Verkehr ist wie Wasser

Im November 2015 gelangte die SP GGR-Fraktion, unter dem Titel «Klarheit schafft Sicherheit», mit einer «Einfachen Anfrage» an den Gemeinderat. Aus dem, fein säuberlich in einem roten Bundesordner abgehefteten, DIN A4-Blatt ist zu entnehmen, dass die Parlamentsmitglieder, neben technischen Fragen zu den Rahmenbedingungen rund ums neue Verkehrsregime an Bahnhofstrasse, Hauptstrasse, entlang der Bernstrasse und dem Kirchenweg, sich vor allem über die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden und die Bedürfnisse des ansässigen Gewerbes Gedanken machten. Nun, was soll ich sagen, die Fragen sind heute immer noch aktuell! Aber nun, 9 Jahre und unzählige Diskussionen später, kommt Bewegung in die Sache. Denn gerade die Bahnhofstrasse blieb nach der Eröffnung der Umfahrungsstras­sen und der damit einhergehenden Verkehrssanierung ein Stein des stetigen Anstosses und Mahnmal, dass «gut gedacht» des Öfteren nicht «gut gemacht» bedeuten muss. Seit Mai arbeitet – wie Sie in der Juli-Ausgabe der Worber Post vorzüglich ausformuliert lesen konnten – eine Spezialkommission an einer Lösung für die aktuellen Herausforderungen und trotz allen anfänglichen Zweifeln meinerseits möchte ich hier einmal eine Lanze brechen. Die Arbeit in dieser Kommission ist effizient, sehr gut moderiert und verläuft, trotz der unzähligen Anliegen, absolut auf Augenhöhe. Ich bedanke mich vor allem bei den Teilnehmenden, bei den Veranstaltenden und natürlich beim verantwortlichen GR Urs Gerber für ihre Zeit, Ernsthaftigkeit und den Willen ausserhalb ausgetretener Pfade zu denken. Aus meiner Sicht könnte man so eine transparente Vorgehensweise auch in anderen Themen anwenden. Für einmal bin ich davon überzeugt, dass wir eine trag- und mehrheitsfähige Lösung für den weiteren parlamentarischen Prozess ausarbeiten können. Denn, wie eine Teilnehmerin an der letzten Sitzung der Spezialkommission treffend formulierte, «Verkehr ist wie Wasser – er nimmt jeweils den direktesten Weg, egal, was wir gerne hätten». Verbote, Vorwürfe usw. werden nichts bringen. Auch deshalb setzt sich die SP dafür ein, dass wir den Verkehr als Ganzes betrachten und Rahmenbedingungen schaffen, die es der und dem Einzelnen ermöglichen sich für das jeweils passende Verkehrsmittel zu entscheiden … und öfters auch mal zu Fuss zu gehen. Und da schliesst sich der Kreis wieder. Für uns ist es eigentlich einfach, wir wollen klare, übersichtliche Wege, die allen Verkehrsteilnehmenden, insbesondere Kindern und Menschen, die mit Einschränkungen leben (oder einem Mobilgerät vor dem Kopf) oder schlicht nicht mehr so schnell sind, sicher an ihr Ziel bringen. Wir wollen langfristige Lösungen für unser Gewerbe und es wäre wirklich super, wenn die «Strassenmöblierung» – ja das nennt man offenbar wirklich so – etwas mehr aus Kompostierbarem bestehen würde und nicht alles mit Asphalt versiegelt werden könnte.

Matthias Marthaler,
Mitglied GGR 
und Finanzkommission,
Co-Präsident SP Worb

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