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Ganz so heiter wie auf dem Bild sieht Worbs finanzielle Zukunft nicht aus. Bild: AW

Finanzplan 2025 – 2029 und Budget 2025: Kein Raum für Sonderwünsche

Das Budget 2025 rechnet mit einem Verlust von rund einer halben Million Franken. Auch die Prognosen für die Planperiode 2025–2029 gehen von einer höheren Verschuldung aus. Der Gemeinderat hält weiterhin daran fest, den Investitionsstau zeitnah abzubauen. Danach wird sich Worb in Zurückhaltung üben müssen, um die Schuldengrenze wieder auf 40 Millionen senken zu können.

Trotz düsteren Prognosen konnte die Finanzabteilung der Gemeinde Worb in der Vergangenheit oft positive Rechnungsabschlüsse präsentieren. Ob das auch künftig gelingen wird, lässt sich indes schwer sagen. Wie Gemeinderätin Lenka Kölliker, FDP, wiederholt betont, ist auch für die Planperiode  2025 – 2029 finanzpolitische Disziplin angesagt.

Wie Kölliker an der Sitzung des Gros­sen Gemeinderates vom 14. Oktober ausführte, sind der Erstellung des Budgets und des Finanzplans harte Verhandlungen mit den Abteilungen in der Gemeindeverwaltung vorausgegangen. So wird beim Budget 2025 mit einem Minus von 523 433.10 Franken gerechnet, statt, wie befürchtet, von über einer Million. «Der Gemeinderat strebt ein ausgewogenes Budget an. Die geplanten Investitionen sind das Maximum. Es gibt keinen Spielraum für andere Wünsche», so die Finanzvorsteherin. Aufgrund der voraussichtlichen Bautätigkeit in Worb wird mit einem leichten Bevölkerungszuwachs um 10 steuerpflichtige Personen gerechnet. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Erträge aus den Einkommenssteuern gegenüber dem Budget 2024 um 971 000 Franken erhöhen. Dabei führen vor allem Entwicklungsfaktoren wie z. B. der Teuerungsausgleich zu Mehreinnahmen bei den natürlichen Personen. Dem gegenüber steht aber der Personalaufwand, der um 597 151 Franken höher ausfällt als im Budget 2024. Ebenso zeigt sich, dass die Kostenentwicklung bei den Lastenausgleichsystemen erneut stark ansteigt und gegenüber dem Vorjahr um rund eine Million Franken höher ausfällt. Darunter fallen beispielsweise die Besoldung der Lehrpersonen, Sozialhilfe und Ergänzungsleistungen. 

Finanzplan
Worbs Verschuldung liegt per 1. Januar 2024 bei 19 Millionen Franken, die Liquidität der Gemeinde habe aber seit dem letzten Jahr leicht abgenommen, wodurch in diesem Jahr ein weiteres Darlehen von 2 Millionen Franken aufgenommen werden musste. Wie die Finanzabteilung verlauten lässt, sei damit zu rechnen, dass ab dem Jahr 2025 weitere Fremdmittel aufgenommen werden müssen, um die anstehenden Investitionen wie z. B. die Gesamtsanierung des Oberstufenzentrums Worbboden stemmen zu können. Dass die selbst­auferlegte Schuldengrenze von 40 Millionen erreicht und später auch überschritten werde, davon müsse zum heutigen Zeitpunkt ausgegangen werden. Im Gegenzug soll aber der Investitionsstau bis zum Ende der Planungsperiode abgebaut sein. Danach werde man sich auf eine Phase von reduzierter Investitionstätigkeit einstellen müssen, um den Schuldenberg allmählich abzubauen. Grundlage für Budget und Finanzplan ist weiterhin ein Steuerfuss von 1,7. Die Frage, ob und wann eine Steuererhöhung notwendig ist, ist immer noch offen, da zu viele Faktoren den Steuerhaushalt beeinflussen würden. Jedoch wird ein moderater Anstieg der Steuerpflichtigen um 372 auf 7357 Personen erwartet. Für die Steuerjahre 2025 bis 2029 wird mit einem jährlichen Zuwachs von ca. 2 Prozent gerechnet.

Bei der Spezialfinanzierung Wasserversorgung hat sich in diesem Jahr die Gebührensituation geändert. Durch den Verkauf der Primäranlagen an den Wasserverbund können während den kommenden 16 Jahren rund 402 000 Franken pro Jahr in die Erfolgsrechnung übertragen werden. So konnte bereits in diesem Jahr die Verbrauchsgebühr um 30 Rappen auf ein 1.10 Franken pro Kubikmeter gesenkt werden. Dass die Gebühr auch bei der Abwasserentsorgung gesenkt werden kann, liegt laut der aktuellen Planung ab 2026 im Bereich des Möglichen. Die seit einiger Zeit laufenden Sanierungen der Leitungsnetze müssten auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden. Bei der Wasserversorgung sind Investitionen von rund 3, 4 Millionen Franken vorgesehen, die Abwasserentsorgung schlägt voraussichtlich mit rund 2,9 Millionen zu Buche.

Der vorliegende Finanzplan zeichnet nicht ganz das düstere Bild ab, wie es vorgängig erwartet wurde. Das Fazit von Lenka Kölliker: «Ich bin nicht ganz glücklich damit. Angesichts der grossen Sanierung im Schulhaus Worbboden und weiteren Faktoren haben wir aber einen akzeptablen Plan.» AW

Die vollständigen Unterlagen können auf www.worb.ch eingesehen oder bei der Gemeindeverwaltung bezogen werden.

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