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Schülerinnen der Klasse 8e bereiten die Kirschen fürs Dessert vor. Bild: zvg

Foodsave-Bankett: Voller Einsatz für unsere Ressourcen

Zum ersten Mal findet am 2. September 2023 in Worb ein Foodsave-Bankett statt, es werden also Lebensmittel zu einem Gratis-Menü verarbeitet, die sonst zum grössten Teil im Abfall gelandet wären. Der Anstoss kam von der reformierten Kirchgemeinde Worb, nun spannen verschiedene Institutionen und 70 Jugendliche für das Gelingen dieses grossen und aufwändigen Anlasses zusammen, es werden 300 bis 400 Besucherinnen erwartet. 

Im Vordergrund steht für die Teilnehmenden neben der Wertschätzung für unsere Lebensmittel auch der gemeinschaftliche Gedanke. Das Ziel der Aktion ist es, das Bewusstsein für den Umgang mit unseren Ressourcen zu schärfen und sichtbar zu machen, dass ein Drittel der Lebensmittel erst gar nicht in den Umlauf gelangen.

Vorbild Berner Bankett
Es begann vor sechs Jahren mit dem Foodsave-Bankett auf dem Bahnhofplatz Bern, wo der Profikoch Mirko Buri mit vielen Freiwilligen in der Küche des Hotels Schweizerhof mehrere hundert Kilogramm Lebensmittel vor dem Abfall rettete und zu Mahlzeiten verwandelte, die an einer 60 Meter langen Tafel gegen eine freie Spende verteilt wurden. Das Gemüse und die Früchte waren einwandfreie Ausschussware und stammten von Bio-Höfen aus der Region. 
In diesem Sinne wird in diesem Jahr das erste Worber-Foodsave-Bankett organisiert. So luden die Gemeinde Worb und die reformierte Kirchgemeinde interessierte Institutionen zu einem Treffen ein, wo beschlossen wurde, das Generationenfest, das bereits fester Bestandteil in Worb ist, als Plattform zu nutzen und mit dem Bankett zu kombinieren. Zuerst wurde ein Fundraising durchgeführt, das den Start des Projekts ermöglichte. Auch die Kirchgemeinde und die Altersbetreuung unterstützen den Anlass finanziell. 

Ein Fest für alle Sinne 
Gekocht wird in der Küche der Altersbetreuung Worb mit 80 kg Gemüse von verschiedenen Bauern und Lieferanten aus Worb und Umgebung. Geplant ist ein Apéro mit Brot und Gemüseaufstrich, zum Hauptgang gibt es Gemüse-Lasagne, und ein Kirschen-Dessert und Kuchen runden das Foodsave-Menü ab. Fürs Bankett liefert die Confiserie Berger Brot und Brötchen, die sonst in der Berner «Äss-Bar» oder im Abfall gelandet wären. Das Gemüse, geliefert von den Bauern Samuel Tüscher, Andreas Bürki sowie dem Gemüsehändler Francesco Ianniello (vo hiä u vo dunger) und einem seiner Lieferanten, der Bauernfamilie Löffel aus Schüpbach, ist zum Teil nicht der Verkaufsnorm entsprechend, zum Teil kommt es saisonal bedingt zu einer Überproduktion, denn in den Sommermonaten wächst bei gutem Wetter viel Gemüse gleichzeitig und dann wird am Märit nicht alles verkauft. Die Lasagne-Blätter werden von Ingredienza aus Bern gespendet. Die Kirschen fürs Dessert stammen vom Richiger Bauern Daniel Aebersold. Der Sirup an der Sirup-Bar wird von Privatpersonen und «Schlössli’s Bio-Glace» gesponsert. Damit das Foodsave-Bankett zu einem Dorffest wird, gibt es dazu drei Musiksets verschiedenster Stilrichtungen. Das musikalische Spektrum reicht von R’n’B/ Pop/ Jazz bis zum Holzbläser und Cello-Ensemble der Musikschule Worblental. 

Sich einbringen für die Gemeinschaft
Dass sich die Gemeinde Worb für den Foodsave-Anlass einsetzt, liegt auf der Hand. Als Energiestadt steht sie für Nachhaltigkeit und eine konsequente Energie- und Klimapolitik ein. Das Foodsave-Bankett sieht sie als eine gesellige Möglichkeit, der Worber Bevölkerung das Thema Foodwaste und lokale Lebensmittelproduktion erleb- und begreifbar näher zu bringen. Die Gemeinde Worb ist für die Lebensmittelbeschaffung des Anlasses zuständig.
Unverzichtbar für das Gelingen des Festes wird die Altersbetreuung Worb sein, ohne deren Infrastruktur und Personal ein solcher logistischer Aufwand nicht zu bewältigen wäre. Hier im Zentrum von Worb, wo das Fest stattfindet, wird gerüstet und gekocht. Die Altersbetreuung Worb ist Mitglied bei SCAI (Swiss Climate Aktion Initiative) und hat sich zum Ziel gesetzt, CO2-neutral zu werden und nachhaltig und bewusst mit Ressourcen umzugehen. Die reformierte Kirchgemeinde Worb, Initiantin des Anlasses, kümmerte sich im Vorfeld ums Fundraising, die Kommunikation und Werbung und koordiniert das Projekt. Sie strebt die Zertifizierung mit dem «grünen Güggel» an, einem Umweltmanagement-Label, dessen Träger sich für Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Verhalten einsetzen.
Der radiesli-Hof im Worbboden, eine solidarische Landwirtschaftsinitiative, übernimmt den Barbetrieb und das kulturelle Angebot am Foodsave-Bankett sowie die Dekoration der langen Tafel, über der hunderte von bunten Stofffähnchen flattern sollen. Diese werden von den radiesli-Hofkindern und von Schulklassen der Primarschulen Zentrum und Sonnenboden in Worb bemalt. Nachhaltige Ernährung und gemeinsames Feiern von zukunftsfähigen Ideen und wichtigen Fragen ist eines der zentralen Anliegen des Vereins «radiesli».
Mit von der Partie werden auch 70 Jugendliche des Oberstufenzentrums Worbboden und der Primarschule sein. Unter der Leitung von Philippe von Escher sammelten sie im Juli über 30 kg Kirschen beim Richiger Bauern Daniel Aebersold. Sie werden das Apéro und das Dessert zubereiten, helfen beim Auf- und Abbau, beim Decken und Abräumen der Tische und an der Bar sowie beim Rüsten des Gemüses. Und sie gestalten Plakate und Tischkärtchen für den Anlass.

Mehr als nur Foodsaving
Neben dem Retten von Lebensmitteln stehen für die teilnehmenden Institutionen auch Aspekte wie Ökologie, Energiefragen, Diversität und Integration im Vordergrund. Ebenso spielt das gemeinsame Erleben, eine wichtige Rolle. Sozialdiakonin Lisa Gerber von der Kirchgemeinde sagt: «Mich interessieren Generationen übergreifende Projekte. Die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team sehe ich als sinnvoll und Gewinn bringend an. Für mich persönlich zählt das Gemeinsame, Verbindende.»
Simone Barnetta von der Gemeide Worb hält fest: «Für die Gemeinde Worb geht es darum, die sinnvolle Nutzung von vorhandenen lokalen Ressourcen aufzuzeigen und auf die lokalen Lebensmittel-Produzenten aufmerksam zu machen. Die Suffizienz-Idee bzw. die Problematik von Foodwaste und der Beitrag von jedem Einzelnen zur Verminderung sind ebenfalls wichtige Aspekte.»
Auch Gemeinderat Adrian Hauser sieht das ähnlich: «Der Gemeinde Worb ist es wichtig, die Bevölkerung zu sensibilisieren, die vorhandenen lokalen und saisonalen Lebensmittel zu nutzen. Mir persönlich liegt das Thema Suffizienz sehr am Herzen.»
Daniel Marti, Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde, meint: «Die Bewahrung der Schöpfung und der sorgfältige Umgang mit den Ressourcen/Esswaren ist Teil unseres Auftrags. Wir möchten gemeinsam mit engagierten Menschen etwas bewirken und uns in den Gesprächen mit den Menschen darüber austauschen.» 
Ursula Töndury vom radiesli, das schon von Beginn an beim Berner Bankett mitgeholfen hat, freut sich sehr über das erste Worber Foodsave-Bankett. «Hier werden gemeinsame, auch im Alltag und im Kleinen umsetzbare Lösungen entwickelt und das gemeinsame ‹Verzichten› und Ausprobieren von vielleicht Ungewohntem, wie dem Verzehr von krummem oder nicht ganz perfektem Gemüse, in einer fröhlichen, festlichen Umgebung gemeinsam gefeiert. Das sind gerade für Kinder, Jugendliche und Familien wichtige Erlebnisse.»
Und Philippe von Escher, Klassenlehrer am Oberstufenzentrum Worbboden, findet: «Die Idee des aktuellen, unglaublich wichtigen, noch viel zu unbekannten Themas ‹Foodsave› statt Foodwaste, soll bekannter werden. Es soll ein unkomplizierter, sozialer, praktischer Anlass für die teilnehmenden Klassen werden, einprägsam für die Jugendlichen und auch ihre Eltern. Ein voller Einsatz zu Gunsten der Gemeinschaft in der eigenen Gemeinde. Sinnvoller geht nicht.» KS

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Das Organisationskomitee: Hinten stehend: Frank Heepen (Altersbetreuung Worb); Simone Barnetta (Gemeinde Worb); Lisa Gerber (ref. Kirche Worb); Nina Frank (Verein radiesli Worb); Daniel Marti (ref. Kirche Worb) Vorne kniend: Silvia Berger (Gemeinde Worb); Philippe von Escher (Schulen Worb); Ursina Töndury (Verein radiesli Worb) Bild: KS

Generationenfest und Foodsave-Bankett Worb
2. September 2023 auf dem Areal der Altersbetreuung Worb, 11–16 Uhr
Das Essen ist gratis, Spenden werden gern entgegengenommen.

Musikalischer Rahmen
11.30 und 13.30 Uhr: Olivia Slatkovic, Gesang, Filip Rauch, Piano (rnb/pop/jazz aus Worb)
15 Uhr: Schülerinnen von Melissa da Silva (Querflöte) und Anna von Arx (Klarinette) sowie das Ensemble Cello-Harmonie der «Musikschule Worblental Kiesental» 

Es werden noch Helfer für den Abbau gesucht.
Alle Infos unter: foodsave-bankette.ch/de/worb
Tel. 031 839 97 86/ 076 759 60 08 
Anwesend: DI & DO

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