren VSeSe.

Mehr unter: www.zentrumalterworb.ch

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