Neues Jahr

Alles neu macht der Januar. Nach einem umtriebigen Wahljahr haben wir nun ein neues Mitglied in der Exekutive. Auch im GGR, also neu im «Parlament», gibt es neue Gesichter. Jedenfalls ich, freue mich auf neue Vorstösse und spannende Debatten dazu. A propos «Parlament», auch die teilrevidierte «Gemeindeordnung» ist neu in Kraft. Neben den neuen Bezeichnungen gibt es neu, unter anderem, eine Amtszeitbeschränkung für Gemeinderäte und das Gemeindepräsidium.

Auch um uns herum hat sich einiges geändert. In meinem Umfeld spüre ich immer mehr, dass sich eine diffuse Irritation und Anspannung wie der Morgennebel über die Gemüter gelegt hat. Da ist etwa die wachsende Ungleichheit, der Aufstieg des Populismus oder der Klimawandel, welcher eigentlich nicht nur Massnahmen, sondern eine radikale Veränderung unserer Lebensweise fordern würde. Die aktuellen globalen Herausforderungen nehmen Einfluss auf die ganze Gesellschaft und fordern unsere Demokratie heraus. Gleichzeitig wirken, «Effizienzsteigerung», «Selbstoptimiererinnen», «High Performer», selbsternannte «Leistungsträger», et cetera pp. immer mehr auf eine Entsolidarisierung unserer Gesellschaft hin. Eines meiner Lieblingshassbeispiele? «Die Dynamische Preisgestaltung der SBB». Wer «smart performt» und seine Reisen «agil» gestalten kann, profitiert laut Konsumentenschutz von bis zu 40 % günstigeren Fahrpreisen. Wer das nicht kann, zum Beispiel wegen fixen Arbeitszeiten oder schlicht, weil die nötige «digitale Affinität» nicht mehr da ist, hat das Rennen verloren. Bedeutet: ein zu 100 % dem Staat gehörendes Unternehmen trainiert seine Kunden vorbildlich für die Ellbogengesellschaft. Streng nach dem Motto «Dä Gschnäller isch dä Gschwinder»! Wollen wir als Gesellschaft, als Schweiz, als Worberinnen und Worber, diese Situation erfolgreich meistern und Teil der Lösung sein, ist es an uns – Ihnen und mir – Verantwortung zu übernehmen. Wir stehen in der Pflicht, die Grundpfeiler unserer Gesellschaft zu stärken und den sozialen Zusammenhalt zu fordern und zu fördern. Wir alle tragen die Verantwortung, unseren Möglichkeiten entsprechend, Menschlichkeit und Respekt in den Vordergrund zu stellen. Rückzug ist keine Option; wir müssen aktiv für eine gerechtere und demokratischere Welt kämpfen. Nur so können wir die tiefgreifenden Probleme unserer Zeit bewältigen und eine nachhaltige Zukunft sichern. 

Packen wir es an. Und Sie?

Matthias Marthaler,
Mitglied Parlament,
Mitglied Finanzkomission,
SP Worb Vorstand

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