«Ich bin in der Nähe von Worb aufgewachsen und war schon als Kind oft hier unterwegs. Viele Nachmittage habe ich in der Worber Badi oder im Winter auf dem Eisfeld verbracht. Auch meine Hobbys habe ich in Worb ausgeübt: Musikunterricht und Kunstturnen. Auch die Bibliothek war ein Ort, an dem ich mich regelmässig aufhielt. Sie war einer meiner Lieblingsorte in Worb, ich mochte es, mir immer wieder neue Bücher auszuleihen und in die Welten dieser Geschichten einzutauchen», erzählt mir Aurelia Suska. Heute arbeitet sie in Worb im Wislepark. Einerseits als Fitnesstrainerin im Fitnesstudio und andererseits in der Badi am Empfang. «Es fühlt sich fast ein wenig so an, als würde sich der Kreis hier schliessen.»
Sport und Bewegung waren schon immer Aurelias grosse Leidenschaft. «Bewegung gibt mir Energie, bringt mich in den Moment und hilft mir, meine innere Mitte zu finden. Sie ist Ausgleich und Kraftquelle. Ich möchte es ausnutzen, einen gesunden Körper zu haben, ihn so viel zu brauchen, wie es geht, und zu schauen, was alles machbar ist – bevor ich irgendwann vielleicht an körperliche Grenzen stosse –, was spätestens im Alter der Fall sein wird. Auch in meiner Arbeit möchte ich diese Begeisterung weitergeben – ob an langjährige Mitglieder oder an Menschen, die gerade erst anfangen. Ich mag ganz besonders die Begegnungen und das Instruieren unserer Kundschaft, vor allem, wenn ich merke, dass mein Gegenüber spürt, wie gut ihm oder ihr eine Übung tut, und ich die Fortschritte sehe. Auch unser Team schätze ich ganz besonders: Wir unterstützen uns gegenseitig, helfen einander und arbeiten Hand in Hand. Jeder Tag bringt neue Gesichter und Geschichten mit sich. Natürlich gibt es auch herausfordernde Situationen – wie es sie im Umgang mit Menschen eben gibt. Für mich ist es einfach wichtig, dass man sich mit Respekt und Offenheit begegnet.
Als Kind habe ich Kunstturnen gemacht, später etwas Ballett und mit Mitte 20 habe ich die Kampfkunst für mich entdeckt und bin bis heute dabei geblieben. Besonders im Taekwondo Poomsae habe ich meine Leidenschaft gefunden. Seit mehreren Jahren trainiere ich intensiv und nehme auch an Turnieren teil. Ich habe bereits den schwarzen Gürtel im Taekwondo und arbeite auf mein nächstes Ziel hin: ins Nationalteam zu kommen. Nebenbei probiere ich auch gerne immer wieder Neues aus – Akrobatik, Jonglage, alles, was mit Bewegung und Körperarbeit zu tun hat, begeistert mich. Ich habe gerne neue, sportliche Herausforderungen und bringe mir diese Challenges oft gerne selbst bei.»
Auf die Frage, wie sich Aurelia selbst beschreiben würde, erzählt sie mir: «Ich bin ehrgeizig, perfektionistisch und empathisch. Ich kann mich gut in andere hineinversetzen und nehme mein Umfeld aufmerksam wahr. Ich kann Situationen schnell erfassen und entsprechend reagieren. Ich bin der Typ ganz oder gar nicht – und wenn ich erstmal angefressen bin, ist es schwer, mich davon abzuhalten.
Ich bin mit vier Geschwistern aufgewachsen und bin die Zweitjüngste. Diese lebendige Umgebung hat mich geprägt: Ich habe gelernt, mich einzubringen, Rücksicht zu nehmen, zu teilen und trotzdem gleichzeitig meinen eigenen Weg zu gehen. Natürlich gibt es für mich nebst dem Sport auch noch anderes, was mir wichtig ist: zum Beispiel die Natur und die Tierwelt. Der Natur fühle ich mich sehr verbunden und sie ist Raum für Erholung und Ruhe. Und für Tiere empfinde ich eine grosse Liebe, schon immer. Vom Schwein über die Katze bis hin zur Spinne – sie haben Respekt und Achtsamkeit verdient, denn wir bewohnen diesen Planeten gemeinsam.»
Aufgezeichnet von
RAHEL VON DER DECKEN