Im Januar 2026 eröffnet Dr. Wasmer eine Praxis in Worb. Bild: zvg
Romain Wasmer, 37 Jahre alt, Facharzt für Augenheilkunde und in Boll aufgewachsen, eröffnete im vergangenen September seine erste Praxis in Konolfingen. Im kommenden Januar wird er nun auch in Worb eine Praxis eröffnen – in den ehemaligen Räumen der UBS am Kirchweg 1. Die neuen Räumlichkeiten werden derzeit renoviert und mit modernsten Geräten und Apparaten ausgestattet, um den Patientinnen und Patienten eine hochwertige Behandlung zu ermöglichen. Herr Wasmer ist nicht nur in der Region verwurzelt, sondern auch persönlich mit ihr verbunden: Er selbst spielte früher beim SC Worb Fussball und freut sich besonders, nun wieder in die Gemeinde zurückzukehren. Die Worber Post hat die Gelegenheit genutzt, mit Herrn Wasmer ein Interview zu führen und ein paar Fragen zu seinen Aktivitäten und Plänen zu stellen.
Herr Wasmer, im September haben Sie eine Augenarztpraxis in Konolfingen eröffnet und im kommenden Monat eröffnen Sie in Worb eine weitere Praxis. Wann und wo werden Sie die nächste Praxis eröffnen? (lacht) Ja, es wirkt tatsächlich so, als würde ich alle drei Monate eine neue Praxis eröffnen. Geplant war ursprünglich, beide Standorte gleichzeitig zu eröffnen. Die Wahl eines optimalen Standorts in Worb und die damit verbundenen Umbauten dauerten jedoch etwas länger als in Konolfingen. In der Tat planen wir aber für 2027 ein unabhängiges Operationszentrum gemeinsam mit fünf weiteren Augenärzten in Bern. Dort möchten wir modernste medizinische Standards mit höchstem Komfort für die Patientinnen und Patienten verbinden.
Warum haben Sie sich für die Eröffnung von zwei Augenarztpraxen in Konolfingen und Worb entschieden? Eine eigene Praxis zu führen, war für mich schon immer ein grosser Traum. Dass ich diesen nun in meiner Heimat verwirklichen darf, erfüllt mich mit tiefer Freude und Dankbarkeit. Mir ist es wichtig, den Menschen hier eine moderne, zuverlässige und gut erreichbare augenärztliche Versorgung zu bieten. Die Standorte Konolfingen und Worb habe ich ganz bewusst gewählt. Konolfingen verfügte bislang über keinen eigenen Augenarzt und meine Recherchen bestätigten, wie gross der Bedarf tatsächlich ist. Nach nur wenigen Monaten spüre ich das jeden Tag: Die Nachfrage ist hoch, und viele Patientinnen und Patienten sind dankbar, nicht mehr weit reisen zu müssen. Mit dem Standort Worb kann ich einen wichtigen nächsten Schritt machen: Er schafft die Grundlage dafür, meinen Patientinnen und Patienten künftig ein hochwertiges augenchirurgisches Angebot zu ermöglichen, getragen von hochwertiger Infrastruktur und neuester Technologie. Beide Praxen zusammen geben mir die Möglichkeit, die Region umfassend zu versorgen und meinen Beitrag zu einer starken medizinischen Infrastruktur zu leisten. Für mich ist das mehr als eine berufliche Entscheidung – es ist ein Herzensprojekt.
Wie stellen Sie sicher, immer rechtzeitig am richtigen Ort anwesend zu sein? Ich habe für die kommenden Wochen / Monate eine Planung erarbeitet, die mir erlaubt, flexibel an beiden Standorten im Einsatz zu sein, um auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Ich habe somit keine fixen Arbeitstage in Worb und Konolfingen und trotzdem bietet mir meine Planung eine gewisse Kontinuität, sodass ich innerhalb eines Tages die Praxisräumlichkeiten wechseln kann.
Wie sind Sie bisher im Team aufgestellt? Aktuell arbeite ich in meiner Praxis in Konolfingen noch allein. Ich nehme alle Telefonanrufe entgegen, begrüsse die Patientinnen und Patienten persönlich, erfasse sie im System, führe die Untersuchungen durch, berate sie und verabschiede sie am Ende der Konsultation. Diese Nähe schätze ich sehr, sie ermöglicht mir einen direkten Austausch und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse meiner Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig lerne ich jeden einzelnen Prozessschritt kennen, den sonst üblicherweise ein MPA-Team übernimmt. Auch in Worb wird der Start bewusst in dieser Form erfolgen. In den kommenden Monaten möchte ich mein Team jedoch schrittweise erweitern und 1– 2 medizinische Praxisassistentinnen bzw. Praxisassistenten anstellen. Perspektivisch kann ich mir zudem gut vorstellen, einen weiteren Augenarzt oder Augenärztin ins Team zu holen, um unser Angebot auszubauen und die Versorgung in der Region weiter zu stärken. Trotz Wachstum ist mir eines besonders wichtig: Ich möchte auch in Zukunft an beiden Standorten eigene Sprechstunden führen. Der direkte Kontakt zu meinen Patientinnen und Patienten sowie die tägliche Präsenz im Praxisalltag sind für mich zentral, sie halten mich nah am Geschehen und an den Menschen, für die ich arbeite.
Wie ist die Rekrutierung von Ihrem zukünftigen Personal geplant? Wird sich die Suche als schwierig erweisen? Ich habe bereits erste spannende Spontanbewerbungen erhalten. Eine offizielle Ausschreibung der Positionen ist voraussichtlich für Januar geplant. Dabei werde ich von meiner Partnerin unterstützt, die über langjährige Erfahrung in der Rekrutierung verfügt und auch im Praxisalltag sowie in der Organisation eine wichtige Stütze ist. Aktuell sind wir noch flexibel, was das Pensum der neuen Mitarbeiterin bzw. des neuen Mitarbeiters betrifft und ob der Einsatz an einem oder beiden Standorten erfolgen wird. Wichtig ist uns vor allem, dass die Person langfristig zu uns passt und wir auf menschlicher Ebene gut zusammenarbeiten können. Wir rechnen damit, dass die Suche nach dem passenden Team etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, freuen uns jedoch sehr auf den Prozess und das Kennenlernen der Bewerberinnen und Bewerber.
Arbeiten Sie mit einer auf die Augenheilkunde spezialisierten Klinik zusammen, wenn Eingriffe vorgenommen werden müssen? Wenn ja, mit welcher? Im nächsten Jahr werde ich gemeinsam mit Dr. med. David Brunner die Patientinnen und Patienten in der Tagesklinik in Bern operieren. Ab 2027 planen wir zudem ein unabhängiges Operationszentrum in Bern, zusammen mit Dr. Brunner und vier weiteren Augenärzten. Dort soll es für die Patientinnen und Patienten besonders praktisch sein: Sie können direkt mit dem «blauä Bähnli» anfahren oder bequem mit dem Auto vorfahren und abgestellt werden. Gleichzeitig möchten wir modernste Augenheilkunde auf höchstem medizinischem Niveau anbieten und den Aufenthalt für die Menschen so angenehm und sicher wie möglich gestalten .
Mit welchen Zielen gehen Sie die kommenden Aufgaben an? Ein zentrales Ziel ist es, hervorragende Augenmedizin dort anzubieten, wo sie gebraucht wird. Mit der neuen Praxis in Worb möchte ich die regionale Versorgung weiterentwickeln und neue technische Möglichkeiten sinnvoll integrieren, um Diagnostik und Behandlung noch präziser und patientenorientierter zu gestalten. Gleichzeitig steht für mich der langfristige Aufbau eines starken, engagierten Teams im Vordergrund, das gemeinsam eine nachhaltige medizinische Versorgung in der Region sicherstellt. Die Erweiterung nach Worb erlaubt es mir, näher bei den Menschen zu sein, ihre Bedürfnisse besser abzudecken und mehr Zeit für persönliche Beratung zu schaffen.
Welche Wünsche haben Sie an die Gemeinde Worb? Ich freue mich auf viele neue Bekanntschaften und darauf, die Patientinnen und Patienten in Worb in schön sanierten Praxisräumlichkeiten mit modernster Technik zu behandeln und zu beraten. Gleichzeitig ist es mir ein grosses Anliegen, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den ortsansässigen Optikern und den anderen Ärzten aufzubauen, um gemeinsam die augenärztliche Versorgung in Worb bestmöglich zu gestalten
Wie können Patientinnen und Patienten über die Festtage einen Termin für das neue Jahr bei Ihnen buchen? Bis vor Weihnachten werde ich die Terminbuchungen noch per Telefon entgegennehmen und dann wird während meiner Abwesenheit eine Onlinebuchung möglich sein über unsere Website www.augen-wk.ch . So starten wir dann auch ins neue Jahr mit mehr Möglichkeiten für die Terminbuchung, entweder telefonisch oder direkt online. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Worb und Umgebung wünsche ich wunderschöne und feierliche Festtage. Ab 2026 freue ich mich, ein Teil der Gemeinde zu sein. WM