Grüessech

Kolumnist Niklaus Sägesser präsentiert in seiner «Randnotiz» einen Strauss voller Ideen, was wir im neuen Jahr Gutes tun könnten. «Eine Woche lang grüsst ihr alle Menschen auf dem Trottoir», schlägt er vor und verspricht minimal ein kleines Lächeln. Meine Einschätzung: Das hört sich gut an, kostet nichts und verbreitet meist gute Laune. Testen – es lohnt sich! Wie ich dazu komme? Hier meine kleine Geschichte dazu:

«Grüessech» – geht doch! 

Auf unserer Wanderung via Utzigen erreichen wir das «Öli-Lädeli», welches handwerkliche «Kreationen in Beton, Keramin, Eisen, Draht und mehr» anbietet. Uns gefallen die am Wegrand aufgestellten Werke, so auch die eisernen Schriftzüge, welche links und rechts mit Eisenstäben versehen sind und so in die Erde gesteckt werden können. So etwas könnte sich auch auf unserer Terrasse oder am Bord hinter dem Haus gut machen. Jänu, es ist Feiertag, wir haben kein Geld bei uns und gehen schliesslich weiter. Plötzlich ruft uns jemand zurück: Ob wir denn interessiert seien, wir könnten gerne auch das Angebot im «Lädeli» besichtigen. Ja, wieso eigentlich nicht, wenn wir schon derart freundlich eingeladen werden? Ich erkundige mich, ob wir denn auch mit «Twint» bezahlen könnten. Doch, doch, das sei möglich. Also nehmen wir die Gelegenheit wahr, uns näher umzuschauen. Am besten gefällt uns der Schriftzug «Grüessech». Ja, das ist originell und freundlich. Wir kaufen das Kunstwerk, und ich bin motiviert, das etwas sperrige Teil heimzutragen. Wir haben bei unseren zahlreichen Wanderungen schon viel erlebt, schöne und auch weniger schöne Begegnungen: Hier ein geschäftiges Tun, um dem eigenen Hund eine Belohnung geben zu können, sich abzuwenden und nicht grüs­sen zu müssen, da ein krampfhaftes Festhalten an der eigenen Spur, dort ein urplötzlicher Spurwechsel auf unsere Wegseite. Auch ein strafender Blick oder ungut dreinblickende Gesichter sind uns schon begegnet. Heute aber sollte es anders kommen: Bei unserer Rückkehr an den Wohnort trage ich unsere Handwerkskunst waagrecht an einem der beiden Verankerungsstäbe, so dass der Schriftzug senkrecht von unten nach oben zu stehen kommt und beim Vorbeigehen nur mit einem Verrenken gelesen werden kann. Und siehe da: Die Leute sind interessiert, drehen ihren Kopf seitwärts, erkennen das «Grüessech» und – grüssen freundlich wie sonst nie. Was so ein «Grüessech» doch bewirken kann – wir freuen uns. 

Hans Ruedi Löffel, Worb

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