Ein Worber Blick in die Welt

Worb hat ein Bijou, das uns auch in der Zeit der grossen Reisebeschränkungen stets den Blick in die Ferne erlaubt: das chinoworb. Es bietet uns die Chance, anstelle einer Fernsehserie zu Hause in die weichen roten Polstersessel im Kino zu sitzen und in ein filmisches Erlebnis auf grosser Leinwand zu versinken. Höchst erfreulich ist dabei, dass auch die neusten und besten Filme, wenn auch nur während wenigen Tagen, über die Worber Leinwand flimmern.

Kürzlich haben wir uns den neusten, vielfach preisgekrönten Streifen «Nomadland» angesehen, ein stilles, tief beeindruckendes Epos aus der Welt jener, die es nicht unbedingt auf die Sonnseite des Lebens geschafft haben, die jedoch versuchen, im Kreis Gleichgesinnter das Beste aus dem aufgezwungenen Nomadenleben mit Gelegenheitsjobs und teilweise sehr berührenden Bekanntschaften herauszuholen. Die Rollen der Camper werden in diesem Streifen locker und ehrlich von real nomadisierenden Laien der amerikanischen Alternativkultur gespielt. Sie alle werden überstrahlt von der hinreissenden Schauspielerin Frances McDormand, die unter dem Namen Fern ihre Stelle und den Ehemann verloren hat und mit ihrem alten Camper durch den Westen Amerikas tingelt.

Filmische Blicke in die Welt lassen vor unseren Augen Bilder der Erinnerung aufsteigen.  Nomadland erinnert etwa an die eigene Zeit in den USA oder erneuert bei uns alten Semestern die Erinnerung and den 1969er Kultfilm Easy Rider, in dem Dennis Hopper und Peter Fonda als hippiemässige Harley-Davidson-Enthusiasten Billy und Wyatt in Amerikas Süden in den Tod reiten. Oder die Lebensphilosophie der einfachen und mittellosen Camper in Nomadland erinnert uns an Kris Kristoffersons unvergessliche Hymne Bobby McGee mit dem sinnigen Wahlspruch der 68er Generation: «Freedom is just another word for nothing left to loose».

Oder deutsch: Freiheit ist bloss ein anderes Wort dafür, dass man nichts mehr zu verlieren hat. Vielleicht haben sich die Pensionierten unter uns, welche heute mit ihren Campern zu grosser Fahrt aufbrechen, auch eine Prise «Nomadland» zu eigen gemacht?  chinoworb machts möglich!

HEINZ WANNER
Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

Worb und der Wohnungsbau: Allein um das moderate Bevölkerungswachstum von 30 Personen im Jahr zu erreichen, müssten jährlich 40 neue Wohnungen gebaut werden. Noch wird in Worb auf innere Verdichtung gesetzt, doch auch das wird bald ausgeschöpft sein. Hinzu kommt, dass Bauprojekte immer komplexer werden, wie ein Blick auf die Areale Verzinkerei und Sternenmatt zeigt.

Am Freitag, 12. September, 14 bis 18 Uhr, und Samstag, 13. September, 9 bis 16 Uhr, öffnen schweizweit rund 130 Betriebe der Holzkette ihre Türen und zeigen dem Publikum, wozu Holz fähig ist. Mindestens jeweils drei Betriebe aus verschiedenen Bereichen der Holzkette bilden zusammen eine Gruppe und führen die Veranstaltung gemeinsam durch. Aus Worb dabei sind die Gfeller Holzbau GmbH und die OLWO AG.

Die Chäs-Chiubi 2024 wurde gemäss Schätzungen des Veranstalters von rund 3 000 Personen besucht. Dieser Erfolg ist Grund genug, den zwei bisherigen Chäs-Chiubis eine dritte folgen zu lassen. Am 6. September wird diese stattfinden, auch heuer mit einem attraktiven Programm.