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Ein entspannter Markus Lädrach nach seiner letzten Sitzung im Gros­sen Gemeinderat. Bild: CK

Zurücktretender Gemeinderat Markus Lädrach: «Ich war nie Parteipolitiker»

Ende Jahr zieht sich Markus Lädrach (FDP) aus der aktiven Politik zurück. Nach neun Jahren im Gemeinderat übergibt er das Amt und sein Finanzdepartement an seine Parteikollegin Lenka Kölliker.

2013 startete Markus Lädrach sein Engagement als Gemeinderat, nachdem er zuvor vier Jahre im Grossen Gemeinderat politisiert hatte. In den neun Jahren als Finanzvorsteher waren für den FDP-Politiker die schwierigsten Geschäfte diejenigen, welche seine Partei im Grundsatz ablehnte. So musste er sich gegen den Willen der bürgerlichen Seite für die Steuererhöhung einsetzen und auch beim kürzlich beschlossenen Rahmenkredit für die aktive und nachhaltige Bodenpolitik hatte er Bammel vor der eigenen Partei, wie er erzählt. «Diese Geschäfte zeigen exemplarisch, dass ich nie ein Parteipolitiker war, sondern für mich stets die Sache im Zentrum stand. Natürlich hätte auch ich lieber tiefere Steuern, aber ich sehe, dass es nicht anders geht.» Diese Haltung hat ihm den Respekt aus allen politischen Lagern entgegengebracht, was auch seine Wahlresultate belegen. Lädrach hat jeweils Stimmen aus allen Parteien erhalten. Die Zusammenarbeit mit Finanzverwalter Jonas Weil und dessen Stellvertreter Christoph Rubi hat Markus Lädrach sehr geschätzt. Auf der Finanzabteilung werde zielgerichtet für die Sache gearbeitet. «Meine Geschäfte waren immer gut vorbereitet», hält er fest. Eine Rückkehr in die Politik ist aktuell eher unwahrscheinlich. Ganz sicher ist aber, dass er 2024 nicht für das Amt des Gemeindepräsidenten kandidieren wird. CK

Markus Lädrach, was wünschen Sie …

… Ihrer Nachfolgerin, Lenka Kölliker?
Dass sie genügend Zeit findet, die sie in das Amt investieren kann, und dass auch bei ihr die Sach- vor der Parteipolitik kommt.

… dem Gemeinderat?
Für mich sind sachliche Diskussionen über die Parteigrenze hinweg selbstverständlich. In den letzten Jahren hat das gut funktioniert und ich wünsche dem Gemeinderat, dass er das beibehalten kann. Verbesserungspotenzial sehe ich bei den klaren Positionierungen und der Informationspolitik. Da sollte meines Erachtens mehr kommuniziert werden. Transparente und offene Kommunikation schafft Vertrauen im Parlament und in der Bevölkerung.

… dem Parlament?
Genug motivierte Mitglieder. Es ist nicht einfach diese Posten zu besetzen mit allen Kommissionen. Ich wünsche mir fürs Parlament spannende Worber Leuchtturmprojekte, welche die Leute motivieren, sich in der Politik zu engagieren. 

… der Gemeinde Worb für die Zukunft?
Worb soll eine eigenständige und lebendige Gemeinde bleiben und sich nicht zur Schlafstadt entwickeln. Wer hier lebt, soll sich wohl fühlen und aktiv am Dorfleben beteiligen. Man sollte nicht für alles Vergnügen, wie beispielsweise Ausgehen oder Shopping, in die Stadt müssen. Das bedingt auch, dass Worb für Firmen ein attraktiver Standort bleibt und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Im Fokus der Politik sollte daher ein guter Mix aus Wohnen und Arbeiten stehen. Hier wünschte ich mir eine stärkere wirtschaftsorientierte Führung, die auch einmal «Worber-Lösungen» ausarbeitet und nicht nur umsetzt, was dem Kanton vorschwebt. Ich wünsche mir gegenüber dem Kanton klare, eigenständige Positionen. 

… sich für die persönliche ­Zukunft?
In den letzten Jahren haben in meinem Privatleben viele Sachen gelitten. Ich freue mich auf mehr Freizeit und dass ich am Samstagmorgen nicht mehr für die Politik arbeiten muss. Ich habe das immer gerne gemacht, aber es war sehr zeitaufwändig. Mein persönliches Ziel ist, eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zu erlangen.

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