ÖV in Worb

Grundsätzlich ist die ÖV-Anbindung von Worb durch RBS und Bern Mobil sehr gut. Worb ist allerdings in den letzten Jahrzehnten durch neue, entferntere Wohnquartiere gewachsen, welche vom ÖV nicht erschlossen worden sind. Nun ist endlich eine Erschliessung der Quartiere Lind- und Sonnhalde auf der politischen Traktandenliste. Erschreckend finde ich, dass diese auf Pendlerzeiten beschränkt ist. Zwar hört man immer, wie die Kurse zu Pendlerzeiten überfüllt sind, aber ausserhalb soll es gar kein Angebot mehr geben? Die Nachbargemeinden Boll und Münsingen haben es besser gemacht. Es ist leicht vorauszusehen: Ein solcher Fahrplan wird vor allem von Leuten genutzt, die jetzt noch den Weg zu den Postautos oder zum RBS auf sich nehmen. Immerhin: Für diese ist es ein Nutzen, den sie verdienen. Die Erschliessung wird aber kaum neue Nutzer auf den ÖV bringen.

In der Lindhalde gibt es am Rande wenigstens die Postautolinien Richtung Enggistein und Richtung Grosshöchstetten. Die letztere fährt allerdings tagsüber nur alle zwei Stunden. Sie wird von niemandem genutzt, ausser man hat keine andere Möglichkeit. Wer will schon ein bis zwei Stunden warten auf eine Fahrgelegenheit. Es kommt dazu, dass man aus der Lindhalde nur über eher steile Treppen zur Haltestelle Blümlisalpstrasse hinunter oder zur Haltestelle Lindhalde hinaufkommt. In der Sonnhalde ist der direkte Weg eher noch steiler. Eine Erschliessung der Quartiere würde insbesondere die Situation für Senioren verbessern. Solche hat es in diesen Quartieren nicht wenige. Sie hüpfen nicht mehr Treppen hinauf und hinunter. Sie haben gar keine andere Wahl, als mit dem Wagen ins Dorf zu fahren.

Ein Zweites kommt dazu: Wenn ich an der Haltestelle Erlenweg einsteige, bin ich schon eine Zone ausserhalb von Worb. Ich brauche für jede Fahrt ein Zweizonenticket. Wenn ich 300 m Richtung Worb gehe, und an der Blümlisalpstrasse einsteige, kann ich mit dem gleichen Ticket nach Zollikofen oder Bremgarten fahren. Einerseits müsste die Aufteilung des Gemeindegebietes auf verschiedene Zonen beendet werden. Andererseits sollte für die Benutzung des ÖV innerhalb des Gemeindegebietes eine Tageskarte für 2.50 Franken angeboten werden. Zum Vergleich eine Milchbüechlirechnung: Wenn ein älteres Ehepaar bei der bisherigen Regel mit dem ÖV in Worb einkaufen geht, muss es je ein Zweizonenticket oder im günstigen Fall nur Kurzstrecke (zweimal ein Ticket für die Hin- und zweimal für die Rückfahrt) lösen. Das macht mit Halbtax total 12 bzw. 8 Franken. Wer rechnet und eine andere Möglichkeit hat, verzichtet auf diese Dienstleistung. Eine günstige Gemeindetageskarte würde als Nebeneffekt auch Rüfenacht und die Aussenquartiere besser ans Zentrum binden.

Mein Fazit: Es genügt nicht neue Linien zu planen. Ein bisschen etwas muss man auch dafür tun, damit sie genutzt werden. Nur so lässt sich mittelfristig die Nutzung steigern.

Richard Volz

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