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Magie im Gewächshaus

Flora liebte die Natur. Sie sass auf dem Boden im Gewächshaus ihrer Familie und betrachtete die vielen Pflanzen, die es in diesem Gewächshaus gab. Bananenstauden, Orchideen und andere … Es war schön. 

Da hörte Flora ein Rascheln, das eindeutig zu laut für eine Pflanze war. Sie schreckte auf und sah sich unsicher im Raum um. Das Rascheln wurde lauter und näherte sich Flora. Vielleicht hatte ihr Vater sich in das Gewächshaus geschlichen und wollte sie erschrecken. Aber das Rascheln war zu leise, um zu einem Menschen zu gehören. Ein Hund? Eine Katze? Flora wusste es nicht. Da hörte sie ein feines Stimmchen: «Hallo?» Flora war geschockt, aus dem Wald aus Blättern und Blüten schaute ein Kopf heraus. Es war ein hölzerner, moosbewachsener Kopf. Auf seinem Kopf hatte er keine Haare, sondern ein einzelnes Blatt, das aus seinem Kopf wuchs. Flora schaute sich nach einem Fluchtweg um. Keiner da, also musste ein Verteidigungsmittel her … Flora entdeckte eine kleine Handschaufel. Das musste genügen. Sie hechtete mit einem Satz zu der Schaufel und hielt sie schützend vor sich. 

Der Kopf sah sie vergnügt an. «Schreckhaft, was? Keine Sorge, ich tue dir nichts.» Da hopste ein kleines Wesen aus dem Dickicht aus Pflanzen und Töpfen! Es schien aus Holz, Moos und Erde zu bestehen. Aus dem hölzernen Gesicht schauten sie zwei schwarze Knopfaugen an. Aus irgendeinem Grund wusste Flora, dass dieses Wesen nicht gefährlich war. Es lief auf kurzen Stummelbeinen auf sie zu. Dabei fing es ohne Punkt und Komma an zu plappern.

«Weisst du, ich bin Caleb, ein Anj­sher, ein Pflanzenwesen. Wir Anjsher sind ein friedliches Völkchen. Zum Glück können uns Erwachsene nicht sehen.» Dabei lief er immer noch auf Flora zu, bis er genau vor ihr stand. Er erzählte weiter: «In seltenen Fällen nur können Menschen uns überhaupt sehen, hören und fühlen. Meist sind nur Kinder überhaupt in der Lage dazu.»

«Moment mal, soll das etwa heissen, dass ich dich nicht sehen sollte?» «Das ist im Moment nicht so wichtig, wichtig ist nur, DASS du mich sehen kannst. Ich brauche nämlich deine Hilfe», sprach der Anjsher und baute sich vor Flora auf. Naja, er war gerade mal so gross wie drei aufeinandergestapelte Äpfel. Flora war amüsiert:

«Was ist denn eigentlich los? Warum brauchst du meine Hilfe?» Der Kleine sah sie ernst an. « Meine Spinne Calendula … Sie stirbt!» 

Er setzte sich auf den Boden und starrte ein grosses Bananenblatt an. Flora war schockiert, wieso starb seine Spinne? 

«Caleb, wie kann ich deiner Spinne helfen? Sag es mir!» Caleb sah auf. «Sie hat eine giftige Pflanze gefressen, deshalb hat sie schlimme Bauchkrämpfe. Eigentlich sollte sie nur ein wenig Bauchweh bekommen, aber wie es aussieht, hat sie eine allergische Reaktion gegen die Blume bekommen. Es gibt nur ein Gegenmittel … und ich weiss nicht, wo es ist!» Flora war verwirrt, wieso konnte Caleb denn dieses Gegenmittel nicht sehen? Was ist es für ein Gegenmittel? Kann sie irgendwie helfen? Diese Fragen brachten ihren Kopf fast zum Platzen. «Wie kann ich dir denn helfen? Ich weiss doch gar nicht, was ich tun soll!» Caleb sah sie an. «Weisst du, das Gegenmittel ist eine Pflanze. Sie heisst Edelweiss.» Flora war verwirrt. Sie kannte das Edelweiss, aber nach ihrem Wissen konnte man es nicht essen. Aber für Spinnen galt sehr wahrscheinlich eine Ausnahmesituation. «Ich kenne das Edelweiss, aber es ist sehr klein und wächst nur einmal im Gewächshaus. Ausserdem hat mein Vater es versteckt und ich weiss nicht wo.» Der Anjsher sah sie an: «Ok, solange du dir sicher bist, dass die Blume hier wächst, ist alles in Ordnung. Los, machen wir uns auf die Suche.» Flora musste grinsen, dieser Zwerg war ihr sympathisch. 

Sie suchten überall, im Urwaldteil, im Bergkräuterteil, im Wüstenteil und auch im Nachtteil. Aber sie fanden nichts. Irgendwann war nur noch das Gebiet der seltenen Pflanzen übrig. Als sie sich dort umschauten, bemerkten sie etwas – das Edelweiss. «Wir haben es!» Caleb wollte auf die Blume zustürmen. Aber er blieb wie angewurzelt stehen. Flora folgte seinem Blick. Eine riesige Pflanze stand fest verwurzelt neben dem zarten Edelweiss. Sie war feuerrot und hatte keine Blütenblätter, sondern eine Art Zähne. Sie war gespickt mit Dornen und war so gross wie Flora. «Caleb, komm zurück, die ist garantiert gefährlich», flüsterte Flora. Caleb machte, dass er zurückkam. 

«Flora, das ist eine Pflanze, die man nur sehen kann, wenn man uns sehen kann. Sonst ist sie ungefährlich und als normale Pflanze getarnt», sagte Caleb leise. Flora sah Caleb an und sagte: Wir finden einen Weg, diese Pflanze auszutricksen! Da bin ich mir sicher.» Caleb sah sie an. Dann begannen sie zu tuscheln und kurz darauf war der Plan klar …

Fortsetzung
Dann sah sie Caleb an und sagte: «Wir finden einen Weg, diese Pflanze auszutricksen! Da bin ich mir sicher.» Dann begannen sie zu tuscheln und kurz darauf war alles klar. «Also, hast du alles verstanden?», fragte Caleb. Flora nickte, sie hatte sich gut gemerkt, was Caleb ihr berichtet hatte. «Also, los geht’s!», sagte Flora entschlossen und trat aus dem Gebüsch hervor. Sie stellte sich der Pflanze entgegen. Diese drehte sich um und reckte Flora ihren fleischigen Schlund entgegen. Das Mädchen rannte auf die Pflanze zu. Plötzlich sprang Caleb aus dem Gebüsch und fing an, sich zu konzentrieren. Flora rannte weiterhin auf die Pflanze zu. Nur noch ein paar Meter trennten die beiden jetzt noch voneinander. Doch da passierte es: Eine riesige Bohnenranke spross rasend schnell aus dem Boden. Sie schlang sich um die wütende Riesenpflanze und liess sie nicht mehr los. Die Pflanze wand sich noch kurz in den Fängen der Bohnenranke, dann wurde sie plötzlich braun und zerbröselte zu Erde. Klumpen fielen zu Boden und brauner Staub wirbelte durch die Luft. Flora machte schlitternd Halt. Was war denn passiert? Ach so, das hatte Caleb also gemeint mit: «Lenk du die Pflanze ab, ich kümmere mich um den Rest.» Alles klar. Er hatte anscheinend eine Art Zauber fabriziert. Ein mächtiger Zauber. Er hatte eine magische Pflanze einfach so zerstört. Wenn Flora sich vorstellte, dass dieser Zauberspruch auch bei Menschen funktionieren könnte, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter.

«Gut gemacht, Caleb. Ich habe das Edelweiss. Ich komme zurück», rief Flora glücklich. Sie rannte zurück, liess sich hinter das Gebüsch fallen und sah sich nach Caleb um. Dieser lag auf dem Boden und rang nach Luft. Anscheinend hatte ihn dieser Zauber doch sehr angestrengt. Flora lief zu ihm und half ihm auf die Beine. Er wankte ein bisschen, schien sich aber wieder beruhigt zu haben. Flora wartete noch ein paar Sekunden, dann machte sie sich mit Caleb auf den Weg durch das Gewächshaus. Caleb schien sich zu sammeln. «Und? Hast du das Edelweiss?», fragte er. Flora hielt ihm die Pflanze unter die Nase. Dieser bekam grosse Augen. Wie Lampenaugen starrten sie auf die Pflanze in Floras Hand. Er rief voller Freude: «Wir haben sie! Calendula, wir kommen!» Caleb schien plötzlich wieder voller Energie zu sein. Er stürmte in eine Richtung davon und liess Flora allein. Flora lief ihm hinterher. Als sie Caleb endlich wieder eingeholt hatte, kniete er vor seiner riesigen Spinne. Er gab ihr gerade das Edelweiss zu fressen. Die Spinne mampfte die Blume. Kurz darauf schienen sich ein paar der Krämpfe in ihrem Bauch zu lösen. Calendula schien sich ein wenig zu entspannen. Caleb hatte Tränen in den Augen, als er sich umdrehte und Floras Bein umarmte. «Danke, vielen Dank! Ich weiss nicht, wie ich das jemals wieder ausgleichen kann.» Flora errötete. «Ich habe doch gar nicht viel getan.» Eine Weile standen sie noch neben der Spinne, dann hörten sie die Kirchturmuhr schlagen. Flora rief: «Ach du Schreck, ich muss nach Hause!» Caleb löste sich von Floras Bein und sagte: «Okay, dann geh nach Hause. Hier kannst du eh nicht viel mehr tun. Komm mich aber bald wieder besuchen. Dann können wir zu dritt Abenteuer erleben. Mit Calendula.» Flora nickte und machte sich auf den Weg. Als sie Caleb und Calendula den Rücken zukehrte, hatte sie ein paar Tränen in den Augen. Sie freute sich auf das nächste Abenteuer mit Caleb und seiner Spinne.

MARILENA GLUR

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