Bei der Aula des Oberstufenzentrums Worbboden wird der Notfalltreffpunkt im Krisenfall eingerichtet. Bild: AW

Notfalltreffpunkt: Koordinator bei Notlagen

Das Konzept der Notfalltreffpunkte hat in der Schweiz Schule gemacht, seit 2020 haben mehrere Kantone und Gemeinden dieses Schutzkonzept eingeführt. 2022 hat auch Worb dieses Notfallkonzept übernommen. Im Krisenfall wird der Notfalltreffpunkt bei der Aula des Oberstufenzentrums Worbboden aufgebaut. Der Worber Herbert Jakob ist seit dem 1. Januar 2025 Chef Notfalltreffpunkt.

Man hofft, dass sie nie zum Einsatz kommen, und doch ist es gut zu wissen, dass die eigene Wohngemeinde für den Fall der Fälle gerüstet ist. Mit den Notfalltreffpunkten soll der Bevölkerungsschutz ausgeweitet werden und bei Ereignissen wie schweren Unwettern, längerdauernden Stromausfällen oder anderen Mangellagen der Bevölkerung als erste Anlaufstelle dienen. Fallen die ordentlichen Kommunikations- und Informationsmittel aus, fungieren die Notfalltreffpunkte als Informationsstelle sowie Kontakt- und Meldestelle zu den Behörden und Rettungsorganisationen. Sie können aber auch als Drehscheibe dienen, wo Hilfsangebote aus der Bevölkerung koordiniert werden. Die Notfalltreffpunkte sind so konzipiert, dass sie innerhalb von 2 Stunden in Betrieb genommen werden können. Muss ein Notfalltreffpunkt aktiviert werden, wird die Bevölkerung über Radio oder via Alertswiss informiert. Für die Koordination des Worber Notfalltreffpunkts ist seit dem 1. Januar 2025 Herbert Jakob zuständig. Der 44-jährige Familienvater ist diplomierter Elektrotechniker und Projektleiter Gebäudetechnik des Inselspitals Bern. Er war 13 Jahre bei der Feuerwehr Worb, zuletzt als Einsatzleiter und Chef Atemschutz. Dazu gehört er zur Pikettorganisation der Wasserversorgung Worb. AW

Mehr zum Thema unter: 
www.notfalltreffpunkt.ch 
oder www.worb.ch


INTERVIEW MIT HERBERT JAKOB


Herr Jakob, wie sind  Sie zu Ihrer neuen Position gekommen?
Herbert Jakob: Ich wurde von der zuständigen Leiterin der Abteilung öffentliche Sicherheit der Gemeinde Worb angefragt.

Was muss man für diese Funktion mitbringen?
Einerseits sind Kenntnisse der Zusammenarbeit von Blaulichtorganisationen von Vorteil. Andererseits sollte man in Krisensituationen auf Führungserfahrungen und verschiedene Standardabläufe zurückgreifen können.

Wozu dient der Notfalltreffpunkt hauptsächlich?
Die Hauptaufgabe des Notfalltreffpunkts ist, die Bevölkerung im Ereignisfall über die aktuelle Lage zu informieren. Zusätzlich können wichtige Notrufe und Hilfsbegehren abgesetzt werden, also z.B., um die Feuerwehr aufzubieten.

Welche Aufgaben haben Sie im Falle eines Notfalls?
Meine Aufgabe ist es, auf Befehl des Kernstabes der Gemeinde oder des RFO (Regionales Führungsorgan) den Notfalltreffpunkt im Oberstufenzentrum Worbboden in Betrieb zu nehmen. Dabei muss ich sicherstellen, dass ich Verbindungen zu allen wichtigen Partnern wie Feuerwehr, Polizei, Sanität, Zivilschutz sowie RFO und Krisenstab der Gemeinde habe. Dabei helfen mir Mitarbeiter der Gemeinde und Zivilschützer, welche ich koordinieren muss.

Welche Aufgaben leisten Sie als Chef Notfalltreffpunkt derzeit?
Der Aufbau und Betrieb des Notfalltreffpunkts wird jährlich geübt. Dabei gilt es, das Konzept zu verfeinern und weiterzuentwickeln und allenfalls weitere mögliche Dienstleistungen für den Ereignisfall zu erarbeiten.

Es wird empfohlen, dass man für Katastrophenfälle oder sonstige Mangellagen vorsorgt und beispielsweise einen Notvorrat anlegt. Wie gut sind Sie persönlich für den Fall der Fälle gerüstet?
Wir haben einen kleinen Notvorrat im Keller, um ein paar Tage ohne Einkaufsmöglichkeiten gut zu überstehen. Dazu gehören z. B. auch Kerzen und Batterien.

INTERVIEW: AW

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