Der Joggingweg

Ich schätze es, wenn ich einfach die Laufschuhe anziehen kann und meine Entscheidung dauert zwei Treppen, wohin es joggen soll, das ist ein grosser Vorteil an meinem jetzigen Wohnort in Rüfenacht. Wo ein Weg ist, gibt es auch viele Nutzerinnen. Das heisst, ich bin nicht alleine unterwegs und es braucht manchmal ein bisschen gegenseitiges Nutzerverständnis. Es gibt die Jogger, die Biker, die Gümmeler, die Walker, die Spaziergänger, die Hündeler, die mit Kinderwagen oder die Rösseler und auf einigen Streckenabschnitten noch die Autofahrer, die Waldarbeiter, die vom Tiefbauamt und die Traktoren. Egal zu welcher Tageszeit, es ist eine bewegte Sache. Und jetzt eben der vom Verständnis – es ist immer eine Frage der Sicht, oder? Aus Sicht des Joggers ist so ein Hündeler tief im Inneren eine Gefahr – nicht der Hündeler, aber der Hund. Und doch ist es ja eigentlich umgekehrt, wenn nämlich der Hündeler mit seinem Tier ein bisschen die Muskeln spielen lassen will, damit dem Jogger die Kniescheiben zittern. Dann aber gibt es Hündeler, die laufen mit dem Hund und spüren, wenn sich ein Jogger von hinten nähert, nehmen den Hund zur Seite und das quittiere ich mit einem Gruss und einem Merci. Es kostet nämlich nichts, denn eines sage ich euch, liebe Randnotizgemeinde, wenn der Schäferhund zum Sprung ansetzt, wenn man vorbeigeht, dann pumpt mein Herz gewaltig. Letzthin war eine Rösselerin mit ihrem Pferd auf dem Spaziergang, ja, die lief neben dem Pferd. Als ich mich ihnen näherte, habe ich mich bemerkbar gemacht, das mache ich meistens mit einem klassischen Hüsteln. Sie schob die Tonne von einem Pferd zur Seite, ich konnte passieren, ich bedankte mich und dann sagte sie zu mir: «Sehr gerne und danke für das Verständnis.» 

Überhaupt, einen Gruss auszutauschen, wenn sich wer auch immer kreuzt, hat noch niemandem geschadet und mittlerweile kenne ich meine Mitbenutzer des Weges. Weil, ein Gruss und kurzer Augenkontakt kann schon so manche Angespanntheit lösen und wer einmal anfängt, der oder die wird meistens zurückgegrüsst. Und nehmt beim Verlassen des Hauses immer ein bisschen Verständnis mit, die Hündeler für die Jogger, die Rösseler für die Hündeler, die Biker für die Walker etc. Und ich bin übrigens die mit dem orangen Hut.

TINA MÜLLER

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