Die Sternenmatt und Wahlen in Worb

Als der Grosse Gemeinderat letzten Herbst mit 39 Stimmen für die Umzonung der Sternenmatt stimmte, hatte wohl niemand gedacht, dass ein paar Monate später ein heisser Abstimmungssonntag bevorsteht. Von links bis rechts wurde die Vorlage deutlich angenommen, denn jede Partei sah eine Chance für die Bevölkerung. Die Bürgerlichen können mit neuen Steuereinnahmen und einer attraktiven Wohnsiedlung rechnen, die Grünen profitieren von einer Renaturierung des Gebietes, und die SP erhielt den jahrelang gewünschten Generationenspielplatz. Zudem entsteht eine Begegnungszone im Herzen der Gemeinde Worb. Die Entwicklung nahm jedoch eine unerwartete Wendung. Ich identifiziere hauptsächlich zwei Ursachen für den Umschwung: Einerseits die Befürchtung der Anwohner, der Bauprozess könne durch Lärmbelästigung das Wohnklima erheblich beeinträchtigen, andererseits die Sorge der Badegäste, die Aussicht auf das Freibad könnte künftig durch mehrstöckige Betonkonstruktionen beeinträchtigt werden. 

Besonders erstaunlich fand ich das Vorgehen des Gegenkomitees, das mitunter rücksichtslose und irreführende Argumente vorbrachte. Entgegen den Behauptungen des Gegenkomitees, wonach die Neubauten eine Höhe zwischen 15 und 18 Metern erreichen sollten, legt das Richtprojekt die maximale Gebäudehöhe auf 15 Meter fest, mit der Ausnahme des Restaurants Sternen, welches mit 16 Metern weiterhin das höchste Gebäude bleiben würde. Weiter lehnte das Gegenkomitee ein Streitgespräch unter Führung der Worber Post ab.

Die Einreichung einer Stimmrechtsbeschwerde, mit dem Vorwurf, die Visualisierungen entsprächen nicht der Realität, verdeutlichte die Strategie der Gegenseite: Visualisierungen dienen lediglich als Simulation, um eine Vorstellung des geplanten Projekts zu vermitteln, nicht jedoch als verbindliche Grundlage der Abstimmung. Die Debatte verlor sich in Details, während die manipulativen Visualisierungen des Gegenkomitees zunehmend die öffentliche Meinung prägten. Sie präsentierte mehrere Wohnungen, die unmittelbar vor dem Schwimmbecken standen. 

Nach der Abstimmung habe ich noch einen faden Beigeschmack im Mund. Was war denn nun das konkrete Ziel dieses Komitees? Ein politisches Comeback? Mehr Investitionen in die Begrünung? Eine noch intensivere Einbindung der Bevölkerung, die bereits mehrmals stattgefunden hatte? Ich weiss es nicht.

In diesem Jahr stehen wichtige Wahlen in unserer Gemeinde an, die eine hervorragende Möglichkeit bieten, die politische Landschaft aktiv mitzugestalten. Unabhängig von der politischen Ausrichtung oder dem Lebensalter sollte jede Person, die eine Meinung zu den politischen Belangen unserer Gemeinde hat, diese Gelegenheit ergreifen. Angesichts der knappen Ergebnisse der letzten Abstimmungen ist es umso wichtiger, dass eine breitere Beteiligung aus der Bevölkerung von Worb erfolgt. Sollten Sie sich liberalen und wirtschaftsfreundlichen Werten verbunden fühlen, möchten wir Sie ermutigen, sich bei der FDP zu engagieren. Wir sind stets offen für neue Perspektiven, unabhängig vom Alter. Über den nachfolgenden Link können Sie sich zu aktuellen Themen und Positionen der FDP informieren. www.fdp-worb.ch/willkommen

Gregory Graf,
Mitglied GGR,
Präsident FDP Worb

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