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Keine optimale Lösung; gelbe Füsschen markieren Stellen für eine sichere Strassenüberquerung. Bild: AW

Bahnhofstrasse: Zebrastreifen werden geprüft

Wer sich zu Fuss im Strassenverkehr bewegt, ist heute sicherer unterwegs als noch vor zehn Jahren. Laut Statistik haben Tempo-30-Zonen dazu beigetragen. Dennoch sieht der Grosse Gemeinderat im Bereich des Schulhauses Zentrum und des Zentrums Alter, wo sich viele Kinder und ältere Menschen bewegen, Handlungsbedarf, um klare Verhältnisse für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen.

Die Volksmotion «mehr Sicherheit für Fussgänger auf der Bahnhostras­se», die dem Gemeinderat im Mai 2022 mit 386 gültigen Unterschriften überreicht wurde, macht deutlich, eine Erhöhung der Verkehrssicherheit ist den Worberinnen und Worbern ein grosses Anliegen. Dementsprechend emotional waren auch die Voten, die an der Sitzung des Grossen Gemeinderates am 12. September vorgebracht wurden.

In seiner Stellungnahme verweist der Gemeinderat darauf, dass Tempo-30-Zonen grundsätzlich ohne Zebrastreifen ausgestaltet würden, damit Fussgängerinnen die Strasse überall queren dürften, ein Umstand der für die Bahnhofstrasse, wo es beidseits Gewerbebetriebe gibt, förderlich sei. Würden hingegen Fussgängerstreifen angebracht, wäre das Überqueren der Strasse 50 m vor und nach einem Zebrastreifen nicht mehr gestattet. Des Weiteren wurden Massnahmen wie der Erlass des Lastwagenfahrverbots und die Aufhebung eines Parkplatzes, um die Sichtweite zu verbessern, umgesetzt. Fussgängerstreifen könnten jedoch zur Folge haben, dass weitere Parkplätze aufgehoben werden müssten. Die kantonalen Behörden als Bauherren seien ebenso zur Ansicht gelangt, dass die Voraussetzungen an der Bahnhofstrasse nicht für Fussgängerstreifen sprechen. Verkehrsmessungen, die im Mai 2022 durchgeführt wurden, hätten erneut ergeben, dass das Tempolimit vom motorisierten Verkehr grösstenteils eingehalten werde. Aus diesen Gründen sieht der Gemeinderat diese Volksmotion als nicht erheblich.

In mehreren Voten aus dem Grossen Gemeinderat wurde darauf hingewiesen, dass es sehr wohl Umstände gebe, die in einer Tempo-30-Zone für Zebrastreifen sprechen. So sieht die «Verordnung über die Tempo-30-Zone und die Begegnungszone» vor, dass Fussgängerstreifen angebracht werden dürften, wenn besondere Vortrittsbedürfnisse für Fussgängerinnen, wie bei Schulen oder Heimen, bestünden. An der Bahnhofstrasse, wo neben dem Zentrum Alter auch das Schulhaus Zentrum liegt und im Herbst die neue Tagesschule eröffnet wird, könnte das zum Tragen kommen. 

Kinder schützen
Gerade wenn Kinder involviert sind, sieht eine Mehrheit im Parlament grösseren Handlungsbedarf, um die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten. Wie Matthias Marthaler, SP, in seinem Votum ausführte, verhalten sich die Kinder richtig im Strassenverkehr, ihnen wird von Eltern und Schule beigebracht, dass sie für eine sichere Strassenüberquerung Zebrastreifen nutzen sollen. «Aber es sind Kinder, die manchmal Fehler machen und auch Fehler machen dürfen.» Für ihn sind die gelben Füsschen, die Stellen für eine sichere Überquerung markieren, eine schlechte Lösung. So sieht es auch Rolf Hager, FDP, «die Kinder wissen oft nicht, ob sie Vortritt haben oder nicht. Mit der Tagesschule wird die Situation gefährlicher.» Als Inhaber eines Geschäfts in der Bahnhofstrasse ist es ihm jedoch auch ein wichtiges Anliegen, dass nicht noch mehr Parkplätze aufgehoben werden.

Nicht weit genug geht die Volksmotion für die Grünen, in ihren Augen müssten noch andere Möglichkeiten zur Reduktion des Durchgangsverkehrs geprüft werden. Bevorzugen würden sie eine Tempo-20-Zone. Das würde die Verkehrssituation im Zentrum vereinheitlichen. Es ist erwiesen, dass Temporeduktionen schwere Verkehrsunfälle am effektivsten verhindern. «Ich verstehe das Bedürfnis nach mehr Sicherheit, sehe aber nicht, wie aufgemalte Streifen die Sicherheit erhöhen», so Sibylle Flentje von den Grünen.

Umstrittene Zebrastreifen
Ob Zebrastreifen die Sicherheit für Fussgängerinnen erhöhen oder im Gegenteil gar verschlechtern, darüber gehen die Meinungen auseinander. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass sie klare Verhältnisse schaffen oder zumindest schaffen sollten.

Dazu nahm auch Gemeinderat Urs Gerber, Grüne, Stellung: «Die Sicherheit auf unseren Strassen ist ein bewegendes Thema. Viele Leute glauben, dass Fussgängerstreifen eine Stras­senquerung sicher machen.» 

Ein Blick in die Statistik zeigt ein anderes Bild. Die gute Nachricht ist, dass Unfälle von Fussgängern mit schweren Verletzungen und tödlichen Folgen um rund 21 Prozent zurückgegangen sind. Auffällig ist aber, dass sich rund ein Drittel der tödlichen Unfälle und mehr als 40 Prozent der Unfälle mit Schwerverletzten auf Fussgängerstreifen ereignen. Oft sind die Unfallopfer 65 oder älter. Ebenso zeigt die Statistik, dass sich in Tempo-30-Zonen weniger Unfälle ereignen und wenn doch, sind die Folgen meistens weniger schwer.

Wie es mit der Bahnhofstrasse weitergeht, wird sich zeigen. Eine Mehrheit des Worber Parlaments hat die Volksmotion als dringlich eingestuft. Somit wird die Verkehrssituation nochmals überprüft. AW

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