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Die Bahnhofstrasse ist sicherer, aber noch nicht sicher genug. Bild: S. Mathys

Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage 2023: Man fühlt sich wohler im Ortszentrum, aber noch nicht sicher genug

Was hat die Verkehrssanierung der Worber Bevölkerung gebracht und wie beurteilt diese die heutige Verkehrssituation? Die Nachbefragung vom Frühling 2023 zeigt ein durchzogenes Bild. Die Aufenthaltsqualität im Ortszentrum wird als klar besser beurteilt als vorher, doch die Verkehrssicherheit, insbesondere auf der Bahnhofstrasse, bleibt ein Dauerthema.

Seit Herbst 2016 hat Worb eine Umfahrungsstrasse, die das Zentrum vom Durchgangsverkehr entlastet. Bernstrasse und die Bahnhofstrasse sind mittlerweile umgestaltet. Vor Eröffnung der Umfahrungsstrasse wollten Kanton und Gemeinde von der Worber Bevölkerung wissen, welche Erwartungen sie an die Verkehrssanierung knüpft. Jetzt, sieben Jahre später, wurde die Umfrage wiederholt. 468 Fragebogen kamen ausgefüllt zurück, davon zwei Drittel online. Ein Blick auf die wichtigsten Erkenntnisse.

Spürbare Verkehrsentlastung …
Die Befragten sind der Meinung, dass die Verkehrssanierung das Ortszentrum entlastet hat. 76 % stufen die Verkehrsbelastung im Ortszentrum als kleiner oder eher kleiner ein. Die Erwartungen an die Verkehrssanierung werden damit nicht ganz erfüllt: In der Umfrage 2016 erhofften sich 88 % eine Entlastung. Auch bezüglich Lärm und Luftverschmutzung stufen rund drei von vier Befragten (73 %) die Situation heute besser ein als vor der Sanierung. 

… und trotzdem nicht sicher genug
Die Veränderung der Verkehrssicherheit im Ortszentrum wird kontrovers wahrgenommen. Rund die Hälfte der Befragten stuft die Sicherheit sowohl für Zufussgehende (51 %) wie für Velofahrende (49 %) als höher oder eher höher ein. Etwas tiefer (44 %) ist dieser Wert bei Autofahrenden. Diejenigen, welche die Verkehrssicherheit als geringer oder eher geringer einschätzen, sind zwar in der Minderheit, machen aber mit 39 bis 45 % einen erheblichen Anteil aus. Punkto Verkehrssicherheit werden damit die Erwartungen aus der Umfrage 2016 nicht erfüllt: Damals versprachen sich über 80 % der Befragten von der Verkehrssanierung mehr Verkehrssicherheit im Ortszentrum. 

Bei der Einschätzung der Verkehrssicherheit zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Bernstrasse und Bahnhofstrasse:
Bernstrasse: Die umgestaltete Bernstrasse wird von einer Mehrheit der Befragten zwar als sicher oder eher sicher beurteilt. Jede dritte Befragte hat aber den Eindruck, dass die Verkehrssicherheit gering oder eher gering ist. Bezüglich Sicherheit von Fuss-, Velo- und Autoverkehr zeigen sich keine signifikanten Unterschiede. Der Vergleich mit der Beurteilung 2016 ergibt interessante Befunde, wobei zu beachten ist, dass damals nicht zwischen Bernstrasse und Bahnhofstrasse unterschieden wurde: Für Velofahrende wird die Verkehrssicherheit heute als markant besser beurteilt, für den Fussverkehr leicht besser als vor der Sanierung. Hingegen wird die Sicherheit für Autofahrende als schlechter eingestuft als vor der Sanierung. Das könnte mit der eingeengten Fahrbahn, dem eingeführten Rechtsvortritt, den wechselnden Temporegimes 50/30/20 zu tun haben.
Bahnhofstrasse: Deutlich kritischer als auf der Bernstrasse wird die Verkehrssicherheit auf der umgestalteten Bahnhofstrasse beurteilt. Für Autofahrende und Zufussgehende wird die Sicherheit nur von einer knappen Mehrheit als hoch/eher hoch eingeschätzt (51 %). Lediglich 47 % beurteilen die Sicherheit für Velofahrende als hoch / eher hoch. Rund die Hälfte der Befragten stuft die Verkehrssicherheit auf der Bahnhofstras-
se als problematisch ein und sieht Handlungsbedarf. Das zeigt sich auch darin, dass zur Bahnhofstrasse in der Umfrage nicht weniger als 264 Kommentare eingegangen sind. Dieser Befund wird auch durch den Vergleich mit der Umfrage 2016 bestätigt (wo allerdings die Verkehrssicherheit für das Ortszentrum als Ganzes abgefragt wurde): Für den Fussverkehr wird die Verkehrssicherheit heute mit 51 % geringer bewertet als noch 2016. Damals stuften 57 % das Ortszentrum als sicher oder eher sicher ein. Noch grösser ist die Differenz bei Autofahrenden: 2016 wurde die Sicherheit für Autofahrende im Ortszentrum noch von 72 % der Befragten als hoch/eher hoch eingeschätzt. Jetzt sind es bezogen auf die Bahnhofstrasse nur noch 51 %. Für Velofahrende wird die Verkehrssicherheit heute hingegen höher bewertet als noch 2016 (47 % statt 38 %).

Aufenthaltsqualität deutlich besser
Allen Bedenken in Bezug auf die Verkehrssicherheit zum Trotz: 4 von 5 Worber/innen finden, dass die Aufenthalts- resp. Lebensqualität im Dorfzentrum seit der Verkehrssanierung höher oder eher höher geworden ist. Diese Einschätzung ist weitgehend unabhängig vom Wohnort oder dem hauptsächlich verwendeten Verkehrsmittel. WOPO

Der Ergebnisbericht zur Bevölkerungsumfrage 2023 kann auf der Website von Worb eingesehen werden: worb.ch/Verkehrssanierung

Gemeinde plant Partizipationsprozess 
Der Gemeinderat wird sich in Abstimmung mit dem Kanton weiter mit der Verkehrssicherheit auf der Bahnhofstrasse befassen. Vorgesehen ist ein Partizipationsprozess, der Anfang nächsten Jahres aufgegleist werden soll. (vgl. untenstehendes Interview mit Gemeindepräsident Niklaus Gfeller)

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller: «Die Bahnhofstrasse bleibt ein Sorgenkind»

Die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung zur Verkehrssanierung Worb liegen vor. Decken diese sich mit Ihrer persönlichen Wahrnehmung? 
Das Dorfzentrum ist durch die Verkehrssanierung stark entlastet und die Aufenthaltsqualität im Dorf ist wesentlich erhöht worden. Auf der Bahnhofstrasse besteht aber noch Handlungsbedarf. 

Punkto Verkehrssicherheit stellen viele Worberinnen und Worber im Ortszentrum noch immer ein Manko fest. Überrascht Sie dieser Befund?
Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen überrascht dieser Befund nicht. Gerade bei der Bahnhofstrasse ist die Zahl der Durchfahrten noch recht hoch. Bei Kreuzungsmanövern wird oftmals auf das Trottoir ausgewichen, was die Fussgängerinnen und Fussgänger sowie die Velofahrenden verunsichert.   

Eine von fast 500 Leuten unterzeichnete Volksmotion fordert, dass auf der Bahnhofstrasse an drei Stellen wieder Fussgängerstreifen markiert werden. 
Der Gemeinderat hat verfügt, bei der Strassenverengung im Bereich der Tagesschule provisorisch einen Fussgängerstreifen zu markieren und dazu zwei Parkplätze der blauen Zone aufzuheben, damit die Sicht gewährleistet werden kann. Die Massnahme ist publiziert und wird je nach Wetterbedingungen nächstens umgesetzt.  

Reicht das, damit sich die Menschen auf der Bahnhofstrasse sicherer fühlen? 
Der Fussgängerstreifen bringt aus meiner Sicht nur bedingt zusätzliche Sicherheit. Es benutzen tagsüber noch zu viele Autos die Bahnhofstrasse, da die direkte Fahrt vom Migroskreisel zur Löwenverzweigung wesentlich kürzer und attraktiver ist als über die Umfahrungsstrasse. Hier besteht meines Erachtens noch Handlungsbedarf.  

Der kantonale Strassenplan sah damals auf der Bern- und der Bahnhofstrasse temporäre Sperrzeiten vor, falls gewisse Verkehrsmengen überschritten würden. Wird die Aktivierung der Poller jetzt wieder aktuell? 
Der Einsatz der Poller auf der Bahnhofstrasse ist gemäss gültigem Stras-senplan nur in der Nacht und an den Sonn- und Feiertagen vorgesehen. Sie verringern somit die störend hohe Zahl der Durchfahrten tagsüber kaum. 

Welche weiteren Massnahmen kann sich der Gemeinderat vorstellen? 
In einem breiten Partizipationsverfahren soll nun geklärt werden, welche Bedürfnisse und Interessen es gibt und mit welchen Massnahmen diese befriedigt werden können. Danach wird der Gemeinderat beraten, was zu tun ist.

Wann wird der Partizipationsprozess starten und wer kann daran teilnehmen?
Die Anliegen der Anwohnenden, der Gewerbebetriebe, der Pendlerinnen und Pendler sowie der Politik sind unterschiedlich. Vertretungen von verschiedenen Anspruchsgruppen sollen deshalb gemeinsam Lösungen erarbeiten. Bis Ende Jahr will der Gemeinderat festlegen, wie das Verfahren durchgeführt werden soll. Der Prozess ist für das Frühjahr 2024 geplant. WOPO

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Aktuelle Beiträge

In Rüfenacht steht ein weiteres Verdichtungsprojekt an. An der Hinterhausstrasse, wo heute noch das alte Aebersold Bauernhaus steht, soll eine Wohnüberüberbauung, bestehend aus vier Gebäuden, errichtet werden. Das dafür benötigte Areal wird von der Gemeinde gekauft und im Baurecht abgegeben.

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In unserem täglichen Leben, spielt das Virus, das die Welt von 2020 bis 2022 fest im Griff hatte, zum Glück keine grosse Rolle mehr. Um bei möglichen kommenden Krisen besser gerüstet zu sein, hat der Gemeinderat eine Befragung unter den Behörden und angeschlossenen Institutionen durchgeführt. Nun sollen organisationsübergreifende Konzepte erarbeitet werden, um die Handlungsfähigkeit auch im Krisenfall zu gewährleisten.

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Auf Basis von einer Umfrage wurden Velostrecken in der Gemeinde Worb überprüft. 48 Fahrverbote für Velos und E-Bikes, die aus Sicht des Gemeinderates unnötig sind, sollen nun schrittweise aufgehoben werden.

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