Sam Thöni und Roland Rufibach stellen bald im Atelier Worb aus. Bild: AW

Atelier Worb: Gemeinsamkeiten

Sam Thöni und Roland Rufibach eröffnen vom 11. bis zum 30. März das Ausstellungsjahr 2025. Beide sind Bildhauer, beide haben Ateliers in der Gemeinde Worb; jedoch als Konkurrenten sehen sie sich nicht. Während Roland Rufibach erstmals Skultpuren in der Galerie Atelier Worb zeigt, werden von Sam Thöni Bilder zu sehen sein.

Im Atelier Worb ist Sam Thöni kein Unbekannter, schon mehrfach war er in der Worber Galerie zu Gast und hat Skulpturen sowie Bilder gezeigt. Das Zeichnen und Malen ist für Sam Thöni, der in Bönigen bei Interlaken geboren und aufgewachsen ist, schon lange ein wichtiger Bestandteil seines Schaffens. «Ich liebe intensive Farben und gestalte abstrakte und ausdrucksstarke Kompositionen. Ich bin der Überzeugung, dass etwas Farbe der Seele gut tut», so Thöni. Zunächst absolvierte er die Ausbildung zum Holzbildhauer an der Schnitzerschule Brienz. Von 1968 bis 1970 war er Schüler beim Bildhauer Alfred Wyman und besuchte gleichzeitig die Kunstgewerbeschule Basel. Seit 1988 setzt er sich vermehrt mit der Malerei auseinander. Heute hat Sam Thöni ein Atelier in Bowil, wo er lebt, und eines in Worb.

Roland Rufibachs Werdegang beginnt in Worb, wo er geboren und aufgewachsen ist. Nach dem gestalterischen Vorkurs an der Schule für Gestaltung Bern folgte eine vierjährige Lehre zum Steinbildhauer. Während einem Auslandpraktikum in den USA war er als Eisplastiker in Houston, Texas tätig. Seit 2001 hat er ein Atelier in Rüfenacht. Der Stein ist für Rufibach Passion und tägliche Inspiration. «Als Bildhauer habe ich oft das Bedürfnis meine Ideen, Vorstellungen und Visionen sicht- und greifbar zu machen. So wird die Idee zum Objekt,» sagt er über sein Schaffen. Obschon ihre Werke unterschiedlich sind, zelebrieren die beiden Künstler in ihrer Doppelausstellung vor allem ihre Gemeinsamkeiten. Über die Bildhauerei hinaus verbindet sie der tiefe Respekt unter Berufskollegen und eine über die Jahre gewachsene Freundschaft.

Acrylbilder und Skulpturen
In seinen Skulpturen setzt Roland Rufibach die Naturgesetze ausser Kraft. Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit überwindet er das Starre und Unbewegliche, das dem Stein innewohnt. Teile von den Objekten werden verschoben, gedrückt, gesprengt und verformt. So erzeugt der Künstler den Eindruck von Bewegung und Veränderung. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf Stein, sondern arbeitet auch mit Holz, Kunststoff oder Bronze. Im Atelier Worb zeigt er neue Werke, die vom ursprünglichen Kern aus eine wachsende Phase zeigen. Organische Gebilde wachsen aus dem Stein und zeigen von grob behauen bis zu filigran anmutende Strukturen verschiedene Stadien des Wachstums. Darunter sind auch Objekte, die er aus Ton oder Porzellan gefertigt hat. Flankiert werden die Skulpturen von den farbkräftigen Bildern von Sam Thöni. Mit forschem Pinselstrich trägt er meist unvermischte Farben auf dem Malgrund auf. Bewusst haben diese Werke den selben Titel: «Farbkomposition». die Betrachtenden sollen ihre eigene Wahrnehmung einbringen und die Phantasie spielen lassen, Formen und Figuren entdecken. Eine Ausnahme macht er bei seinen neuesten Werken «Tiefseewelten». Mit Farbstift lässt er bunte Kreaturen über das Papier schweben und führt die Betrachtenden in eine Phantasiewelt. In der Ausstellung in Worb wird Gegensätzliches vereint und ungewohnte Perspektiven auf Form und Farbe gegeben. AW

Ausstellung

Vernissage 
Dienstag, 11. März 2025 ab 18 Uhr
Einführung durch Marc Erismann

Öffnungszeiten
Freitag von 17 bis 19 Uhr
Samstag von 14 bis 17 Uhr
Sonntag von 13 bis 16 Uhr

Mehr zu Sam Thöni unter www.kunst-werker.ch, mehr zu 
Roland Rufibach unter: www.rolandrufibach.ch und 
zum Atelier Worb unter: www.atelierworb.ch 

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