Die Mütter- und Väterberatung Kanton Bern (MVB) startet in Worb eine kantonale Filmreihe. Zusammen mit Partnern führt sie im Februar und März im chinoworb zwei kostenlose Filmabende für Eltern, Grosseltern, Bezugs- und Fachpersonen durch. Im Anschluss findet jeweils eine moderierte Diskussion mit Fachpersonen der MVB statt. Es werden zwei Dokumentarfilme auf die Leinwand gebracht, die zeigen, wie wichtig Nähe und bedürfnisorientierte Erziehung für Kinder sind.
«Good enough parents» (D/f) – Was Kinder brauchen
Am 27. Februar wird der erste Dokumentarfilm im chinoworb um 19.30 Uhr gezeigt. Der Regisseur Domenik Schuster nimmt die Irrungen und Wirrungen seiner eigenen Vaterschaft zum Anlass, sich mit Erziehungsmythen und vermeintlichen Ratschlägen darüber, was Kinder wirklich brauchen, auseinanderzusetzen. Dabei begegnet er nicht nur überholten Weisheiten, sondern auch neuen Irrtümern, die sich gerade ihren Weg bahnen. Ein Film über Bindung, Bedürfnisse und Erziehungsmythen.
«Liebe, Wut und Milchzähne» (D/f) – Was in uns Eltern wirkt
Am 21. März wird ein weiterer Dokumentarfilm der Eltern-Kind-Reihe gezeigt. Als junger Vater, der seinen Kindern eigentlich liebevoll begegnen will, fragt sich Domenik Schuster in seinem zweiten Film, weshalb er sich im Alltag mit seinen Kindern immer wieder in eine Art Erziehungsautomat verwandelt, der seine Kinder unter Druck setzt, Drohungen ausspricht und Angst erzeugt, um ein bestimmtes Verhalten zu ändern. Denn dieser Erziehungsautomat hat rein gar nichts mit dem Vater zu tun, der er eigentlich sein will. Woher kommt dieser Erziehungsautomat? Wie schlimm ist er wirklich? Und wie um alles in der Welt wird man ihn wieder los?
Die beiden Filmanlässe wurden von Philippe Häni, Väterberater beim MVB, organisiert. Er meint: «Viele Eltern möchten eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Kindern aufbauen, setzen auf Autorität durch Beziehung statt durch Zwang. Doch der Weg birgt einige Stolpersteine. Die Filmabende und die anschliessenden Diskussionen bieten eine ideale Gelegenheit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, und zeigen, dass wir als Eltern mit vielen Fragen des Familienalltags nicht allein sind.»
Im Anschluss an die Filmvorführung findet jeweils eine moderierte Diskussion mit Fachpersonen der Mütter- und Väterberatung statt. Zudem bietet sich den Besuchenden die Möglichkeit für einen Austausch untereinander. Dank den regionalen Kooperationspartnerschaften sind die Filmabende für Interessierte kostenlos. In Worb ist es dank der Unterstützung der Gemeinde, der Reformierten Kirchgemeinde und der Römisch-katholischen Pfarrei St. Martin Worb möglich, die Filme im chinoworb zu präsentieren. «In der Elternschaft, wo vieles neu ist, scheint es für mich umso wichtiger, sich austauschen zu können und sich gegenseitig zu unterstützen», sagt beispielsweise Lisa Gerber, Sozialdiakonin der Reformierten Kirchgemeinde, zur finanziellen Unterstützung der Eltern-Kind- Filmreihe. KS