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V.l.n.r. Hansjörg Gosteli, Christa Kühn, Martin Freiburghaus mit ihren Ehrungsurkunden. Bild: S. Mathys

Ehrungsanlass 2024: Spitzen-Worber und ein unverzichtbarer Verein

Im Rahmen des Behördenanlasses am 8. November wurden zum 4. Mal Worberinnen und Worber für ihre herausragenden Leistungen und ihr Engagement ausgezeichnet. Dieses Jahr durften der Keramiker Martin Freiburghaus, der VSeSe sowie der Extremläufer Hansjörg Gosteli eine Ehrungsurkunde entgegennehmen.

Auch dieses Jahr hat der Gemeinderat die Behördenmitglieder zu einem charmanten und kulinarischen Abend eingeladen, um ihnen für ihre Arbeit zu Gunsten der Gemeinde zu danken. Ebenfalls zum Festakt gehört seit 2021 die Ehrung von herausragenden Worberinnen und Worbern. «Wir erachten es als sehr wertvoll, dass der Name unserer Gemeinde durch eure Leistungen über Worb hinausgetragen wird», so Niklaus Gfeller in seiner Ansprache.
Musikalisch untermalt wurde der Anlass durch den Pianisten und Lehrer an der Musikschule Worblental Kiesental, Fabian Müller.

Ideen für 3 Leben
Um seinen Preis entgegenz nehmen ist Martin Freiburghaus extra von Basel angereist, wo er während der Herbstmesse auf dem «Hääfelimäärt» einen Stand betrieben hat. Keramik ist sein Leben. Was nicht untertrieben ist, seit 47 Jahren gestaltet er mit viel Liebe und Freude für sein Handwerk Gebrauchskeramik und Objekte. Seit 2010 arbeitet er in seinem Keramik-Atelier an der Bollstrasse 7 in Worb. Wie es Niklaus Gfeller während der Preisübergabe treffend ausdrückte, haben die Stücke, die Martin Freiburghaus herstellt, eine Schönheit, die über Gebrauchskeramik hinausgeht. Was nicht unbemerkt geblieben ist, Freiburghaus hat schon Geschirr für Ivo Adams Restaurant in Ascona entworfen und er arbeitet auch für die Nationalmannschaft der Köche. 2023 wurde er am Keramikpanorama Murten, einer internationalen Keramikausstellung, die alle 2 Jahre stattfindet, als bester Keramiker ausgezeichnet. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. «Ich habe Ideen für 3 Leben», so Martin Freiburghaus.

Unverzichtbar für Worb
Geht es in Worb um Altersfragen, kommt man nicht am VSeSe (Verein Seniorinnen und Senioren) vorbei. Das hat auch Gemeinderätin Karin Waber bei ihrer Laudatio hervorgehoben: «Der VSeSe ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gemeinde.» Bevor sie die Ehrungsurkunde an Annemarie Pulver, die den Verein lange geprägt hat, und die amtierende Präsidentin Christa Kühn übergab, bot der VSeSe-Chor ein Überraschungsständchen und gab somit gleich einen Einblick in eines der vielen Angebote, die der Verein seit 30 Jahren bietet. 1994 mit 31 Personen gegründet, zählt der VSeSe mittlerweile über 500 Mitglieder (WoPo 04/24).

Neben dem Netzwerk und Aktivitäten, die Rentnerinnen und Rentnern die gesellschaftliche Teilhabe erleichtern, ist der Verein schon seit den Gründungsjahren politisch aktiv und setzt sich unter anderem für altersgerechten, bezahlbaren Wohnraum ein. «Die Ehrung der Gemeinde freut uns in unserem Jubiläumsjahr besonders», so Christa Kühn. Mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung steht für sie fest, dem VSeSe wird auch künftig die Arbeit nicht ausgehen.

Grenzerfahrungen
Wettkämpfe, die bis zu 10 Stunden dauern, über 50 bis 100 Kilometer führen und bei denen bis zu 3000 Höhenmeter bezwungen werden: Gemeinderat Bruno Wermuth liegt wohl nicht ganz falsch, wenn er Hansjörg Gosteli als einen «verruckten Kärli» bezeichnet. Der 57-jährige Ultra-Trail-Läufer aus Worb gehört in seiner Altersklasse über die Landesgrenze hinaus zur Spitze. So hat sich Gosteli im Juni 2023 am Zugspitz-Trail, dem grössten Trail-Event Deutschlands, in seiner Alterskategorie den 1. Rang erkämpft. Für die 70 km mit 3000 Höhenmetern benötigte er schlappe 9 Stunden und 30 Minuten. Um fit für die Wettkämpfe zu sein, trainiert Hansjörg Gosteli, der seit 1996 ein Treuhandbüro in Worb hat, jährlich an die 500 Stunden. Laufen sei seine Passion und bei den Trainings in den Alpen könne er den Kopf lüften, wie er sagt. An den Wettkämpfen reize ihn die Grenzerfahrung. «Körper und Kopf sind zu viel mehr fähig, als man denkt. Das ist eine tolle Erfahrung.» Auf die Frage, wie er den inneren Schweinehund bezwingt, kommt die einfache Antwort, einen solchen habe er nicht mehr. Auch wenn er nach einem Wettkampf mittlerweile längere Erholungsphasen braucht, plant er für das kommende Jahr eine weitere Wettkampfsaison. AW

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger

2021
Marco Jorio
Katrin und Johannes Günther
Arbeitsgruppe Umwelt

2022
Esther Hasler
Männerriege Worb 
«Holzer Gruppe»
Alain Taeggi

2023
Frauenverein Worb
Elanya Jeremias

2024
Martin Freiburghaus
VSeSe Worb
Hansjörg Gosteli

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