Wie halten Sie es mit dem Weihnachtsschmuck? Hatten Sie sich schon am 2. Feiertag daran sattgesehen? Warteten Sie auf den richtigen Tag im neuen Jahr, um das Abschmücken vorzunehmen? Oder blickten Sie mit unangenehmen Gefühlen auf die Zeit nach dem Glitzern, auf die frühen dunklen Abende im Januar, ganz ohne die weihnachtlichen Lichter?

In meinem Heimatdorf gab es alteingesessene Bauernfamilien, deren Christbäume erst an «Lichtmess», am 2. Februar, aus der «Guten Stube» wichen. Und ich selbst liess vor vielen Jahren die Lichterkette am Ficus  dauerhaft hängen, weil sie so wunderbar warmes Licht in die Wohnung strahlte. Ideal für eine heimelige Stimmung fern der Realitäten meines damaligen Alltags.

In Worb sind alle Weihnachtssymbole verschwunden. Tannenbäume, Lichterketten und so weiter. Die heimelige Stimmung ist dahin. Sie hat dem Tagesgeschäft längst den Platz überlassen, den es beansprucht. Eine neue Legislaturperiode hat begonnen und fordert viel Zeit und Engagement. Projekte sollen angestossen oder fortgeführt werden. Ideen wollen ausgebrütet sein. Möglicherweise gibt es auch den einen oder anderen guten Vorsatz: mehr Verständnis, mehr Geduld, weniger Stress. Oder das jeweilige Gegenteil: besser überzeugen, weniger Zeit vertun, mehr machen.

Im Weihnachtsglitzer und über die Feiertage verblassen oftmals die zurückliegenden Schwierigkeiten und die Versprechen, die man sich selbst gegeben hat. Die heimelige Stimmung wird bevorzugt. Aber im Januar auferstehen sie. Der Monat bietet deshalb Gelegenheit, realistisch auf persönliche Vorhaben und Grenzen zu schauen und mit sich darüber ins Reine zu gehen, was man erreichen kann – und will. Sei es persönlich, in der Familie, in der Politik, hier im Dorf oder wo auch immer.

Nun ist der Monat Januar schon fast vorüber. Das macht aber im Grunde nichts. Mitmenschen in der Umgebung spüren, Erkenntnisse finden, Zeit nutzen, um zu faulenzen, sich überzeugen lassen und sich verändern – oder so bleiben, wie man ist –, das darf ich, das dürfen Sie, an jedem Tag neu. Das ganze Jahr hindurch.

MICHAEL SCHÄFFNER

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