Aktive Boden- und Wohnbaupolitik: Neuer Handlungs­spielraum

Die Worber Stimmbevölkerung hat mit einer Zweidrittelsmehrheit der Verfassungsänderung und dem damit verbundenen 10 Mio. Franken Rahmenkredit zugestimmt. Damit hat die Gemeinde nun ein Instrument sich künftig aktiver in die Raumentwicklung von Worb einzubringen.

Die Baulandreserven in Worb sind erschöpft und die Einzonung von neuem Baugrund ist in der neu geltenden Ortsplanung ebenfalls nicht vorgesehen. Für Bauprojekte werden also Parzellen innerhalb des Siedlungsgebietes zunehmend interessant. In der Vergangenheit hatte die Gemeinde immer wieder das Nachsehen, wenn für die Entwicklung von Worb attraktive Liegenschaften oder Areale zum Verkauf standen. Bisher unterstand die Gemeinde bei Liegenschaftskäufen einem langwierigen Prozess, je nach Höhe des Kaufpreises mussten diese Geschäfte vom Grossen Gemeinderat bewilligt werden oder kamen vors Stimmvolk. Zudem gewährte dieses Vorgehen der Verkaufspartei keine Diskretion. «Oft war es so, bis die Gemeinde das Geld hatte, war es schon zu spät. Dieser Rahmenkredit gibt uns ein Instrument in die Hand, die Gemeinde gezielter zu entwickeln», sagt Lenka Kölliker (FDP), Vorsteherin des Finanzdepartements.

Im Vergleich zu anderen Gemeinden gibt es kaum Beispiele von kommunal geregelter, aktiver Bodenpolitik, nur in Bern und Köniz ist sie im Reglement verankert.

Welche Pläne und Ziele verfolgt nun die Gemeinde konkret? Wie Lenka Kölliker ausführt, sei es nicht so, dass die Gemeinde ab 1. März im grossen Stil Liegenschaften aufkauft. Es gehe vordergründig um langfristige Planung. Ebenso wenig trete die Gemeinde als Bauherrin auf. Doch als Besitzerin von Bauland hat die Gemeinde den Spielraum gezielt Projekte zu fördern, die der nachhaltigen Entwicklung von Worb dienen. In der Strategie sei das klar definiert, so stehen der Wohnungsbau und die Zentrumsentwicklung klar im Vordergrund. Man erhofft sich aber auch, Worb als Wirtschaftsstandort längerfristig zu stärken. AW

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