Bruno Wermuth zum Abschied

Am vorletzten Montag sass Bruno Wermuth zum letzten Mal auf der Regierungsbank. Mit dem Ende der Legislatur 2020–2024 scheidet er zum Bedauern vieler Worberinnen und Worber – allen voran natürlich der glp Worb – aus dem Gemeinderat aus. Nicht freiwillig: Er wurde zwar in den Gemeinderatswahlen vom 22. September als 7. Platzierter wieder gewählt. Nur: Da mit der stillen Wahl des Gemeindepräsidenten bereits ein Platz im Gemeinderat besetzt war, schied Bruno Wermuth als Überzähliger aus: gewählt, aber ausgeschieden. Eine bittere Pille!

Der Vielbringer Biolandwirt Bruno Wermuth und Vater von 3 Kindern hat sich während Jahrzehnten in den verschiedensten Funktionen für die Gemeinde engagiert und bewährt. So war er unter anderem Präsident des Dorfvereins Vielbringen und jahrelang Feuerwehrkommandant in Rüfenacht und Vielbringen. Mit seiner Wahl 1996 in den Grossen Gemeinderat auf der Liste der SVP betrat er die politische Bühne. In den Wahlen 2004 forderte er gar den SP-Gemeindepräsidenten Peter Bernasconi heraus. Während Jahren war er Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, davon zwei Jahre als Präsident. 2008 präsidierte er als höchster Worber das Gemeindeparlament. 2015 schliesslich wurde er in den Gemeinderat gewählt, wo er für 1½ Jahre das Umweltdepartement und dann das Bauressort übernahm. Als Bauvorstand stand er während acht Jahren zuvorderst an der politischen Front – und liess sich von den oft geballten Anfeindungen nicht unterkriegen. Zwar konnte er sich bei heftigem Gegenwind mächtig ereifern. Aber er trug niemandem grollend etwas nach, rappelte sich nach Niederlagen wieder auf und nahm das nächste Geschäft an die Hand. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein «homo politicus», der das Interesse des Gemeinwesens vor seine Befindlichkeit stellte.

Mit seiner ökologischen und sozialen Ader stiess er in seiner Herkunftspartei immer wieder auf Widerstand, wie er mehrmals auch öffentlich bekannte. Seine Partei wurde ihm zunehmend fremd. Schliesslich kam es zum Bruch. «Kurs und Ton der Worber SVP stimmen für mich nicht mehr», erklärte er am 27. Dezember 2020 den Medien und trat aus der SVP aus. Schliesslich fand er seine neue politische Heimat in der Worber glp im vollen Wissen, dass er damit seine Wiederwahl 2024 gefährdete. Aber ihm war Prinzipientreue wichtiger als Opportunismus. Bruno Wermuth war dank seiner dynamischen Art und seinem grossen politischen Wissen ein geschätztes Mitglied der glp/Mitte-Fraktion. Wir danken dir, Bruno, auch im Namen deiner Wählerinnen und Wähler, für deinen grossen Einsatz, den du während Jahrzehnten geleistet hast. Dass du politisch noch nicht pensionsreif bist, beweist du, indem du noch einige Parteiämter innehast. Du gehst uns also nicht so schnell verloren…

Jorio Marco

Marco Jorio,
Mitglied GGR

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