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Michael Suter von der FDP ist 2022 der «höchste Worber». Bild: zvg

Höchster Worber 2022: Michael Suter: «Ich übernehme Verantwortung, muss aber nicht im Mittelpunkt stehen»

Michael Suter ist in Worb aufgewachsen. Sein Herz schlägt fürs Unternehmertum, weshalb er seit jeher für die FDP politisiert. Der 37-jährige Rechtsanwalt und Notar ist 2022 als Präsident des Grossen Gemeinderates der «höchste Worber». 

Für sein Amtsjahr als Parlamentspräsident hat sich Michael Suter zwei Ziele gesetzt. Er will dem Rat eine Stimme geben und dafür schauen, dass die Debatten ruhig und geordnet ablaufen, aber trotzdem eine engagierte und lebendige Dialogkultur besteht. Weiter hat er vor, durch zwei, drei gezielte Aktionen ein paar Junge für die Arbeit im Parlament zu begeistern. Von seinen Ratsmitgliedern wünscht er sich, dass sie ihre Stimme nutzen, kritisch bleiben und bereit sind, die Extrameile zu gehen. Als Mitglied des Grossen Gemeinderates ist Michael Suter schon mehrfach mit kritischen Voten aufgefallen. Das entspricht durchaus seinem Charakter, den er als zielstrebig, kopflastig rational sowie fordernd sich selbst wie auch andern gegenüber bezeichnet. «Ich trage gerne Verantwortung», hält er fest und fügt an «aber ich muss nicht zwingend im Mittelpunkt stehen.» So engagiert er sich neben der Politik auch als Stabschef des Regionalen Führungsorgans Worb-Bigenthal oder ist Präsident der Vereinigung Schweizerischer Nachrichtenoffiziere. Im Militär bekleidet er den Rang eines Majors. 

«FDP hatte coole Jungpartei»
Michael Suter ist bis zur achten Klasse in Worb aufgewachsen, wo er mit seinem jüngeren Bruder und der Mutter lebte. Mit dem Übertritt ins Gymnasium in Thun folgte der Umzug zu seinem Vater, der in Thun wohnhaft war. Suter studierte später Jus in Bern und zog wieder zurück nach Worb, wo er heute mit seiner Ehefrau Angela wohnt. Nach dem Studium arbeitete er in einer Anwaltskanzlei in Thun und absolvierte parallel die Weiterbildung zum Notar. Vor einem Jahr erfolgte der Wechsel als Partner zur Bratschi AG in Bern, wo er als Rechtsanwalt und Notar tätig ist. Michael Suters Interesse an der Politik wurde im Gymnasium geweckt. «Zusammen mit ein paar Jungs, die ähnliche Interessen hatten, besuchten wir einen Anlass der FDP in Thun», erzählt er von den Anfängen. «Die FDP hatte eine coole Jungpartei, welche gesellschaftspolitisch vorwärtsgehen wollte», fährt er fort. Zurück in Worb habe er sich dann aktiv bei der Ortspartei gemeldet und sei vom damaligen Gemeinderat Guy Lanfranconi unter die Fittiche genommen worden. «Ich wurde ziemlich schnell Mitglied der Sicherheitskommission», erinnert er sich. «Das hat mir Spass gemacht. Neben dem Einblick in die Kommunalpolitik habe ich so auch die politischen Prozesse kennengelernt.» Seit 2015 gehört er dem Grossen Gemeinderat an. 2019 übernahm er das Fraktionspräsidium von seinem Vorgänger Erwin Kämpfer. «Der freiheitliche Gesellschaftsansatz der FDP entspricht meinen Vorstellungen. Damit wir unsere Freiheit geniessen können, braucht es eine starke Wirtschaft», so seine Meinung. Er fände es deshalb wünschenswert, wenn sich die Worber Verwaltung gezielter für die Wirtschaft einsetzen würde. Gerade in den letzten Jahren mit den vielen Schlies­sungen, müsste die Gemeinde eine Plattform bieten, wo sich engagierte und aktive Personen vernetzen können. «Unsere Forderung nach einer Wirtschaftskommission oder gar einem Wirtschaftsdepartement ist nach wie vor aktuell.»

Ein Herz fürs Unternehmertum…
Dass Michael Suter das Unternehmertum am Herzen liegt, kommt nicht von ungefähr. Sein Grossvater gründete die Moog Cleaning Systems AG in Worb, ein weltweit tätiges Unternehmen, welches auf Reinigungssysteme spezialisiert ist. «Als die Übergabe an die nächste Generation erfolgte, wollte meine Mutter die Leitung nur gemeinsam mit meinem Bruder und mir übernehmen», erzählt er. So konnte er wertvolle Erfahrungen als Unternehmer sammeln. Vor ein paar Jahren hat er sich allerdings aus dem Geschäft und aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen, weil er sich voll auf die Juristerei konzentrieren will. Angesprochen auf den in Worb durchaus bekannten Nachnamen, meint Michael Suter: «Ich bin sehr stolz darauf, was meine Familie geschaffen hat, aber ich bin auch eine eigenständige Person.»

…und für Worb
«Ich wünsche mir, dass Worb zurückfindet zu seiner Schönheit.» Diese Aussage bezieht Michael Suter sowohl auf die städtebauliche Entwicklung wie auch auf das Wesen der Dorfgemeinschaft. «Um nicht als langweilige Agglo-Gemeinde zu enden, müssen wir unsere Eigenständigkeit und damit auch die Worber Eigenheiten bewahren», ist er überzeugt. Das ehemalige Motto der Gemeinde «Verbindet Stadt und Land» habe er sehr treffend gefunden, weil Worb für jeden etwas biete: eine starke Landwirtschaft, eine innovative Industrie und eine coole Ladenszene. Zudem sei man schnell in Bern und dort angebunden an die grosse, weite Welt. Auf Lösungsansätze angesprochen, antwortet er: «Worb braucht ein Zentrum, wo man sich begegnen und sich austauschen kann.» Deshalb müsse man nun Sorge tragen zur Gastronomie, weil das noch die letzten solchen Begegnungsorte im Dorf seien. Was die Ortsplanung anbelangt, ist er nicht nur glücklich über die innere Verdichtung. Ihm gefallen die «Betonkasten» nicht und er findet es sehr schade, dass man auf dem Bärenplatz kein Dorfzentrum schaffen konnte. «Hier muss die Politik die Rahmenbedingungen so steuern, dass solche Fehler nicht wiederholt werden», hält er fest. Noch sei man in der glücklichen Lage, dass man über Flächen verfüge, wo man es erneut versuchen könne. Das neue Projekt auf der Sternenmatte gefalle ihm ganz gut, weil da die städtebauliche Charakteristik von Worb aufgenommen und viel mit Holz gebaut werde. 

Obwohl erst 37 Jahre alt, sieht Michael Suter das Amt als Parlamentspräsident als Höhepunkt seiner politischen Karriere. Er hat weder Ambitionen auf ein Amt als Gross- oder Nationalrat, noch sieht er sich als zukünftigen Gemeindepräsidenten. Das Gemeinderatsamt würde ihn zwar reizen, wäre aber mit seinem Job kaum vereinbar. So bleibt ihm nun das Jahr seines persönlichen politischen Höhepunktes, um seinem Wunsch näher zu kommen, die Dorfgemeinschaft Worb langfristig zusammenzuhalten. CK

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