Wie digital ist die ­Gemeindeverwaltung Worb?

Digitalisierung ist in aller Munde. Die digitale Transformation bringt positive, aber auch negative Sachen mit sich. Eines ist klar: Wegzudrängen ist sie nicht, auch nicht bei den Gemeindeverwaltungen. 

Wie digital ist unsere Verwaltung? 

Diese Frage hat eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften versucht zu beantworten. Unter die Lupe haben sie 171 Schweizer Städte und Gemeinden genommen. Die Gemeinde Worb war auch dabei. Untersucht wurden vier Gebiete: «Zielgruppengerechte Dienste und Informationen», «Gemeinsame Datenverwaltung», «Offenheit und Transparenz» und «Standardisierung und Interoperabilität».

Allgemein haben die grösseren Städte besser abgeschnitten als die kleineren Gemeinden. Die Rangliste wird von Bern, Zürich und Dietikon angeführt. Worb liegt genau in der Hälfte des Feldes auf dem Platz 75. (Lyss ist 15., Münsingen 33., Ittigen 70., Muri-Gümligen 139). Am besten hat Worb in der Kategorie «Offenheit und Transparenz» auf dem 47. Platz abgeschlossen. 

Insgesamt können wir sagen, dass Worb bei der Digitalisierung im Mittelfeld liegt. Es besteht sicher Luft nach oben. Die Frage ist aber: «Braucht es mehr und wollen wir mehr?» 

Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung nutzen das Internet für den Kontakt mit den Behörden oder für die Suche nach Informationen. Aber nur gut die Hälfte der Schweizer Bevölkerung nutzt Online-Dienstleistungen der Behörden. Ein zentraler Aspekt der digitalen Verwaltung ist der Zugang zu diesen digitalen Dienstleistungen über die Websites der Gemeinde. Diese sind mehr als ein Portal, über welches elektronische Dienstleistungen angeboten werden. Gemäss Statistiken der Worber Gemeindeverwaltung weist die Website jährlich ca. 150 000 Besuche aus. Am häufigsten aufgerufen werden: Aktuelles, Wohnen/Arbeiten, Newsarchiv, Abfallorte, GA-Reservationen. Wenig Aufrufe haben der Shop, die Beiträge zur Worber Geschichte und die Seite mit den Büchern. 

Die Dienstleistungen der öffentlichen Hand werden vermehrt digital angeboten, beispielsweise im Bereich der Partizipation, der Bildung oder der Verwaltungsleistungen. Sie verbessern öffentliche Dienste und erleichtern die Durchführung staatlicher Politik. Seit Anfang 2020 werden z.B. Baugesuche bei uns elektronisch eingereicht, was bestimmt eine Erleichterung ist.

Die Bestrebung nach weiterer Digitalisierung hat sich der Gemeinderat auch als Legislatur-Ziel gesetzt. Dies ist richtig und wichtig. Trotzdem braucht es nach wie vor auch Platz für persönliche Abwicklungen der Dienstleistungen für Personen, die eine individuelle Beratung brauchen und wünschen oder digital nicht ganz gewandt sind. 

Für die bevorstehenden Feiertage wünsche ich allen Worberinnen und Worbern von Herzen (und nicht digital) schöne Momente im Kreis ihrer Liebsten. Weihnachten ist die Zeit der Besinnlichkeit, die Zeit der Familie und die Zeit des Zusammenseins. Geniessen wir diese Tage und blicken wir mit Zuversicht und Optimismus in das Jahr 2022. 

2010_Kölliker-Lenka

Lenka Kölliker,
Mitglied GGR

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