Fotograf und Bildhauer: Tinu Glauser zeigt seine Werke in Worb. Bild: zvg

Atelier Worb: Im Bann der Pflanzen

Vor der Sommerpause der Galerie Atelier Worb, gewährt der Bildhauer und Fotograf Tinu Glauser einen tiefen Einblick in die Welt der Pflanzen. Vom 13. bis zum 29. Juni 2025 zeigt er mit der Ausstellung «Pflanzenwesen» eine ungewohnte Perspektive in die heimische Flora.

Es sind zwei Herzen, die in der Brust von Tinu Glauser schlagen. Da ist zum einen das Spiel mit Licht und Form und das Erfassen des Moments in der Fotografie. Zum anderen der Stein, der ihn bei der Bildhauerei immer wieder aufs Neue fasziniert. Das verbindende Element dieser beiden Leidenschaften ist die Gestaltung und die Natur. «Die Natur spielt eine wesentliche Rolle in meinem Werk. Mit ihr in Verbindung zu sein ist die Grundlage meines Schaffens», so der Künstler. Selbst bezeichnet er sich als Steinbildhauer, der fotografiert. In Burgdorf geboren und aufgewachsen, absolvierte Tinu Glauser zunächst eine Lehre als Feinmechaniker, es folgten Wanderjahre in Neuseeland, Australien und Südostasien. Ab 1986 liess er sich zum Sozialpädagogen ausbilden. Doch schon ab 1990 zeigte er erste freie Arbeiten als Steinbildhauer und von 1991 bis 1994 trat er die Ausbildung zum Steinbildhauer bei Richard Wyss in Wohlen an. Mit der Ausbildung zum Fotografen rundete er seinen künstlerischen Werdegang ab und gründete 2005 im Anschluss seine Firma «Bilderwerkstatt». Heute lebt Tinu Glauser in Wilderswil bei Interlaken und hat ein Atelier in Münsingen. Neben seinem künstlerischen Schaffen hat er sich als Fotograf auf Reportagen und Dokumentationen spezialisiert und als Bildhauer realisiert er Sanierungen von Fassaden und Natursteinarbeiten. Seit 1990 sind seine Objekte und Fotografien regelmässig in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen.

Pflanzenwesen
Tinu Glausers Pflanzenportraits zeugen von intensiven Begegnungen mit der Pflanzenwelt. Obschon die meisten Bilder in seinem Fotostudio entstanden sind, wirken sie nicht gekünstelt. Die in Nahaufnahme abgebildeten Pflanzenteile zeigen in ihrer Vitalität und Schönheit die geheimnisvollen Seiten von Gewächsen wie Spitzwegerich, Pestwurz oder Johanneskraut – alles Pflanzen, die der Künstler in seiner unmittelbaren Umgebung gesammelt hat und denen eine Heilwirkung nachgesagt wird. Seine Herangehensweise ist keine botanische, sondern eine poetische. In seinem Langzeitprojekt «Pflanzenwesen» liess er sich von seiner Intuition leiten, um festzuhalten, was uns oft verborgen bleibt. «Je tiefer ich in das Thema eintauchte, desto mehr offenbarte sich mir von diesen wunderbaren Wesen.» Ergänzt wird die Ausstellung im Atelier Worb mit Objekten und 2 Installationen, die in Zusammenarbeit mit dem in solidarischer Landwirtschaft geführten Hof radiesli in Worb realisiert werden. Am 19. Juni führt der Künstler persönlich durch die Ausstellung, anschliessend können Interessierte an einem Pflanzenspaziergang mit Apéro auf dem radieslihof teilnehmen. In Zeiten von zunehmender Trennung und Abgrenzung bietet Tinu Glauser die Möglichkeit mit dem Boden und den Pflanzenwesen in Verbindung zu treten. «Pflanzen weisen uns zudem auf den Weg zum Bewusstsein, dass es die Erde ist, die uns ernährt und trägt, der Ort, von wo alles kommt und wieder zurückgeht.» AW

Ausstellung


Vernissage
Freitag, 13. Juni 2025, ab 18 Uhr

Öffnungszeiten
Freitag 17 bis 19 Uhr
Samstag 14 bis 17 Uhr
Sonntag 13 bis 16 Uhr

Führung durch die Ausstellung und Pflanzenspaziergang, 
Donnerstag, 19. Juni um 18 Uhr.

Mehr zu Tinu Glauser unter:
www.martinglauser.ch 
und zum Atelier Worb unter:
www.atelierworb.ch

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